Dekan: Prof. Dr. Martin Hautzinger - Universität Tübingen
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Clemens Krause: Posthypnotische Amnesie für therapeutische Geschichten 28<br />
(2) Frank fürchtet Wiebke.<br />
(Prädikat: FÜRCHTEN, Agent: FRANK, Objekt: WIEBKE)<br />
(3) Kerstin schlägt mit der Gerte.<br />
(Prädikat: SCHLAGEN, Agent: KERSTIN, Instrument: GERTE)<br />
(4) Matthias entwickelt sich vom Kind zum Mann.<br />
(Prädikat: SICH ENTWICKELN, Agent: MATTHIAS, Ursprung: KIND, Ziel:<br />
MANN)<br />
Sonderfälle sollen an dieser Stelle nicht näher erläutert werden (s. dazu Grabowski, 1991).<br />
Bei modifizierenden Propositionen werden einzelne Argumente oder ganze Propositionen<br />
näher bestimmt (modifiziert). Darunter fallen qualifizierende, quantifizierende, partitive und<br />
negierende Propositionen.<br />
In qualifizierenden Propositionen wird einem Konzept oder einer ganzen Proposition ein<br />
Attribut zugesprochen. Das Prädikat wird in diesen Propositionen durch die Attributrelation<br />
instanziert.<br />
(5) Der Höhepunkt naht schnell.<br />
P1 (NAHEN, HÖHEPUNKT)<br />
P2 (ATTRIBUT VON, (NAHEN, HÖHEPUNKT), SCHNELL)<br />
In quantifizierenden Propositionen wird die Anzahl eines Arguments spezifiziert.<br />
(6) Monika besitzt fünfzig Paar Schuhe.<br />
P1 (BESITZEN, MONIKA, SCHUHE)<br />
P2 (ANZAHL VON, SCHUHEN, FÜNFZIG PAAR)<br />
Partitative Propositionen drücken Teil-Ganzes- oder Obermenge-Untermenge-Relationen aus.<br />
(7) Die Lippen von Rita sind geschminkt.<br />
P1 (GESCHMINKT, LIPPEN)<br />
P2 (TEIL VON, RITA, LIPPEN)<br />
Negierende Propositionen drücken aus, daß ein Sachverhalt nicht der Fall ist. Das Argument<br />
einer negierenden Proposition ist dabei immer selbst eine Proposition.<br />
(8) Alex ist nicht bescheiden.<br />
P1 (BESCHEIDEN, ALEX)<br />
P2 (NEGATION, P1)<br />
Konnektive Propositionen spezifizieren Beziehungen zwischen Propositionen. Linguistische<br />
Indikatoren für derartige Propositionen sind in der Regel Konjunktionen. Unter die<br />
konnektiven Propositionen fallen konjunktive (und), disjunktive (oder), kausale (weil),<br />
intentionale (um zu), konzessive (obwohl), konditionale (wenn), lokale (vor/hinter) und<br />
temporale (bevor/nachdem) Beziehungen sowie Propositionen der Art und Weise.<br />
(9) Liebe ist wichtig, damit die Menschen nicht verrohen.<br />
P1 (WICHTIG, LIEBE)<br />
P2 (VERROHEN, MENSCHEN)