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Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens

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den seien. Diese verpesteten im Sommer die Luft.<br />

Bei weiterer Ausdehnung <strong>der</strong> Schleusen seien<br />

deshalb üble Folgen für die Gesundheit zu befürchten.<br />

Die Hausbesitzer würden so wenig wie<br />

die Stadt selbst die bedeutenden Kosten des<br />

Baues und <strong>der</strong> Unterhaltung tragen können,<br />

beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> fortwährend zunehmenden<br />

Teuerung des aus großer Entfernung zu beziehenden<br />

harten Holzes, zu dessen Schonung die<br />

lieben Vorfahren an einzelnen Stellen, zum<br />

Beispiel in <strong>der</strong> Sporergasse und Schössergasse,<br />

die Schalhölzer hätten überpflastern müssen. <strong>Zur</strong><br />

Erleichterung des Verkehrs könnten die tiefen<br />

Gerinne, durch welche die Kaitzbach laufe, etwas<br />

erhöht werden. Übrigens hätten die Schleusen<br />

den Nachteil, daß man bei Feuersnot im Winter<br />

die Kaitzbach nicht benutzen könne, da die<br />

Holzbedeckungen angefroren sein würden’.<br />

Darauf ordnete <strong>der</strong> Kurfürst an, daß bis auf die<br />

weitere Entschließung zunächst nur die angefangenen<br />

Schleusen in <strong>der</strong> Schießgasse und <strong>der</strong><br />

Frauengasse zu vollenden seien. In <strong>der</strong> großen<br />

Brü<strong>der</strong>gasse und <strong>der</strong> Wilsdruffer Gasse solle man<br />

versuchen, <strong>der</strong> Verkehrsbehin<strong>der</strong>ung durch Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Gerinne abzuhelfen. Der Aufwand für<br />

Erhaltung und Räumung <strong>der</strong> Schleusen solle zur<br />

Hälfte von den Hausbesitzern, zur Hälfte vom Rat<br />

getragen werden. Auch dies lehnten die Dresdner<br />

Ratsherren ab. Im Jahre 1693 nahm Kurfürst<br />

Johann Georg IV. die Bestrebungen seines Vorgängers<br />

wie<strong>der</strong> auf und befahl, daß ´... zum<br />

Wohlstande unserer Residenz und Abfuhre des<br />

Unflats beson<strong>der</strong>s in den breiten Straßen neue<br />

steinerne, mit Holz überdeckte Schleusen von<br />

den Hausbesitzern auf ihre Kosten, aber unter<br />

Leitung des kurfürstlichen Landbaumeisters,<br />

hergestellt und damit <strong>der</strong> Anfang in <strong>der</strong> Moritzstraße<br />

gemacht werde, die Kosten <strong>der</strong> Unterhaltung<br />

und Reinigung habe die Stadt zu übernehmen´.<br />

Diesmal sträubten sich die Ratsherren nicht<br />

gegen die Einführung des sanitärhygienischen<br />

Fortschritts.<br />

In Befolgung dieses Befehls wurde nun endlich<br />

<strong>der</strong> Schleusenbau ernstlich in Angriff genommen<br />

und zunächst in <strong>der</strong> inneren Stadt, in den folgenden<br />

Jahrzehnten aber allmählich auch in den<br />

Hauptstraßen Altendresdens und <strong>der</strong> Vorstädte,<br />

durchgeführt. Der Rat selbst regte 1705 die<br />

Überwölbung <strong>der</strong> Schleusen an, da sich das zu<br />

den Schleusenbedeckungen erfor<strong>der</strong>liche Holz<br />

kaum in solcher Menge beschaffen ließe, als es<br />

durch Fäulnisse und durch den Wagen- und Reiterverkehr<br />

zerstört würde. Diese Überwölbung<br />

kam seitdem nach und nach zur Ausführung. Es<br />

wurden nur, um die Reinigung zu erleichtern,<br />

hölzerne Schrote in gewissen Abständen beibehalten.“<br />

[8]<br />

Der Rat war in Dresden nachweislich schon im<br />

17. Jahrhun<strong>der</strong>t für den Unterhalt und die Rei-<br />

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