Dekan: Prof. Dr. Martin Hautzinger - Universität Tübingen
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Clemens Krause: Posthypnotische Amnesie für therapeutische Geschichten 153<br />
Geschichten 29 mit, die andere Gruppe ohne PHAsuggestion dargeboten (Faktor B:<br />
Amnesiesuggestion). Alle Versuchspersonen nahmen an zwei Sitzungen teil. In der einen<br />
Bedingung wurden ihnen mehrfach eingebettete Metaphern (MEM) dargeboten in der anderen<br />
Bedingung aneinandergereihte Metaphern (non-MEM, Faktor C mit Meßwiederholung:<br />
Darbietungsform der Metaphern).<br />
7.3 Materialien<br />
7.3.1 Meßinstrumente<br />
Harvard Group Scale of Hypnotic Susceptibility, Form: A (HGSHS:A, Shor & Orne, 1962):<br />
Die Scala wurde zum Screening der Pbn herangezogen. Sie ist experimentell wohl die am<br />
Häufigsten angewendete Skala und kann auch per Audiokassette dargeboten werden, wurde in<br />
der Studie aber durch den Versuchsleiter persönlich dargeboten. Sie mißt die<br />
Hypnotisierbarkeit und besteht aus 12 Items (zehn motorische, zwei kognitive Items). Nach<br />
einer formalen Tranceinduktion erfolgt die Suggestion einzelner hypnotischer Phänomene wie<br />
z. B. ein Schweregefühl in der ausgestreckten linken Hand, die sich daraufhin absenkt oder<br />
das Vergessen von Inhalten der Sitzung. Die Teilnehmer beurteilen im Anschluß an die<br />
Darbietung der Skala selbst, ob sie die Phänomene nachempfinden konnten oder nicht. So<br />
ergibt sich ein Punktwert zwischen null und 12 Punkten. Die HGSHS:A wurde auch in<br />
Deutschland normiert (Bongartz, 1985, s. Kap. 4.7.2) Der Kuder-Richardson<br />
Reliabilitätsindex liegt für die deutsche Stichprobe bei r = .62, ist aber für eine amerikanische<br />
Stichprobe mit r = .80 wesentlich höher (Shor & Orne, 1963). Die Skala korreliert in der<br />
deutschen Normierungsstichprobe mit r = .57 mit der SHSS:C(Weitzenhoffer & Hilgard,<br />
1962), einer der gebräuchlichsten Hypnotisierbarkeitsskalen (s. Krause, 2000).<br />
Fragebogen zur Einschätzung der aktuellen Befindlichkeit (EAB): Anhand von vier zehnstufigen<br />
Skalen wird die momentane Befindlichkeit introspektiv eingeschätzt. Die Skalen<br />
erheben Entspannung, Optimismus, Selbstvertrauen und Gelassenheit.<br />
On-line Messung der Trancetiefe (TT): In Anlehnung an die Long Stanford Scale (Larson,<br />
1965) kann im Verlauf einer Hypnosesitzung die subjektive Trancetiefe des Hypnotisanden<br />
erhoben werden. Die Schätzungen der Trancetiefe deren Skalenendpunkte vorher definiert<br />
werden (eins ist der Zahlenwert für den Wachzustand, zehn ist der Zahlenwert für eine tiefst<br />
mögliche Trance, selbst wenn der Pb diesen Zustand bisher noch nicht erreicht hat) sollen<br />
möglichst unwillkürlich erfolgen. Die on-line Messung der Trancetiefe ist eine flexible<br />
Methode der Trancetiefemessung und kann in der Anzahl und den Zeitpunkten einer<br />
beliebigen Hypnoseinduktion angepaßt werden. Die mittleren Werte, die aus den Messungen<br />
hervorgehen, korrelieren hoch mit der HGSHS:A (r = .84 bis r = .88) und der SHSS:C (r =<br />
.78) (Edmonston, 1986, Tart, 1970).<br />
Fragebogen zur Beurteilung der Metaphern (BM): Anhand von sieben zehn-stufigen Skalen<br />
wird jede der vier dargebotenen therapeutischen Geschichten beurteilt. Dabei wird erhoben ob<br />
die Geschichten positive bzw. negative Emotionen und Erinnerungen auslösten, ob die<br />
Geschichte auf die persönliche Situation übertragen werden und ob sie gefallen konnte.<br />
Außerdem wird erhoben in welchem Ausmaß die Handlung der Geschichte in der Vorstellung<br />
visualisiert werden konnte.<br />
29<br />
Im folgenden werden die Begriffe therapeutische Geschichten und therapeutische Metaphern synonym<br />
verwendet.