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Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens

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Ebenfalls mit einfachen Werkzeugen ausgerüstet,<br />

wurde so manche tote Wasserratte und viel<br />

Straßendreck aus den Gullis entfernt. Keine Straßensperrung,<br />

keine extra Genehmigung waren<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Welch wohltuen<strong>der</strong> unbürokratischer<br />

Aufwand. Allerdings hielt sich damals <strong>der</strong><br />

Straßenverkehr in Grenzen. Die Trupps erledigten<br />

ihre Arbeit zur Instandhaltung <strong>der</strong> Kanäle mit<br />

primitiven Mitteln in <strong>der</strong> immer noch stark zerstörten<br />

Stadt. Trotzdem taten sie es, und zwar<br />

gründlich. Die Nachkriegsstadtväter erkannten<br />

die Wichtigkeit, sich um die Funktionsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Entwässerungsanlagen zu kümmern, obwohl<br />

noch sehr viele Trümmer im Stadtgebiet vorhanden<br />

waren.<br />

Die Kanäle größerer Dimensionen wurden einer<br />

ständigen Erhaltungsreinigung unterzogen.<br />

Mittels eines Stauwagens, <strong>der</strong> sich mit <strong>der</strong> Fließrichtung<br />

selbstständig bewegte, wurden die Ablagerungen<br />

<strong>der</strong> Kanalsohle aufgewühlt und in<br />

Richtung Kläranlage geschwemmt. Diese Technologie,<br />

so einfach sie ist, so wirkungsvoll ist sie<br />

auch. Selbst Originalstauwagen aus <strong>der</strong> Anfangszeit<br />

um 1910 waren damals noch im Einsatz.<br />

Wer sich nicht mit Abwasseranlagen beschäftigt,<br />

wird denken, was soll dieser Aufwand? Das verschmutzte<br />

Wasser, also das Abwasser, fließt doch<br />

sowieso von allein weg. Ganz so einfach ist es<br />

aber nicht. Ein ingenieurmäßig ausgetüfteltes<br />

System von unterirdischen A<strong>der</strong>n bringt das<br />

Abwasser dazu, letztendlich einer Anlage im<br />

freien Gefälle, also ohne Einsatz von Pumpen,<br />

zuzufließen. Um diesen Effekt zu erreichen, ist<br />

auch eine bestimmte Anzahl von Son<strong>der</strong>bauwerken<br />

im Kanalnetz erfor<strong>der</strong>lich: Überläufe, Grundablässe,<br />

Schieber usw. Auch diese Anlagen müssen<br />

gewartet, gepflegt und irgendwann ersetzt<br />

werden. Letzteres ist natürlich abhängig vom<br />

Pflegezustand. Dieser Zustand war in den Fünfzigern<br />

noch ein sehr guter. Genauso wie man sich<br />

um die Reinigung <strong>der</strong> Kanäle kümmerte, wurden<br />

die Bauwerke und Ausrüstungen einer ständigen<br />

Wartung unterzogen. Heute noch lassen sich in<br />

so manchem Kanalstützpunkt <strong>der</strong> Stadt einige<br />

„antike“ Werkzeuge bewun<strong>der</strong>n.<br />

Arbeitsgeräte <strong>der</strong> Kanalarbeiter, 1911, größtenteils noch im Einsatz.<br />

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