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Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens

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Die Sechziger- und Siebzigerjahre<br />

Die Stadt Dresden begann mit <strong>der</strong> Realisierung<br />

<strong>der</strong> ersten größeren Wohnungs- und Industriebauten.<br />

Die Kanalisation wurde erweitert und zum Teil<br />

umverlegt. Größere hydraulische Berechnungen,<br />

welche das gesamte Kanalnetz umfassten, sind<br />

aus dieser Zeit nicht bekannt.<br />

Was zu Beginn <strong>der</strong> Sechzigerjahre für den Betrieb<br />

<strong>der</strong> Anlage noch selbstverständlich war und<br />

ordentlich funktionierte, war in den Siebzigern<br />

schon so gut wie vergessen. Das lag nicht an den<br />

verantwortlichen Fachleuten. Es war politisch begründet.<br />

Der Stellenwert einer ordnungsgemäßen<br />

Abwasserreinigung sank immer mehr.<br />

Im Trinkwasserbereich wurde noch einiges getan.<br />

Beispiel: Um- und Ausbau des Wasserwerkes<br />

Tolkewitz.<br />

Vor allem <strong>der</strong> Kanalisation wurde mit zunehmenden<br />

DDR-Jahren immer weniger Aufmerksamkeit<br />

geschenkt. So kam es zum Beispiel aus Arbeitskräftemangel<br />

zum Einstellen <strong>der</strong> Erhaltungsreinigung.<br />

Die Ablagerungsmengen wurden im<br />

Kanal immer größer. Die Regenüberläufe <strong>der</strong> Kanalisation<br />

sprangen immer eher an. Der Elbe<br />

wurden dadurch größere Mengen Schmutzfracht<br />

zugemutet. Gemessen hat man diese zusätzliche<br />

Verunreinigung nicht. Das Personal wurde immer<br />

weniger. Ordentliche Ab- bzw. Übernahmen von<br />

neuen Kanälen, einschließlich <strong>der</strong> Bestandsunterlagen,<br />

fanden in <strong>der</strong> Regel nicht mehr statt.<br />

Damit kam es zu einem diffusen Anlagenbestand<br />

<strong>der</strong> Kanalisation, speziell in den großen Neubaugebieten.<br />

Die Kläranlage arbeitete kontinuierlich. Allerdings<br />

konnte man vom äußerlichen Bild den<br />

Zahn <strong>der</strong> Zeit, <strong>der</strong> an ihr nagte, auch ablesen.<br />

Mit geringen finanziellen Einnahmen vom Klärschlammverkauf<br />

konnte <strong>der</strong> ständige Verfall <strong>der</strong><br />

Anlage nicht aufgehalten werden. Die damaligen<br />

fachlich Verantwortlichen des VEB Wasserversorgung<br />

und Abwasserbehandlung Dresden unterbreiteten<br />

Vorschläge zur Lösung <strong>der</strong> allgemeinen<br />

Abwasserprobleme. Sie blieben im Wesentlichen<br />

ungehört. Bemerkenswert erscheint jedoch, dass<br />

in diesen beiden Jahrzehnten in Dresden ein zentrales<br />

Forschungszentrum <strong>der</strong> DDR für Wasserversorgung<br />

und Abwasserbehandlung aufgebaut<br />

wurde. Dieses verfügte über ein umfangreiches<br />

Versuchstechnikum, das auf dem Gelände <strong>der</strong><br />

Kläranlage Dresden-Kaditz angesiedelt wurde.<br />

Die Gebäude und Labore werden auch heute<br />

noch genutzt. Die Technische Universität Dresden<br />

errichtete in diesem Zeitraum ebenfalls ein Abwasserversuchsfeld<br />

auf <strong>der</strong> Kläranlage, welches<br />

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