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Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens

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In <strong>der</strong> städtischen Bauordnung von 1866 wurde<br />

deshalb festgelegt, dass die Schleusen wasserdicht<br />

auszuführen seien. Für den Bau <strong>der</strong> Abortgruben<br />

wurde verlangt, dass diese so weit von<br />

den Brunnen auf <strong>der</strong> Nordseite <strong>der</strong> Gebäude zu<br />

errichten seien, dass möglichst keine Beeinflussung<br />

des Brunnenwassers erfolgen könnte. Gefor<strong>der</strong>t<br />

waren sie in zylindrischer Form o<strong>der</strong> mit<br />

ausgerundeten Ecken bei einer lichten Weite von<br />

mindestens 3 Ellen und einer Mindesthöhe von<br />

3,5 Ellen. Als Material sollten kieselartiger Sandstein,<br />

Granit o<strong>der</strong> hart gebrannte Ziegel verwendet<br />

werden. Der Boden war mindestens 8 Zoll<br />

dick und die Umfassung bei Sandstein o<strong>der</strong> Ziegeln<br />

12 Zoll stark, bei an<strong>der</strong>em Material 16 bis<br />

18 Zoll stark auszubilden. Als Abdeckung sollten<br />

gestürzte böhmische Kappen, gefalzte Steintafeln<br />

o<strong>der</strong> Beton zum Einsatz kommen.<br />

Die Flächen waren innen und außen mit hydraulischem<br />

Mörtel zu verputzen.<br />

Das „Schleußen-<br />

Systematisierungsproject“<br />

Als südlich <strong>der</strong> Linie <strong>der</strong> Sächsisch-Böhmischen<br />

Staatseisenbahn eine Stadterweiterung vorgenommen<br />

werden sollte, mussten als Voraussetzung<br />

für die Bebaubarkeit Schleusen hergestellt<br />

werden. Die Stadt war nun gezwungen, sich generell<br />

mit <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> <strong>Stadtentwässerung</strong> zu<br />

befassen. Im Jahre 1867 legte <strong>der</strong> Rat den Stadtverordneten<br />

ein unter Leitung von Oberingenieur<br />

Carl Manck vom Stadtbauamt erarbeitetes<br />

„Schleußen-Systematisierungsproject für Altstadt-Dresden“<br />

vor, sozusagen den 1. Generalentwässerungsplan<br />

für Dresden [23]. Das Projekt<br />

sah u.a. vier senkrecht nach <strong>der</strong> Elbe führende<br />

Gangschleusen mit ovalem Querschnitt und einer<br />

Höhe von 1,91 m vor:<br />

– für die Entwässerung <strong>der</strong> tief gelegenen<br />

Wilsdruffer Vorstadt von <strong>der</strong> Falkensteinstraße<br />

beim Hahneberge bis zur Stallstraße<br />

– für die Entwässerung <strong>der</strong> mittleren Altstadt<br />

und die neu anzulegende Südvorstadt<br />

– für die Entwässerung des übrigen Teiles <strong>der</strong><br />

Südvorstadt und <strong>der</strong> östlichen Altstadt<br />

Bild links: Plan von Manck zum „Schleußen-<br />

Systematisierungsproject“ von 1867.<br />

Variante B: Haupta<strong>der</strong> längs des Elbstromes.<br />

– sowie für die zukünftige Entwässerung <strong>der</strong><br />

übrigen östlichen Altstadt einen Kanal von<br />

<strong>der</strong> Eliasstraße zur Elbe hinab.<br />

Legende: blau = Haupta<strong>der</strong><br />

rot = Gangschleusen (heute Gebietshauptkanäle)<br />

Quelle: Landeshauptstadt Dresden, Stadtarchiv Dresden. D.9.3.1/2124<br />

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