Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens
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Lachse in <strong>der</strong> Elbe – auch das Baden ist wie<strong>der</strong> möglich<br />
Um 1900 war <strong>der</strong> Lachsfang in <strong>der</strong> Elbe für<br />
die Bewohner des Dorfes Kaditz noch eine<br />
wichtige Erwerbsquelle.<br />
Das Tiefbauamt <strong>der</strong> Stadt Dresden richtete deshalb<br />
am 11. Juli 1903 eine „Anfrage an die Königliche<br />
Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt,<br />
als Elbstromamt, betr. die Einführung <strong>der</strong><br />
Schwemmkanalisation seitens <strong>der</strong> Stadt Dresden<br />
sowie <strong>der</strong> Vornahme von Erörterungen über Art<br />
und Umfang des gegenwärtigen Lachsfanges <strong>der</strong><br />
Fischerinnung und Mitteilung <strong>der</strong> Ergebnisse.“<br />
In einem Schreiben des Sächsischen Fischerei-<br />
Vereins vom 16. September 1903 an das Tiefbauamt<br />
<strong>der</strong> Stadt Dresden werden über den Lachsfang<br />
in <strong>der</strong> Elbe für den Zeitraum 1886 bis 1902,<br />
speziell für den Fangort Dresden-Kaditz, die Resultate<br />
mitgeteilt (s. Tabelle).<br />
Herr Stadtbaurat Frühling wurde 1903 beson<strong>der</strong>s<br />
mit <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> Fischerei-Fragen beauf-<br />
tragt, um wirtschaftliche Schäden im Bedarfsfalle<br />
auszugleichen.<br />
Das Aussterben <strong>der</strong> Lachse im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t in<br />
<strong>der</strong> Elbe war hauptsächlich eine Folge <strong>der</strong> Industrieabwassereinleitungen<br />
im Pirnaer und Heidenauer<br />
Raum sowie in Böhmen und Mähren. 1990<br />
war die Elbe praktisch ein großer Abwasserkanal<br />
und biologisch nahezu tot. Die Bemühungen <strong>der</strong><br />
Anrainerstaaten seit 1989 im Rahmen <strong>der</strong> „Internationalen<br />
Elbeschutzkommission“ (IKSE) haben<br />
zur wesentlichen Verbesserung <strong>der</strong> Wasserqualität<br />
des Elbwassers geführt. Das Programm zur<br />
Wie<strong>der</strong>ansiedlung <strong>der</strong> Lachse zeigt erste Erfolge.<br />
Seit 1995 werden in <strong>der</strong> Sächsischen Schweiz<br />
junge Lachse in die Polenz, Sebnitz, Wesenitz<br />
und den Lachsbach ausgesetzt, die dann über die<br />
Elbe und Nordsee in den Nordatlantik wan<strong>der</strong>n.<br />
Nach maximal fünfjährigem Meeresaufenthalt<br />
kehren sie zum Laichen zurück. Die ersten Rückkehrer<br />
wurden 1999 gesichtet und gefangen.<br />
Stück Gewicht in Pfund Durchschnittlicher Verwertungserlös in Mark<br />
für die Fischer für die Händler<br />
Gesamt 1.003 15.380,00 23.070,00 30.760,00<br />
Jahresmittel 63 961,25 1.441,88 1.922,50<br />
Quelle: Landeshauptstadt Dresden. Stadtarchiv Dresden. Akten Tiefbauamt 2.3.13, Sch, Bd III.<br />
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