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Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens

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In den Jahren 1922 bis 1930 erfolgte eine Ausweitung<br />

<strong>der</strong> Messstellen auf 19 Stück, verteilt über<br />

die Altstadt und Neustadt. Die in Gruna (1926) und<br />

Kaitz (1930) eingerichteten Regenschreiber standen<br />

in Verbindung mit Abflussbeobachtungen im<br />

Kanalnetz in Gruna bzw. im Kaitzbach. Mit <strong>der</strong> Vorlage<br />

<strong>der</strong> Habilitationsschrift „Die Auswertungen<br />

<strong>der</strong> Dresdner Regenbeobachtungen 1901 bis<br />

1932“ von Stadtamtsbaurat Dr.-Ing. Friedrich Reinhold,<br />

Dresden im Februar 1935, wurde eine wichtige<br />

Grundlage für die Ausarbeitung von deutschlandweiten<br />

Vorschriften zur Bemessung von Kanalisationen<br />

bei Regenereignissen geschaffen. Gegenwärtig<br />

sind wie<strong>der</strong> 17 Regenmessstellen zur Abflusssteuerung<br />

im Kanalnetz in Betrieb.<br />

Hochwasserschutz – eine nicht<br />

zu unterschätzende Aufgabe <strong>der</strong><br />

<strong>Stadtentwässerung</strong><br />

Mit <strong>der</strong> Inbetriebnahme <strong>der</strong> Abfangkanäle und<br />

<strong>der</strong> Hauptpumpstation in Dresden-Kaditz wurde<br />

nicht nur die Grundlage für die Behandlung <strong>der</strong><br />

Abwässer geschaffen, son<strong>der</strong>n als weitere wichtige<br />

Aufgabe auch <strong>der</strong> Hochwasserschutz und die<br />

hygienischen Verhältnisse in den Entwässerungsgebieten<br />

verbessert sowie die Unterhaltungsaufwendungen<br />

für die Kanalisation gesenkt. Im<br />

Gutachten des Reichs-Gesundheitsrathes über<br />

die Einleitung <strong>der</strong> Abwässer <strong>Dresdens</strong> in die<br />

Elbe, vom 8. Februar 1902, wird darauf hingewiesen,<br />

dass beim Ansteigen <strong>der</strong> Elbe „ein mehr<br />

o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> großer Teil des Kanalnetzes unter<br />

Stau gesetzt und gewissermaßen in einen stagnierenden<br />

Sumpf umgewandelt wird, <strong>der</strong> nach<br />

Verlaufen <strong>der</strong> Hochflut durch starke Spülungen<br />

und durch Handarbeit wie<strong>der</strong> beseitigt werden<br />

muss.“ Die Rückstauverhältnisse wurden vor<br />

dem Bau <strong>der</strong> Abfangkanäle statistisch erfasst. So<br />

wurde beispielsweise in o. g. Gutachten festgestellt,<br />

dass die Friedrichstädter Hauptschleuse<br />

(<strong>der</strong> heutige Mischwasserkanal Friedrichstraße)<br />

172 Tage pro Jahr „in ihrem Abflusse gestört“<br />

war.<br />

Um 1900 wurde für Dresden ein Entwässerungssystem<br />

konzipiert, das bis zum damals gültigen<br />

HW 100<br />

<strong>der</strong> Elbe von 8,77 m Dresdner Pegel<br />

(Höchster Stand des Elbehochwassers 1845) eine<br />

schadlose Ableitung <strong>der</strong> anfallenden Abflüsse<br />

gewährleistete. Kernbestandteile dieses Entwässerungssystems<br />

waren und sind die rechts und<br />

links <strong>der</strong> Elbe verlegten Abfangkanäle, mittlerweile<br />

91 Hochwasserschieber und das in Dresden-Kaditz<br />

befindliche Hochwasserpumpwerk<br />

mit einer För<strong>der</strong>leistung von bis zu 18 m³/s, dem<br />

maximalen Kanalabfluss.<br />

Es ist ein beson<strong>der</strong>es Merkmal des Dresdner<br />

Entwässerungsnetzes, dass bereits bei geringen<br />

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