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Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens

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In Abhängigkeit von <strong>der</strong> Bebauungsdichte<br />

erfolgte die Festlegung folgen<strong>der</strong> Regenwasserabflussspenden:<br />

dichte Bebauung 50 l/s ha<br />

geschlossene Bebauung 40 l/s ha<br />

offene Bebauung 30 l/s ha<br />

ohne Bebauung 2 - 15 l/s ha<br />

– Einbau von Hochwassersperrschiebern, Notund<br />

Regenauslässen für ein Verdünnungsverhältnis<br />

von 1 : 4<br />

– Reinigung <strong>der</strong> Abwässer vor Einleitung in die<br />

Elbe<br />

Insgesamt stellte das Dresdner Tiefbauamt von<br />

1890 bis 1895 rund 56 km Hauptkanäle her, darunter<br />

10 km haubenförmige Vorflutkanäle; 3,6 km<br />

Kanäle wurden brauchbar gemacht und 10,5 km<br />

untaugliche Schleusen beseitigt bzw. ersetzt. Das<br />

Abwassernetz bestand zur Jahrhun<strong>der</strong>twende aus<br />

12 je mit einem Flutkanal ausgestatteten Einzugsgebieten<br />

(8 links, 4 rechts <strong>der</strong> Elbe).<br />

Auf <strong>der</strong> politischen Seite fand Herrmann Klette bei<br />

<strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Schwemmkanalisation beson<strong>der</strong>e<br />

Unterstützung durch den Stadtverordneten-<br />

Vorsteher, Justizrat Dr. Stöckel, <strong>der</strong> unermüdlich<br />

auf die Annehmlichkeiten und vor allem gesundheitlichen<br />

Vorteile <strong>der</strong> Wasserklosetts aufmerksam<br />

machte. Das Landesmedicinalcollegium erstattete<br />

im März 1892 einen Bericht an das Königliche<br />

Ministerium des Inneren über die Folgen <strong>der</strong><br />

Einleitung von Fäkalstoffen in die Elbe, verursacht<br />

durch die Düngerexport-Actiengesellschaft.<br />

Letztere war seit geraumer Zeit nicht mehr in <strong>der</strong><br />

Lage, alle Fäkalien in <strong>der</strong> Landwirtschaft abzusetzen.<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage einer großen Reihe chemischer<br />

und biologischer Untersuchungen über<br />

den Ablauf <strong>der</strong> Selbstreinigungsvorgänge in <strong>der</strong><br />

Elbe wurde eingeschätzt, dass Dresden außer den<br />

jetzt schon in <strong>der</strong> Elbe fließenden Schmutzwässern<br />

auch noch sämtliche Fäkalien unbedenklich<br />

in die Elbe abschwemmen könnte. Die Stadt<br />

ernannte 1898 einen „Ausschuß für die Beseitigung<br />

<strong>der</strong> Fäkalien und Abfallstoffe“, <strong>der</strong> weitere<br />

Untersuchungen anstellen und Erfahrungen in<br />

an<strong>der</strong>en Städten sammeln sollte.<br />

Da sich die Unterlieger gegen die Einleitung <strong>der</strong><br />

gereinigten Abwässer in die Elbe zunächst wehrten,<br />

holte das Sächsische Ministerium <strong>der</strong> Auswärtigen<br />

Angelegenheiten noch ein Gutachten<br />

beim „Reichs-Gesundheitsrath“ ein. Dieses wurde<br />

am 8. Februar 1902 vorgelegt und enthielt<br />

folgende For<strong>der</strong>ungen:<br />

– Entfernung <strong>der</strong> gröberen Schwimm- und<br />

Sinkstoffe bis zu Teilchen von 3 mm. Die dabei<br />

ausgeschiedenen Rückstände sind in gesundheitlich<br />

und ästhetisch einwandfreier Weise<br />

zu beseitigen.<br />

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