Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens
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Das Dresdner Kanalisationsnetz<br />
heute<br />
Der Ursprung des heutigen Kanalisationsnetzes<br />
von Dresden beruht auf dem 1867 vom Stadtbauamt<br />
unter Leitung des Oberingenieurs Carl<br />
Manck erarbeiteten „Schleußen-Systematisierungsproject<br />
für Altstadt Dresden“, welches<br />
1890 durch Stadtbaurat Hermann Klette überarbeitet<br />
worden ist. Inzwischen verfügt die Landeshauptstadt<br />
Dresden über ein öffentliches Kanalnetz<br />
von etwa 1.760 km Länge. Davon befinden<br />
sich zirka 100 km in den Ortslagen <strong>der</strong> 1997 und<br />
1999 eingemeindeten Umlandgemeinden Altfranken,<br />
Cossebaude, Weixdorf, Langebrück,<br />
Schönfeld-Weißig und Gompitz.<br />
Rund 99,1 % <strong>der</strong> bebauten Grundstücke <strong>der</strong><br />
Landeshauptstadt Dresden sind an die Kanalisation<br />
angeschlossen. Der Umfang <strong>der</strong> in den einzelnen<br />
Grundstücken verlegten privaten Grundstücksentwässerungskanäle<br />
wird auf 1.200 km<br />
geschätzt.<br />
Die Entwässerung erfolgt im innerstädtischen<br />
Bereich vorwiegend im Mischsystem: Schmutzwasser<br />
und Nie<strong>der</strong>schlagswasser fließen gemeinsam<br />
in einem Kanal. In den Randlagen <strong>der</strong> Stadt<br />
wird überwiegend das Trennsystem praktiziert:<br />
Schmutzwasser und Nie<strong>der</strong>schlagswasser fließen<br />
in zwei getrennten Kanälen, in einigen Bereichen<br />
sind nur Schmutzwasserkanäle vorhanden. Bezogen<br />
auf die entwässerten Flächen sind etwa ¾ im<br />
Misch- und ¼ im Trennsystem entwässert.<br />
881 km <strong>der</strong> Kanäle sind Mischwasser-, 476 km<br />
Schmutzwasser-, 343 km Regenwasser- und<br />
58 km Straßenentwässerungskanäle. Hinzu<br />
kommen 45 km Druckleitungen. Im Trennsystem<br />
werden vorwiegend Kreisprofile verwendet, beim<br />
Mischsystem Kreis-, Ei- o<strong>der</strong> Son<strong>der</strong>profile.<br />
Der Kanalnetzbestand umfasst <strong>der</strong>zeit 60 %<br />
Kreisprofile, 33 % Eiprofile und 7 % Son<strong>der</strong>profile.<br />
Eine Dresdner Beson<strong>der</strong>heit ist es, dass als Rohrmaterial<br />
heute wie früher überwiegend Beton<br />
verwendet wird. Wurden damals Eiprofile in Längen<br />
zu einem Meter zur Baustelle angeliefert,<br />
betragen heute die Baulängen vier Meter. Die<br />
früheren Haubenprofile wurden in <strong>der</strong> Baugrube<br />
über Holzschalung in Stampfbeton ausgeführt.<br />
Heute werden diese meist begehbaren Kanalabschnitte<br />
als Kreisprofil mit o<strong>der</strong> ohne Trockenwetterrinne<br />
nach zertifizierten Qualitätsstandards<br />
in Betonwerken produziert. Die Stahlbetonrohre<br />
für den Altstädter Abfangkanal zwischen<br />
Vogesenweg und Carolabrücke wurden in<br />
einem Betonwerk hergestellt und teilweise offen,<br />
im geschlossenen und halboffenen Verfahren<br />
verlegt.<br />
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