Dekan: Prof. Dr. Martin Hautzinger - Universität Tübingen
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Clemens Krause: Posthypnotische Amnesie für therapeutische Geschichten 177<br />
der hybriden Wechselwirkung, der Faktor Meßzeitpunkt global interpretierbar. Unabhängig<br />
von der Hypnotisierbarkeit, schätzen sich die Pbn nach der Hypnosesitzung als optimistischer<br />
und selbstvertrauender ein. Tab. 19 enthält Mittelwerte und Standardabweichungen,<br />
Einzelvergleiche in Tab. 20 dargestellt. Der geringere Anstieg von der Prä- zur Post-Messung<br />
im Vergleich zum Faktor I Entspannung-Gelassenheit unterstützt die oben erwähnte<br />
Vermutung, daß Faktor II eher ein stabiles (trait) Merkmal mißt, das nicht so sensibel auf<br />
unmittelbare Veränderungen reagiert.<br />
Es gab lediglich vor der Hypnose (Prä) signifikante Unterschiede in Entspannung-<br />
Gelassenheit. Niedrighypnotisierbare zeigten eine höhere Ausprägung des Merkmals und<br />
waren vor der Sitzung entpannter-gelassener. Nach den Sitzungen (Post) waren die<br />
Unterschiede nicht signifikant. Hochhypnotisierbare verbesserten sich durch die<br />
Hypnosesitzung im Prä-Post-Vergleich jedoch stärker als Niedrighypnotisierbare.<br />
Bedingung Signifikanztest Wert df Signifikanzniveau 42<br />
Entspannung- Mann-Whitney-U 145,500 P = 0,003** NH > HH<br />
Gelassenheit, Prae T-Test t = 3,277 46 P = 0,002** NH > HH<br />
Entspannung- Mann-Whitney-U 217,000 p > 0,05 NH = HH<br />
Gelassenheit, Post T-Test t = -1,979 46 p > 0,05 NH = HH<br />
Optimismus- Mann-Whitney-U 212,500 p > 0,05 NH = HH<br />
Selbstvertrauen, Prae T-Test t = 1,546 46 p > 0,05 NH = HH<br />
Optimismus- Mann-Whitney-U 248,500 p > 0,05 NH = HH<br />
Selbstvertrauen, Post T-Test t = -0,444 46 P > 0,05 NH = HH<br />
Tab. 20. Einzelvergleiche zwischen den Gruppen der Hoch- (HH) und Niedrighypnotisierbaren (NH) für die<br />
Faktoren des EAB unmittelbar vor und nach der Hypnose. Signifikante Unterschiede auf dem 1 % Niveau sind<br />
mit zwei Sternen gekennzeichnet.<br />
7.5.9 Mittelfristige Veränderung der Befindlichkeit (VEV)<br />
Ein Vergleich zwischen niedrig- und hochhypnotisierbaren Pbn in der Verbesserung der<br />
Befindlichkeit zwei Wochen nach der zweiten Hypnosesitzung ergab signifikante<br />
Unterschiede. Hochhypnotisierbare (M = 204,59, SD = 24,57) profitierten dabei mehr von der<br />
Hypnose als Niedrighypnotisierbare (M = 174,26, SD = 11,50). Tab. 21 gibt die Ergebnisse<br />
des Mann-Witney-U-Test und des t-Tests wieder 43 (s. auch Abb. 19).<br />
Signifikanztest Wert df Signifikanzniveau 44<br />
Mann–Withney-U 52,000 P < 0,001** HH > NH<br />
T-Test t = -5,265 29,484 45<br />
p < 0,001** HH > NH<br />
Tab. 21. Vergleich zwischen niedrig – und hochhypnotisierbaren Pbn zwei Wochen nach der letzten<br />
Hypnosesitzung. Signifikante Unterschiede auf dem 1 % Niveau sind mit zwei Sternchen gekennzeichnet.<br />
Da die Skala auch Einzelfallentscheidungen erlaubt wurden die Pbn in Kategorien eingeteilt,<br />
je nachdem ob sie anhand des VEV nicht verbessert, auf dem 5 % Niveau, oder auf dem 1 %<br />
Niveau verbessert waren (signifikante Verschlechterungen traten nicht auf). Aufgrund dieser<br />
42<br />
2-seitige Signifikanztestung.<br />
43<br />
Zur Begründung für die Verwendung eines nicht parametrischen Verfahrens und des t-Tests s. Kap. 7.5.4.<br />
44<br />
2-seitige Signifikanztestung.<br />
45<br />
Freiheitsgrade korrigiert, da Varianzen inhomogen.