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Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens

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Kanäle war Pflicht, sofern die dafür notwendigen<br />

Anlagen vorhanden waren. Toilettenanlagen waren<br />

grundsätzlich mit Wasserspülung zu versehen<br />

und alle vorhandenen Abtrittsgruben zu beseitigen.<br />

In <strong>der</strong> Bekanntmachung zur Regelung<br />

<strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Schwemmkanalisation in <strong>der</strong><br />

Stadt Dresden vom 5. Juli 1910 wird <strong>der</strong> Anschluss<br />

<strong>der</strong> Grundstücke an die Kanalisation im<br />

Verlauf <strong>der</strong> nächsten drei Jahre gefor<strong>der</strong>t. Inzwischen<br />

betrug die Länge des Dresdner Kanalisationsnetzes<br />

zirka 435 km. Sowohl die Einführung<br />

einer zentralen Wasserversorgung ab 1875 als<br />

auch <strong>der</strong> Schwemmkanalisation ab 1910 haben<br />

zu einer deutlichen Verbesserung <strong>der</strong> Gesundheit<br />

<strong>der</strong> Dresdner Bevölkerung geführt. Thyphusund<br />

Choleraepidemien traten nunmehr nicht<br />

mehr auf. „Die Sterblichkeit, die in den 10 Jahren<br />

von 1876 bis 1886 im Durchschnitt 24,96<br />

auf 1.000 Lebende betragen hatte, ist in den<br />

Jahren 1887 bis 1896 auf durchschnittlich 20,77<br />

gesunken. Im Jahr 1896 belief sie sich noch auf<br />

19,04 und 1901 nur noch auf 18,0. Dieser Rückgang<br />

<strong>der</strong> Sterblichkeitsziffer war hauptsächlich<br />

durch die Abnahme an ansteckenden Krankheiten<br />

verursacht. In den Jahren 1881 bis 1890 starben<br />

an solchen von 1.000 Einwohnern im Durchschnitt<br />

jährlich 6,5 Personen, dagegen im Jahr<br />

1896 nur noch 4,0.“ [15] Infolge <strong>der</strong> wesentlichen<br />

Verbesserung <strong>der</strong> sanitärhygienischen Verhältnisse<br />

gehörte Dresden nun auch auf diesem<br />

Gebiet zu den führenden Großstädten Deutschlands.<br />

Als beson<strong>der</strong>e Anerkennung kann hierfür<br />

die Ausrichtung <strong>der</strong> Internationalen Hygieneausstellung<br />

im Jahre 1911 in Dresden angesehen<br />

werden.<br />

Regenbeobachtungen – Grundlage<br />

für die Kanalnetzbemessung<br />

Um die Abmessungen <strong>der</strong> Kanalisation für den<br />

Regenwetterfall und verbleibende Überstauereignisse<br />

richtig festlegen zu können, bedarf es <strong>der</strong><br />

Kenntnis über die möglichen Regenintensitäten,<br />

Regendauern und Regenhäufigkeiten. Bereits<br />

1885 wurde in Dresden mit Regenmessungen auf<br />

dem Städtischen Bauhof begonnen. Regelmäßige<br />

flächendeckende Beobachtungen von Nie<strong>der</strong>schlagsereignissen<br />

mittels selbstschreiben<strong>der</strong> Regenmesser<br />

setzten im Jahre 1900 ein.<br />

Regenmessstellen Betriebsdauer<br />

Lindenaustraße 1900 - 1901<br />

Bönischplatz 1901 - 1904,<br />

wie<strong>der</strong> seit 1925<br />

Devrientstraße 1901 - 1912<br />

Markgrafenstraße 1904 - 1921<br />

Cotta-Weidentalstraße 1906 - 1923<br />

Weißeritzstraße 1913 - 1923<br />

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