26.01.2014 Aufrufe

Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens

Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens

Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

kanal und Werkstatt förmlich eingezwängt war.<br />

Spundwände standen nicht zur Verfügung.<br />

Nachdem ²/3 <strong>der</strong> Baugrubentiefe erreicht war,<br />

wurde festgestellt, dass <strong>der</strong> Umflutkanal nicht<br />

tief genug gegründet war. Vorsichtig wurde er<br />

Meter um Meter per Hand bis 1,5 m unter <strong>der</strong><br />

Sohle frei geschachtet und <strong>der</strong> Graben sofort<br />

wie<strong>der</strong> mit Beton verfüllt.<br />

So entstand eine Schwergewichtsmauer zur<br />

Baugrubenaussteifung, die auch heute noch,<br />

aber nicht mehr sichtbar, im Erdreich steckt. Ähnliche<br />

Probleme zeigten sich auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong><br />

Werkstatt. Um ein Abrutschen in die Baugrube<br />

des Sandfanges zu verhin<strong>der</strong>n, mussten die Fundamente<br />

10 m tief mittels Holzbohlen unterfangen<br />

werden, die per Hand in den Boden geschlagen<br />

wurden. In den Gebäudewandungen <strong>der</strong><br />

Werkstatt entstanden Risse, <strong>der</strong>en Bewegungen<br />

mittels Gipsmarken kontrolliert werden mussten.<br />

Auch eine Ecke <strong>der</strong> Pumpstation hing förmlich in<br />

<strong>der</strong> Luft. Zum Glück war die Grundwasserabsenkungsanlage<br />

aus <strong>der</strong> Bauzeit von 1910 wie<strong>der</strong><br />

flott zu machen.<br />

Der Baukies wurde zum größten Teil in eigenen<br />

Gruben bzw. aus den Ausschachtungsmassen<br />

gewonnen. Aber auch Anlieferungen per Elbkahn<br />

sind erfolgt, speziell für den Faulbehälterbau.<br />

Beim Sandfangbau wurde die Sohle unmittelbar<br />

aus dem anstehenden Kies <strong>der</strong> Baugrube<br />

betoniert.<br />

Als Zement stand nur Sulfathüttenzement zur<br />

Verfügung. Die neu betonierten Teile mussten<br />

ständig abgedeckt werden, um Absandungen zu<br />

vermeiden. Die Fertigstellung des Sandfanges<br />

erfolgte als Winterbaumaßnahme 1952/1953.<br />

Der Durchbruch von <strong>der</strong> Siebscheibenhalle zum<br />

Sandfang sowie die Beseitigung <strong>der</strong> Grube <strong>der</strong><br />

4. Siebscheibe wurden per Sprengungen von<br />

Sprengmeister Mittelbach durchgeführt. Die<br />

Betonierarbeiten für den Zulaufkanal, die Absetzbecken<br />

und den Venturiablaufkanal begannen<br />

am 17. Juni 1953, ein denkwürdiges Datum,<br />

weshalb es so gut in <strong>der</strong> Erinnerung <strong>der</strong> beiden<br />

Bauleute haften geblieben ist. Im Spätherbst<br />

1953 konnte bereits das Richtfest für die Wasserstrecke<br />

gefeiert werden.<br />

Der Bau des 2. geschlossenen Faulbehälters war<br />

beson<strong>der</strong>s kompliziert. Zunächst wurden 3 Brunnen<br />

abgeteuft und mit Unterwassermotorpumpen<br />

ausgerüstet. Als <strong>der</strong> untere Trichter gerade<br />

einen Tag fertig betoniert war, gab es Hochwasser<br />

in <strong>der</strong> Elbe. Um die Zerstörung des Trichters<br />

infolge Auftrieb zu verhin<strong>der</strong>n, musste die Baugrube<br />

sofort geflutet werden. Das Schalholz für<br />

den Behälter stammte von <strong>der</strong> Saubachtalbrücke<br />

an <strong>der</strong> Autobahn, die nicht weitergebaut wurde.<br />

206 m 3 Abbundholz in Form von Baumstämmen<br />

108

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!