Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...
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wird in der Abb. 48.1 angedeutet. Wir sehen die Gebirgswelle als Abweichung zum Polynomfit<br />
mit einer Amplitude von etwa 5 m/s und einer vertikalen Wellenlänge von etwa<br />
10 km in der unteren Atmosphäre. Der Hodograph zeigt eine aufwärtsgerichtete Energieausbreitung<br />
in die mittlere Atmosphäre. Der mittlere Wind nimmt in der unteren Stratosphäre<br />
mit der Höhe stark ab, wodurch<br />
die Ausbreitung gedämpft<br />
wird. In der oberen<br />
Stratosphäre über Skandinavien<br />
wird durch Zunahme<br />
des zonalen Windes auf<br />
etwa 60 m/s die Amplitude<br />
der gedämpften Gebirgswelle<br />
im horizontalen<br />
Wind wieder verstärkt. In<br />
der Abb. 48.2 ist ein Beispiel<br />
für ein starkes Ereignis (SE)<br />
in der Divergenz bei 69 ◦ N<br />
Abb. 48.2: Höhen-Längenschnitt der horizontalen Winddivergenz (links,<br />
69 ◦ N) und der vertikalen Geschwindigkeit (rechts, 60 ◦ N).<br />
am 10.1.<strong>2010</strong> und eines für ein sehr starkes Ereignis (SSE) in der vertikalen Geschwindigkeit bei<br />
60 ◦ N am 20.3.<strong>2010</strong> dargestellt. Eine Bestimmung der Wellenparameter am 10.1.<strong>2010</strong> ergab eine<br />
horizontale Wellenlänge um die 500 km sowie eine vertikale Wellenlänge von 11 km in der oberen<br />
Stratosphäre mit einer intrinsischen Periode von etwa 5 h bzw. etwa 9 – 11 h in der ortsfesten Periode.<br />
Deutlich wird auch die schwächere horizontale Neigung des Wellenzahlvektors in der mittleren<br />
und oberen Stratosphäre, was eine stärkere vertikale Energieausbreitung impliziert, bedingt durch<br />
period (h)<br />
MF Andenes - gravity wave amplitude at 84 km<br />
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March <strong>2010</strong><br />
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(m/s)<br />
Abb. 48.3: Wavelet-Spektrum der MF-<br />
Radar-Windmessung in 84 km Höhe.<br />
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8<br />
6<br />
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die Zunahme des polaren Strahlstroms auf 60 m/s.<br />
Gleichzeitig werden durch das Überströmen von Grönland<br />
auch sehr starke Gebirgswellen angeregt, die aufgrund<br />
der guten Ausbreitungsbedingungen in einem breiten<br />
Band die Mesosphäre erreichen. In der Abb. 48.3<br />
werden mittels einer Wavelet-Analyse der MF-Radar-<br />
Windmessungen die Amplituden von Schwerewellen als<br />
Funktion der Periode und der Zeit in 84 km Höhe gezeigt.<br />
Im März wurden starke Westwinde in der obere<br />
Stratosphäre und unteren Mesosphäre beobachtet, die<br />
sich bis in die obere Mesosphäre ausdehnen (nicht gezeigt).<br />
Diese Winde ermöglichen bei hinreichend starker<br />
<br />
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Abb. 48.4: Temperatur- und Windprofile<br />
mittels Lidar über ALOMAR am 4. Januar<br />
<strong>2010</strong> beobachtet und für ECMWF-Analysen.<br />
Anregung von Gebirgswellen deren Ausbreitung bis<br />
in die obere Mesosphäre. Im März finden wir eine<br />
Korrelation zwischen den in der Tabelle angezeigten<br />
starken Ereignissen und dem Auftreten von 9 – 11 h<br />
Perioden in der Abb. 48.3, was auf einen direkten<br />
Zusammenhang schließen lässt. Am 4.1.<strong>2010</strong> wurde<br />
bei Lidarmessungen eine ausgeprägte Wellenstruktur<br />
in Temperatur- und Windprofilen in der Strato- und<br />
Mesosphäre bestimmt. Außerdem wurde in den PSC<br />
in 20 bis 28 km Höhe eine ausgeprägte Doppelschicht<br />
beobachtet (nicht gezeigt). Hierbei wurde die Doppelschicht<br />
vermutlich durch Gebirgswellen über Grönland<br />
ausgelöst, die häufig für die Bildung der Perlmuttwolken<br />
im Winter verantwortlich sind. Der Vergleich<br />
der ECMWF-Analysen mit den Lidardaten zeigt, dass die Fluktuationen unterhalb der<br />
Stratopause gut übereinstimmen, aber oberhalb zeigen die Lidarmessungen jedoch Fluktuationen,<br />
die von den ECMWF-Analysen abweichen. Diese sollen in der Zukunft näher untersucht werden.<br />
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