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Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens

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Die Verschmutzung <strong>der</strong> Entwässerungsgräben<br />

sowie des Kaitzbaches bot wie<strong>der</strong>holt Anlass zu<br />

Mahnungen an die Anlieger. 1531 hieß es:<br />

„Der kericht sal nicht in dy Katzpach<br />

geschutt werden nach daran gewachsen (x)<br />

werden.“ (x) gewaschen<br />

Im Jahre 1559 begann die Pflasterung <strong>der</strong> Straßen.<br />

Bald darauf folgte <strong>der</strong> erste Bau <strong>der</strong> mit<br />

Holzbohlen abgedeckten Gerinne in <strong>der</strong> Straßenmitte.<br />

Diese wurden bereits als Schleusen bezeichnet.<br />

Damit war die Grundlage geschaffen,<br />

die öffentlichen Straßen allmählich von Schmutz<br />

und Schlamm freizuhalten. Die Schleusen hatten<br />

eine flache Sohle aus Sandsteinplatten, viele waren<br />

aber auch nur mit Pflastersteinen ausgesetzt.<br />

Große Unebenheiten wechselten miteinan<strong>der</strong><br />

ab, sodass <strong>der</strong> einwandfreie Abfluss nicht immer<br />

möglich war.<br />

Die mittelalterlichen Abwasserprobleme <strong>der</strong> Residenzstadt<br />

werden in <strong>der</strong> von Dr. Otto Richter im<br />

Jahre 1891 verfassten Verwaltungsgeschichte <strong>der</strong><br />

Stadt Dresden wie folgt geschil<strong>der</strong>t:<br />

„Schleusen wurden nach Ausweis <strong>der</strong> Baurechnungen<br />

zuerst in den neuangelegten Gassen <strong>der</strong><br />

linkselbigen Neustadt, insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Moritzstraße<br />

und Schießgasse, auf Stadtkosten hergestellt.<br />

1566 wurden auch einige an<strong>der</strong>e Punkte<br />

<strong>der</strong> Stadt, wo es sich um die Beseitigung von viel<br />

Abfallwasser handelte, damit versehen. Erst im<br />

17. Jahrhun<strong>der</strong>t begannen die Anwohner einzelner<br />

Gassen auf eigene Kosten Schleusen zu<br />

erbauen. Diese kamen aber bei <strong>der</strong> ablehnenden<br />

Haltung mancher Hausbesitzer und dem Mangel<br />

obrigkeitlichen Zwanges gewöhnlich nur stückweise<br />

zu Stande und verfielen bald wie<strong>der</strong>. Ein<br />

kurfürstlicher Befehl for<strong>der</strong>te 1620 den Rat auf,<br />

dafür zu sorgen, daß die in <strong>der</strong> Kleinen Brü<strong>der</strong>gasse<br />

angefangene Schleuse endlich fertig gestellt<br />

werde. Sollten einzelne Anwohner unvermögend<br />

sein, die nach <strong>der</strong> Breite ihrer Häuser auf sie entfallenden<br />

Kosten zu tragen, so möge <strong>der</strong> Rat diese<br />

Beträge einstweilen auslegen, auf die Häuser<br />

verschreiben und bei <strong>der</strong>en künftigem Verkauf<br />

wie<strong>der</strong> einziehen. Von <strong>der</strong> Beschaffenheit <strong>der</strong><br />

Schleuse erfährt man so viel, daß sie 2 ½ Ellen aus<br />

dem Grunde aufgemauert und ihrer ganzen Länge<br />

nach mit Schalholz bedeckt war. Die Erbauung<br />

einer Schleuse in <strong>der</strong> Großen Frauengasse ward<br />

1656 in Angriff genommen. Im Jahre 1689<br />

ordnete Kurfürst Johann Georg III. die Fortsetzung<br />

des Schleusenbaues an. Der Rat <strong>der</strong> Stadt Dresden<br />

brachte dagegen jedoch folgende Einwände vor:<br />

‘Während die offenen Gerinne durch die Anwohner<br />

und nötigenfalls durch den Regen gereinigt<br />

würden, kümmere sich niemand um die<br />

Entleerung <strong>der</strong> Schleusen, wie sie in <strong>der</strong> Kleinen<br />

Brü<strong>der</strong>gasse und <strong>der</strong> Frauengasse bereits vorhan-<br />

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