Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens
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gesetzt, um den manuellen Reinigungsaufwand<br />
örtlich zu konzentrieren. Bei stärkeren Regenfällen<br />
wurden beide Rechenfel<strong>der</strong> durchflossen.<br />
Siebscheibenanlage<br />
Anschließend an die Vorreinigung führte ein<br />
Zulaufkanal das Abwasser zur 59 m langen und<br />
10,6 m breiten Hauptreinigungshalle, in <strong>der</strong><br />
4 Siebscheiben angeordnet waren. Wie <strong>der</strong><br />
Name schon zum Ausdruck bringt, fand hier die<br />
Hauptreinigung durch Siebung des Abwasserstromes<br />
statt. Die in Hutform konstruierten<br />
Siebscheiben hatten einen Durchmesser von 8 m,<br />
waren unter einen Winkel von 22,5° gegen den<br />
Abwasserzufluss geneigt und drehten sich um<br />
eine entsprechend schräg gelagerte Achse.<br />
Die Siebscheiben bestanden aus 5 mm dicken,<br />
hart gewalzten Messingblechen, die mit Schlitzen<br />
von 2 mm Breite und 30 mm Länge versehen<br />
waren, so dass alle Schmutzstoffe des Abwassers,<br />
die einen größeren Durchmesser als 2 mm<br />
aufwiesen, von den Siebscheiben abgefangen<br />
wurden.<br />
Die Schräglage <strong>der</strong> Scheiben bedingte, dass nur<br />
<strong>der</strong> untere Teil <strong>der</strong> Scheiben in das zufließende<br />
Abwasser eintauchte, während <strong>der</strong> übrige Teil<br />
aus dem Abwasser herausragte. Alle vom Abwasser<br />
mitgeführten groben Schmutzbeimengungen<br />
Die Siebscheibenhalle in Dresden-Kaditz. 1913.<br />
> 2 mm wurden auf die Siebscheiben aufgeschwemmt,<br />
durch <strong>der</strong>en Drehung nach oben aus<br />
dem Abwasser herausgehoben und im oberen<br />
Bereich mittels Bürstenwalzen von den Siebscheiben<br />
abgebürstet. Auf diese Weise wurden<br />
zirka 34 % <strong>der</strong> ungelösten Stoffe, d. h. alle grob<br />
wahrnehmbaren Stoffe, aus dem Abwasser entfernt.<br />
Die Bürsten drückten nur zirka 0,04 % <strong>der</strong><br />
auf den Scheiben haftenden partikulären Stoffe<br />
durch die Schlitze hindurch. Für damalige Zeiten<br />
eine bedeutsame Leistung, obgleich die feineren<br />
absetzbaren Stoffe und vor allem die gelösten<br />
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