17.01.2014 Aufrufe

Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

Institutsbericht 2010/2011 - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Abb. 46.3: Residuelle Winde v r [in m/s] und Stromlinien des Vektors (u r , w r ) bei 60 ◦ N, HAMMONIA<br />

2001 – 2006, Aura/MLS 2005 – <strong>2010</strong>, Januar<br />

Die residuellen Winde (Abb. 46.3) zeigen, dass der abwärtsgerichtete Ast der BDC von der<br />

oberen Stratosphäre/unteren Mesosphäre (bei 30 ◦ W – 30 ◦ O, 40 – 60 km) in das Zentrum des Polarwirbels<br />

(bei 60 – 120 ◦ O, 15 – 25 km) weist. Die Aura/MLS-Daten liefern dabei wieder ein Bild der<br />

geostrophisch-balancierten Winde und Wellenflüsse (die wegen begrenzter Auflösung nicht aus<br />

den Odin-Daten abgeleitet werden können), beinhalten also z. B. nicht die durch Schwerewellen<br />

verursachten, ageostrophischen Vertikalwinde in der oberen Mesosphäre.<br />

Die residuellen Advektionsterme −w r *O 3 und −w r *H 2 O (Abb. 46.4, Abb. 46.5) deuten in allen<br />

Datensätzen auf ostwärts geneigten Transport von der oberen Stratosphäre/unteren Mesosphäre in<br />

das Zentrum des Polarwirbels. Die Tendenzen sind etwa doppelt so groß wie diejenigen der quasigeostrophisch<br />

balancierten Euler-Winde (vgl. Abb. 46.2, rechts). Das Modell unterschätzt offenbar<br />

die Wellenstruktur bei 40 – 60 km, die Aura/MLS-Daten dagegen diejenige bei 15 – 25 km aufgrund<br />

der fehlenden ageostrophischen Austauschprozesse mit der Troposphäre. Abb. 46.5 illustriert die<br />

Wirkung des Schwerewellenbrechens in der oberen Mesosphäre, die zonal symmetrische, aber auch<br />

asymmetrische Komponenten beinhalten. Letztere führen offenbar zu einer Verstärkung der quasigeostrophisch<br />

balancierten Vertikaltransporte, die im Bild der Aura/MLS-Daten sichtbar werden.<br />

Abb. 46.4: Advektionsterm −w r *O 3 , HAMMONIA und ERA-Interim 2001 – 2006, Aura/MLS 2005 – <strong>2010</strong><br />

Abb. 46.5: Advektionsterm −w r *H 2 O, HAMMONIA 2001 – 2006, Aura/MLS 2005 – <strong>2010</strong><br />

Insgesamt leisten die Arbeiten einen Beitrag zum Verständnis der beobachteten Spurengasverteilung<br />

in der Strato- und Mesosphäre und eröffnen eine neue Perspektive zur prozessorientierten<br />

Validierung von Chemie-Klimamodellen.<br />

126

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!