Dekan: Prof. Dr. Martin Hautzinger - Universität Tübingen
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Clemens Krause: Posthypnotische Amnesie für therapeutische Geschichten 175<br />
waren (s. Tab. 18). Das bedeutet, daß Hochhypnotisierbare bei der Reproduktion der an<br />
Position 4 dargebotenen Geschichte eher konfabulierten als Niedrighypnotisierbare, wenn die<br />
Metaphern sequentiell dargeboten wurden, nicht aber wenn sie eingebettet waren. Dabei ist zu<br />
beachten, daß lediglich die Werte derjenigen Pbn in die Auswertung eingingen, die nicht<br />
komplett amnestisch für die Geschichte waren.<br />
7.5.8 Unmittelbare Veränderungen der allgemeinen Befindlichkeit (EAB)<br />
Eine Faktorenanalyse, der vier Fragen des EAB wurden mit den Prä-Werten gemittelt über<br />
beide Sitzungen durchgeführt. Es konnten zwei Faktoren mit einem Eigenwert > 1 extrahiert<br />
werden (Faktor I: Entspannung-Gelassenheit, Faktor II: Optimismus-Selbstvertrauen). Nach<br />
Varimaxrotation konnte Faktor I 41,23 %, Faktor II 40,35 % der Varianz aufklären. Auf<br />
Faktor I luden die Items „Ich fühle mich entspannt“ (.93) und „Ich bin gelassen“ (.86). Auf<br />
Faktor II, „Ich sehe meine Zukunft optimistisch“ (.88) und „Ich vertraue auf meine<br />
Fähigkeiten (.87). Eine Faktorenanalyse der Post – Werte ergab ein sehr ähnliches Bild.<br />
Die Überprüfung der Reliabilität ergab eine interne Konsistenz für die Gesamtskala von α =<br />
.73, für die Subskalen Entspannung-Gelassenheit α = ,80 sowie für Optimismus-<br />
Selbstvertrauen α = .73.<br />
Eine Untersuchung der Retest-Reliabilitäten ergaben niedrige Pearson<br />
Korrelationskoeffizienten zwischen den beiden Sitzungen (eine Woche Abstand) vor allem<br />
des Faktors I (Prä-Messungen r = .15, Post-Messungen r = .52** 39 ). Das zeigt, daß dieser<br />
Faktor wie beabsichtigt ein fluktuierendes Merkmal darstellt, das auch für kurzfristige<br />
Veränderungen sensibel ist. Die höheren Korrelationen zwischen den Post-Messungen sind<br />
mit einer gleichförmigen Veränderung aller Werte in Richtung höhere Entspannung und<br />
Gelassenheit nach der Hypnosesitzung zu erklären. Faktor II stellte das stabilere und<br />
überdauerndere Merkmal dar. Die Korrelationen zwischen den beiden Sitzungen betrugen für<br />
die Prä-Messungen r = .67** 40 und für die Post-Messungen r = .71**.<br />
M Entspannung - Gelassenheit<br />
17<br />
15<br />
13<br />
11<br />
9<br />
Prae - Messung<br />
Meßzeitpunkt<br />
Hypnotisierbarkei<br />
bar<br />
Post - Messung<br />
niedrighypnotisier<br />
bar<br />
hochhypnotisier-<br />
M Optimismus - Selbstvertrauen<br />
17<br />
15<br />
13<br />
11<br />
9<br />
Prae - Messung<br />
Meßzeitpunkt<br />
Hypnotisierbarkeit<br />
niedrighypnotisierbar<br />
hochhypnotisierbar<br />
Post - Messung<br />
Abb. 17. Darstellung der Wechselwirkung zwischen Meßzeitpunkt (vor und nach der Hypnose) und<br />
Hypnotisierbarkeit für Entspannung-Gelassenheit (links) und Optimismus-Selbstvertrauen (rechts) des EAB.<br />
39<br />
Signifikante Korrelationen (zweiseitige Signifikanztestung) sind mit Sternen gekennzeichnet. * = p