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GESAMTAUSGABE GRUNDPROBLEME DER PHÄNOMENOLOGIE ...

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226 Anhang Bzwischen Gegenstandserfassen und Ausdruck, zwischen Anschauungund Ausdruck. Wird das Problem des Verhältnissesvon Anschauung und Ausdruck gesehen und die Evidenz derAnschauung gesehen, so ist die Dialektik im Kern getroffen.(Das ist ein Hinweis auf die notwendige Auseinandersetzungder Phänomenologie mit dem Neuhegelianismus.)-B) »Gegebenheit« in der »transzendentalen Wertphilosophie«Rickert steht der Phänomenologie näher als die Marburger. Erbetont den unaufhebbaren Gegensatz zwischen Form und Inhalt,Denken und Erfahrung, Verstand und Sinnlichkeit (vgl.Kant). - Es gibt bestimmte Gegebenheiten, die man nur anerkennenkann. Blau und Rot (als gesehene Farbflecken) kannich nicht mehr rationalistisch verflüchtigen. Aber in dem »dasist blau« und »das ist rot« liegt etwas Gemeinsames, die Formdes Wahrgenommenseins, d. i. eine spezielle Form der Bejahung;es ist die notwendige Form des Inhaltlichen, die Kategorieder Gegebenheit. - Rickert (in seinem: »Grenzen der naturwissenschaftlichenBegriffsbildung«) geht von der theoretischenDingwelt aus. Das Problem der Gegebenheit erwächst aus demUrteil über Wahrgenommenes, Tatsächliches; das sind Urteile,in denen ich einen Bewußtseinsinhalt als wirklich konstatiere.Hier liegt eine Verwechslung: Rickert meint den Sinn des Urteils,daß man bestimmte Tatsächlichkeiten in der faktischen Weltkonstatiert; aber er verkehrt diesen Sinn in den eines Urteilsüber einen Bewußtseinsinhalt. Er verwechselt die Farbe an derWand (transzendent) mit der Farbempfindung (immanent).Rickert erkennt ein Letztes, Irrationales unter dem Einfluß vonLask an; er stellt aber das Problem nur für die Gegebenheiteines Immanenten, eines Bewußtseinsinhaltes. Der Sinn desfaktischen Erfahrens ist nicht festgehalten, sondern er behandeltdie Empfindungsdaten.Natorp und Rickert gehen also beide nicht vom faktischen Erfahrenaus.-Nachschrift des Schlußteiles 227[C) Avenarius' Problem der reinen Erfahrung wäre noch zu erwähnen.]---3. Primat des Lebens an sich. - Neue Frage nach derGrunderfahrung von der SelbstweltDas Problem der Gegebenheit darf nicht auf Dingerkennen odergar auf »Objektbestimmen« eingeschränkt werden. Es muß dasPrimat des Lebens (an und für sich) überhaupt anerkannt werden.Von hier aus wird erst der Prozeß der Situationsumbildungverständlich.Es erhebt sich nun die Frage: Innerhalb des Dingerkennens~om~e~ wir zu keiner spezifischen Erfahrung mehr, denn inIhm 1st Ja Alles nivelliert. Wir müssen also auf das faktischeErfahren neuerdings zurückgehen. Wir müssen erforschen wiesich Umwelt, Mitwelt, Selbstwelt abheben und ausformen' undob sie sich vielleicht zugleich ausformen. Wie sieht die Grunderfahrungder Selbstwelt aus? Was ist durch sie für die theoretischeWissenschaft von der Selbstwelt vorgezeichnet? Ist mit dertheoretisc~en Bestimmung der Selbstwelt das Ursprungsgebietselbst bestImmt? Oder kehrt hier nicht dasselbe Problem auf einemhöheren Niveau wieder? Werden wir nicht ein zweites Malzu~ückgew~rfen? - In der Tat, das Phänomen der Zugespitztheü(auf dIe Selbstwelt) zeigt sich wiederum in der Grunderfahrungund der Theorie der Selbstwelt selbst. Wir erhaltenein neues Problem in unserer alten Richtung. Wir stehen vord.er Frage ~ac~ der .neuen Grundeifahrung des Lebens an undfürslch und WIe sIch hIeraus eine mögliche Theorie des Lebens anund für sich vorzeichnet. -

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