Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens
Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens
Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Diese Festlegungen wurden auch in die Polizeiverfassung<br />
von 1774 aufgenommen.<br />
Für die Festungsbauwerke und kurfürstlichen<br />
Pferdeställe gab es um diese Zeit ebenfalls Bestimmungen<br />
über die Ausfuhr des „Cloak- und<br />
Pferdemistes durch die Thore und Schläge“.<br />
Pferdemist durfte allerdings das ganze Jahr<br />
passieren.<br />
Rinnen, Gräben und Bäche zur<br />
Abwasserableitung<br />
Ausgrabungen Altmarkt. Abflussrinne an <strong>der</strong><br />
Schreibergasse. 1996.<br />
Die Abführung <strong>der</strong> Abwässer, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />
Küchen-, Wasch- und Gewerbeabwässer, zeitweise<br />
<strong>der</strong> aus den Gruben abgeschöpften Jauche,<br />
vor allem aber <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagswässer, erfolgte<br />
in Dresden bis zur Mitte des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
lediglich durch die sich an den Häuserreihen<br />
hinziehenden offenen Gerinne, die in die<br />
Wallgräben bzw. Elbe mündeten. In diese entleerten<br />
die aus den Grundstücken kommenden<br />
„Abzüchte“ ihre Flüssigkeit. Parallel zu den Dächern<br />
waren Traufsteine verlegt. Die Traufsteine<br />
bestanden aus Sandsteinqua<strong>der</strong>n von zirka 1,5 m<br />
Länge, 0,5 m Breite und 0,4 m Höhe. In diesen<br />
Qua<strong>der</strong>n waren Rinnen von zirka 0,2 m Tiefe und<br />
0,22 m Breite eingearbeitet.<br />
Außerdem wurde schon 1410 ein Teilstrom des<br />
Kaitzbaches in die Stadt geleitet. Er verlief offen<br />
an <strong>der</strong> Kreuzkirche vorbei, entlang <strong>der</strong> Süd- und<br />
Westseite des Altmarktes zur Schloßstraße über<br />
die große Brü<strong>der</strong>gasse und gelangte dann in<br />
den Stadtgraben. Sein Wasser diente vor allem<br />
zu Lösch- und Reinigungszwecken, erfüllte aber<br />
auch eine Entsorgungsfunktion.<br />
In gewissen Zeitabschnitten wurde <strong>der</strong> Bachlauf<br />
gesäubert. Eine diesbezügliche Anordnung <strong>der</strong><br />
Obrigkeit vom 30. August 1527 hatte folgenden<br />
Wortlaut:<br />
„Dy hausgenossen sollen dy Katzbach<br />
helffen reumen nach al<strong>der</strong> gewonheit.<br />
Welcher es nicht vermag, soll nach seinem<br />
vermogen uffs baumeisterkentnus gelt<br />
geben.“<br />
36