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Zur Geschichte der Stadtentwässerung Dresdens

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Der Kanal in <strong>der</strong> heutigen Fritz-Löffler-Straße mit<br />

einem Profil 780/1540, Baujahr 1869, musste im<br />

Tunnelbereich ersatzlos unterbrochen werden.<br />

Sein Wasser fließt nunmehr auf <strong>der</strong> Südseite des<br />

Hauptbahnhofes zu Kanälen, die das Bahnhofsgelände<br />

im Osten sowie Westen queren. Der Kanal<br />

in <strong>der</strong> Winckelmann-/Reitbahnstraße mit einem<br />

Profil 2400/2160, Baujahr 1890, wurde<br />

durch ein Son<strong>der</strong>bauwerk, einen „Luftkissendüker“,<br />

ersetzt. Die Sohle des Kanals musste um<br />

7,90 m abgesenkt werden. Der Rohrdurchmesser<br />

des tief liegenden Dükerteiles beträgt DN<br />

2.400 mm. Er unterquert auf einer Länge von<br />

ca. 110 m eine Tiefgarage und den benachbarten<br />

Straßentunnel.<br />

Zum Bau war eine Durchörterung im Grundwasser<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Der Investitionsaufwand für diese<br />

Folgebaumaßnahme <strong>der</strong> Umgestaltung des<br />

Wiener Platzes betrug ca. 12 Mio. DM.<br />

Das Arbeitsprinzip eines Luftkissendükers besteht<br />

darin, im tief liegenden Rohrteil durch<br />

Kompressoren eine große Luftblase zu erzeugen<br />

und <strong>der</strong>en Größe so zu steuern, dass vom Rohrquerschnitt<br />

nur so viel zum Wasserdurchfluss<br />

freigegeben wird, wie zur Einhaltung einer<br />

Mindestfließgeschwindigkeit von 0,6 m/s erfor<strong>der</strong>lich<br />

ist, um Ablagerungen zu vermeiden. Infolge<br />

<strong>der</strong> extremen Abflussschwankungen<br />

(Trockenwetternachtabfluss 30 l/s, Mischwasserspitzenabfluss<br />

8.800 l/s) ergab sich die Notwendigkeit<br />

des Einbaues eines geson<strong>der</strong>ten Trockenwetterrohres<br />

DN 400 mm. Luftkissendüker stellen<br />

eine technische Neuheit dar, die bisher nur in Basel,<br />

Regensburg, Hamburg und Paris zur Ausführung<br />

gelangten. Nach anfänglich skeptischer Einstellung<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter <strong>der</strong> <strong>Stadtentwässerung</strong> Dresden<br />

gegenüber <strong>der</strong> sicheren Funktion dieser hochtechnischen<br />

Anlage muss bis heute ein im Wesentlichen<br />

störungsfreier Betrieb konstatiert werden.<br />

Investitionsaufwand im Kanalnetz<br />

Das Investitionsgeschehen im Bereich des Kanalnetzes<br />

nahm seit 1992 bezüglich planmäßiger<br />

Erweiterungen in bisher unerschlossenen<br />

Stadtgebieten, durch Eingemeindungen und Sanierungen<br />

bis zum Jahr 2000 kontinuierlich zu.<br />

Die Investitionssumme betrug im Jahr 2000 rund<br />

34 Mio. EUR. Bis zur Flut 2002 war damit ein stabiler<br />

Netzzustand erreicht. Mit <strong>der</strong> notwendigen<br />

Beseitigung <strong>der</strong> Flutschäden, die sich bis in das<br />

Jahr 2006 hinein erstreckte, stieg das Investitionsvolumen<br />

wie<strong>der</strong> erheblich an – bis auf zirka<br />

35 Mio. EUR jährlich. Ab dem Jahr 2007 ist die<br />

Tendenz des Investitionsgeschehens wie<strong>der</strong> fallend.<br />

Schwerpunkte bilden nunmehr die planmäßige<br />

Sanierung des Netzbestandes, die Netzerweiterung<br />

in Verdichtungsgebieten und <strong>der</strong><br />

Hochwasserschutz. Von 1992 bis zum Jahr 2006<br />

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