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Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens

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Die Schwallspülung <strong>der</strong> Endstränge<br />

An den Endsträngen, die in <strong>der</strong> Regel nicht begehbar<br />

sind, befanden sich in bestimmten Abständen<br />

Spülschächte. Sie waren mit Stauschiebern<br />

und einem Wasseranschluss versehen. Nach<br />

Füllung des Schachtes mit Wasser wurde <strong>der</strong><br />

Schieber rasch gezogen. Die entstehende Wasserwelle<br />

reißt den abgelagerten Schmutz mit. Es gab<br />

Erfahrungswerte, wie viel Zeit verging, bis <strong>der</strong><br />

Wasserschwall am nächsten Spülschacht ankam.<br />

Das Personal war mit Stoppuhren ausgerüstet<br />

und zog dann den nächsten Schieber. Die Spülung<br />

<strong>der</strong> Endstränge erfolgte wöchentlich.<br />

Handgezogene Kanalreinigungswagen<br />

Für größere, nicht begehbare Profile kamen per<br />

Seilwinde durch die Kanäle gezogene Reinigungsgeräte<br />

zum Einsatz. Sie bestanden aus Wagen, die<br />

an ihrer Vor<strong>der</strong>- und Hinterseite je ein Staubrett<br />

von <strong>der</strong> unteren Form des jeweils zu reinigenden<br />

Kanalprofils hatten. Die Staubretter waren dem<br />

Kanalprofil so angepasst, dass zwischen dem<br />

Staubrett und <strong>der</strong> Kanalsohle ein geringer Zwischenraum<br />

verblieb, durch welchen sich das angestaute<br />

Wasser zwängte, dabei die abgelagerten<br />

Stoffe aufspülte und vor sich hertrieb. Diese Kanalreinigungsmethode<br />

wird in <strong>der</strong> Fachliteratur<br />

häufig als Nie<strong>der</strong>druck-Spülverfahren bezeichnet.<br />

Zunächst stellte man die Verbindung zwischen<br />

zwei Schächten so her, indem man eine Leine mit<br />

einem Korkschwimmer in den Kanal einführte<br />

und abwärts treiben ließ. Mit Hilfe dieser<br />

Schwimmschnur wurde dann ein Hanfseil nachgezogen<br />

und an dieses <strong>der</strong> Wagen angehängt. Am<br />

hinteren Teil des Wagens war ebenfalls ein Seil<br />

befestigt, mit dem <strong>der</strong> oben beschriebene Wagen<br />

im Notfall rückwärts gezogen werden konnte.<br />

Der Wagen wurde infolge des erzeugten Wasseraufstaues<br />

vorwärts getrieben. Bei Bedarf konnte<br />

durch ein Ziehen am Seil nachgeholfen werden.<br />

In dem unteren Schacht fing man die Schmutzstoffe<br />

mit Backenschaufeln auf, füllte diese in Eimer<br />

und zog sie ans Tageslicht. Der Reinigungsturnus<br />

sah eine zweimalige gründliche Säuberung<br />

dieser Kanäle im Jahr vor.<br />

Selbstfahrende Kanalreinigungswagen<br />

In begehbaren Kanälen brauchte man kein Seil.<br />

Hier kroch o<strong>der</strong> ging ein Mann in gebückter Haltung<br />

hinter dem Wagen her und schob diesen im<br />

Bedarfsfalle. Das war eine äußerst unangenehme<br />

und schwere Arbeit, wie das Bild einer Reinigung<br />

begehbarer Kanäle veranschaulicht. <strong>Zur</strong> Reinigung<br />

<strong>der</strong> großen Abfangkanäle hatte man sich<br />

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