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Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens

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<strong>der</strong> Sohle des aufgegebenen Burggrabens.<br />

Mit <strong>der</strong> Erweiterung des Schlosses (1589 bis<br />

1594) in südlicher Richtung ist <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> Abwasserkanäle<br />

4 und 5 verbunden. Diese jüngeren<br />

Kanäle liegen über dem verfüllten Burggraben<br />

und sind daher nicht so tief fundamentiert.<br />

Der Abwasserkanal 4 verläuft mit einem leichten<br />

Gefälle von Südost (wo er aus dem Fundament<br />

des Torhauses an <strong>der</strong> Schloßstraße heraustritt)<br />

nach Nordwest, um im Abwasserkanal 1 zu<br />

münden. Auf seinem Wege durchbricht er die<br />

alte Burggrabenstützmauer. Der weitere Verlauf<br />

nach Südosten ist nicht mehr fassbar. Auf Grund<br />

fehlen<strong>der</strong> humoser Ablagerungen ist er wohl nur<br />

kurze Zeit in Benutzung gewesen. Eine Erklärung<br />

hierfür könnte ein darüberliegendes Fundament<br />

für eine Bogengalerie vor dem Torhaus aus einer<br />

späteren Bauperiode sein.<br />

Dagegen leitet <strong>der</strong> Abwasserkanal 5 nicht in<br />

den Kanal 1 ein, son<strong>der</strong>n verläuft mit leichtem<br />

Gefälle in Richtung Südwesten durch den Kleinen<br />

Schlosshof um den Schlossbereich nach<br />

Süden zu verlassen. Durch den um 1900 errichteten<br />

Südflügel wurde sein Lauf gestört. Auch er<br />

besaß zwei Sandsteinsohlen. Dazwischen lag wie<br />

bei den ersten zwei erwähnten Kanälen eine humose<br />

Ablagerung.<br />

Außerdem wurden drei Brunnen aus dem 16.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t erkundet. Der 8 m tiefe Brunnen im<br />

Bärengartenflügel war Bestandteil des so genannten<br />

Badehauses <strong>der</strong> Kurfürstin.<br />

Erste planmäßige Schleusen<br />

Solange die Stadt noch durch die Festungsbauwerke<br />

umringt war, dienten die mit <strong>der</strong> Elbe<br />

in Verbindung stehenden Wallgräben auf<br />

einfache Art zur Aufnahme und Ableitung des<br />

Abwassers aus den Straßenschleusen. Das galt<br />

gleichermaßen für die innerhalb als auch außerhalb<br />

<strong>der</strong> Festung gelegenen Ansiedlungen.<br />

Mit <strong>der</strong> Schleifung <strong>der</strong> Festungsanlagen in den<br />

Jahren 1809 bis 1811 wurden auch die Wallgräben<br />

zugeschüttet. Damit musste eine neue Entwässerungslösung<br />

gefunden werden. Erstmals<br />

verlegte man planmäßig tiefere Schleusen bzw.<br />

Kanäle innerhalb <strong>der</strong> ehemaligen Festungsgräben,<br />

die nunmehr direkt in die Elbe mündeten.<br />

Dabei erfolgte die Nutzung <strong>der</strong> Festungsmauer<br />

als eine Kanalwand. Die Kanäle erhielten eine gewölbte<br />

Decke und waren die ersten begehbaren<br />

Kanäle <strong>der</strong> Stadt.<br />

Es entstanden die Schleuse „Am See“ und die<br />

„Wallgraben-Schleuse“. Letztere führte vom<br />

„Röhrlager“ am heutigen Georgplatz bis zum<br />

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