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Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens

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Die Abwässer von Freital, Hainsberg und Tharandt<br />

fließen seit 1934 im freien Gefälle zur Kläranlage<br />

Dresden-Kaditz, um den Unterlauf <strong>der</strong><br />

Weißeritz nach dem Bau <strong>der</strong> Talsperren Klingenberg<br />

und Lehnmühle von Abwassereinleitungen<br />

zu befreien. Seit 1994 werden auch die Abwässer<br />

von Radebeul-Ost elbaufwärts zur Kläranlage<br />

Dresden-Kaditz gepumpt. Eine Ableitung zur Anlage<br />

bei Meißen hätte höhere Kosten verursacht.<br />

Eine ebensolche Kostenbetrachtung ging <strong>der</strong><br />

2006 in Betrieb genommenen Überleitung <strong>der</strong><br />

Abwässer aus Heidenau, Pirna, Gottleuba und<br />

einiger weiterer Ortschaften nach Dresden-Kaditz<br />

voraus. Die Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> mittlerweile still<br />

gelegten Kläranlage Birkwitz-Pratzschwitz wäre<br />

finanziell ungünstiger gewesen.<br />

Die Mischwasserbehandlung im<br />

Kanalnetz<br />

Die aus einem Stadtgebiet abfließende Regenwassermenge<br />

kann zeitweilig bis zum 50-fachen<br />

<strong>der</strong> Schmutzwassermenge anwachsen. Aus wirtschaftlichen<br />

Gründen können die Rohrdurchmesser<br />

<strong>der</strong> Mischwasserkanäle jedoch nicht auf<br />

die denkbar größten Mischwasserabflussmengen<br />

ausgelegt werden. Deshalb galt früher als<br />

allgemeine technische Regel, ab einem Verdünnungsverhältnis<br />

von Schmutzwasser zu Regenwasser<br />

von 1 : 4 – später von 1 : 7 – „Regenwasserüberläufe“<br />

aus <strong>der</strong> Mischwasserkanalisation<br />

in benachbarte Gewässer zuzulassen, um im weiteren<br />

Kanalisationsverlauf die Kanaldurchmesser<br />

entsprechend zu reduzieren. Heute werden zur<br />

Bilanzierung <strong>der</strong>artiger Mischwassereinleitungen<br />

Schmutzfrachtmodelle verwendet, die ein genaueres<br />

Abbild v. a. bei stark verflochtenen Kanalsystemen<br />

ermöglichen. Auf Altstädter Seite<br />

bestehen 35, auf Neustädter Seite 23 Regenwasserüberläufe<br />

zur Elbe, im gesamten Entwässerungsnetz<br />

140 Stück. Viele davon entsprachen in<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit, bezogen auf ihr Entlastungsverhalten,<br />

nicht den Mindestanfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Das Abschlagen von unbehandeltem Mischwasser<br />

stellt insbeson<strong>der</strong>e eine Sauerstoffzehrung<br />

und optische Beeinträchtigung für die Gewässer<br />

dar. Mittels des Schmutzfrachtmodells wurde in<br />

mehreren Etappen, zuletzt im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Überleitung <strong>der</strong> Abwässer aus Pirna/<br />

Heidenau im Jahr 2004, berechnet, wie durch die<br />

Schaffung von Stauvolumen im Kanalnetz bzw.<br />

den Bau von Regenüberlaufbecken im Nebenschluss<br />

zum Kanalnetz die Verschmutzung in <strong>der</strong><br />

Elbe reduziert werden kann.<br />

Schon im Zuge <strong>der</strong> Planung des Ausbaus <strong>der</strong><br />

Kläranlage Dresden-Kaditz begannen ab 1991<br />

konzeptionelle Untersuchungen des hydraulischen<br />

Verhaltens des bestehenden Kanalnetzes<br />

mittels hydrodynamischer Modellierung. Parallel<br />

Bild links: Einzugsgebiet <strong>der</strong> Kläranlage Dresden-Kaditz. 2007.<br />

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