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Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens

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Analytische Untersuchungen des Siebgutes (zum<br />

Beispiel Wassergehalt, Glühverlust, Stickstoff-,<br />

Phosphor-, Kali- und Fettgehalt) führte das<br />

„Städtische chemische Untersuchungsamt“ aus.<br />

In den Dreißigerjahren begann das „Stadtamt für<br />

Tiefbau und Betrieb“ mit Versuchen zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Abwasserreinigung mittels biologischer<br />

Verfahren. In diesem Zusammenhang, aber vor<br />

allem zur Überwachung <strong>der</strong> Faulvorgänge des im<br />

Jahre 1938 in Betrieb genommenen Faulbehälters,<br />

entstand <strong>der</strong> Bedarf für eine ständige labortechnische<br />

Einrichtung auf dem Gelände <strong>der</strong><br />

Kläranlage; 1937 liefen daher Verhandlungen<br />

zur Einstellung eines Laborleiters und Bereitstellung<br />

einer Betriebswohnung im Wohnhaus A.<br />

Diese waren aber nicht erfolgreich. Bis zum Ende<br />

des 2. Weltkrieges bestand kein vollwertiges Abwasserlabor<br />

auf dem Gelände <strong>der</strong> Kläranlage.<br />

Infolge des Ersatzes <strong>der</strong> Siebscheiben in den Jahren<br />

1952 bis 1955 durch eine „klassische“ mechanische<br />

Reinigung mittels Absetzbecken wurde<br />

die Notwendigkeit nach einem Abwasserlabor<br />

mit einem Chemiker immer dringen<strong>der</strong>. Sowohl<br />

in <strong>der</strong> Kläranlage als auch in <strong>der</strong> städtischen Kanalisation<br />

traten infolge <strong>der</strong> Industrieabwassereinleitungen<br />

Probleme auf, die mit dem vorhandenen<br />

Betriebspersonal <strong>der</strong> Kläranlage nicht bewältigt<br />

werden konnten.<br />

Im September 1956 wurde ein Chemieingenieur<br />

mit dem Aufbau eines Abwasserlabors in <strong>der</strong><br />

Kläranlage Dresden-Kaditz beauftragt. Unter<br />

misslichen räumlichen Verhältnissen in einer geteilten<br />

Betriebswohnung im Wohnhaus A begannen<br />

die in den folgenden Jahren überaus<br />

erfolgreichen Arbeiten. Die Mitarbeiterzahl stieg<br />

schrittweise auf sechs Angestellte. Einen beson<strong>der</strong>en<br />

Schwerpunkt stellte <strong>der</strong> Aufbau <strong>der</strong> Industrieabwasserkontrolle<br />

dar, die für das ganze Territorium<br />

<strong>der</strong> DDR als Vorbild diente.<br />

Auch an <strong>der</strong> Ausarbeitung von Fachbereichstandards<br />

zur Industrieabwasserbehandlung sowie<br />

zur Entwicklung neuer Industrieabwasserbehandlungsverfahren<br />

waren die Mitarbeiter des<br />

Labors Kaditz erfolgreich beteiligt. Zahlreiche<br />

Patente konnten angemeldet werden.<br />

Gekrönt wurde diese Arbeit durch die „Zentrale<br />

Neutralisations- und Entgiftungsanlage Dresden“<br />

(ZNE) für konzentrierte Badflüssigkeiten <strong>der</strong><br />

Metallverarbeitenden Industrie, wie Beiz-, Phosphatierungsbä<strong>der</strong>,<br />

alkalische und zyanidische<br />

Entfettungs- sowie galvanische Bä<strong>der</strong>. Hierfür<br />

konnte eine vom Flugzeugwerk Dresden-<br />

Klotzsche geschaffene und nicht mehr benötigte<br />

Anlage umfunktioniert und durch die Wasserwirtschaft<br />

betrieben werden.<br />

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