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GESAMTAUSGABE GRUNDPROBLEME DER PHÄNOMENOLOGIE ...

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240 Anhang BErgebnisse der objektivierenden Einzelwissenschaften. Die Ontologieund die ihr »korrelative« Bewußtseinsforschung bildenkeine wahre Einheit.)Der entscheidende Schritt, den die gegenwärtige Phänomenologiegetan hat, ist die Erkenntnis, daß, sofern Philosophie Erkenntnisist, ihr Ausdruckszusammenhang, ihre Begriffe eineranschaulichen Ausweisung bedürfen. Damit ist ein konkreterHinweis auf das Problem der Erfüllung einer Begriffsbildung gegeben.- Das phänomenologisch-philosophische Verstehen istein Ursprungsverstehen, das seinen Ausgang nimmt von denkonkreten Gestalten des Lebens. Deshalb arbeitet es auch ineigenartiger Weise mit Negationen.-13. Kritische Destruktion - Ausdmcks- und OrdnungsbegriffeIn der Betrachtung des faktischen Lebens zeigte sich, wie sich,zugleich mit den unabgehobenen Bestimmtheiten, Abgrenzungenobjektartiger Ausformungen ergeben. Das heißt: ~as fa~tiseheLeben gibt sich in einer bestimmten Deformatwn. DIeseAusformung in Objektsgebilde muß rückgängig gemacht werden.Deshalb sagt man dauernd »nicht« bei phänomenologischenBeschreibungen. - Das ist der Grundsinn der HegelschenMethode der Dialektik (Thesis, Antithesis, Synthesis). - Damitgewinnt die Negation eine schöpferische Kraft, die die treibendeKraft der Ausdmcksbegriffe ist, im Gegensatz zu den Ordnungsbegriffen.- Alles Verstehen vollzieht sich in der Anschauung.Daher rührt der deskriptive Charakter des phänomenologischenArbeitens. - Aber was soll beschrieben werden? Faßt manBeschreibung nun als Objektsbeschreibung, d. h. als Merkmalszusammenfügungbzw. Merkmalsabhebung oder Momenteheraushebung,und wendet sie auf »Erlebnisse« an, so objektiviertman diese, macht sie zu Objekten. Die Beschreibung muß stetsdurch die Absicht des Verstehens geleitet sein.-Die ausgezeichnete Art der phänomenologischen ErkenntnisNachschrift des Schlußteiles 241wird in der bisherigen Phänomenologie mit »Wesens-Erkenntnis«oder »eidetische Erkenntnis« bezeichnet. Aber der Sinndes Eidetischen ist zu stark abgetrennt und mit der Idee der generalisierendenVerallgemeinerung verknüpft worden. »Wesen«wird mit »Gattung« gleichgesetzt. Vom Verstehen her bekommtder Wesensbegriff einen anderen Sinn.Auch die phänomenologische Evidenz ist eine andere als diemathematische Evidenz, mit der man sie gleichgesetzt hat. Diemathematische Evidenz ist eine Ordnungsevidenz. In der Philosophiegibt es keine Definitionen, die Objekte ein für alle Malbestimmen. -14. Kritik der Psychologie - ihrer Einstellungsrichturzg _ihrer BegriffsbildungDie genannten Eigentümlichkeiten der Phänomenologie wollenwir nun näher besprechen. Wir beziehen unsere Betrachtungenzurück - im Sinne der »dialektischen« Methode derNegation, bei der der erste Schritt destmktiv ist - auf eine faktischbestehende Wissenschaft, die Psychologie.Wir hatten früher unbestimmt gelassen, ob die PsychologiePhilosophie ist oder eine Einzelwissenschaft. Wir wollen unsauch jetzt lediglich auf die heutige faktisch bestehende Psychologiebeziehen und untersuchen:1) Welche Einstellungsrichtung sie hat.2) Wo die Bruchstellen liegen, wo sie ins »objektivierende«Fahrwasser gerät und also von ihrer ursprünglichen Richtungabbiegt.3) Welche Motive diese Abbiegung veranlaßt haben.Die moderne Psychologie ist in viele Richtungen gespalten,das erschwert die Kritik. Wir beschränken uns auf zwei Hauptpunkte:1) Beobachtungsrichtung der Psychologie,2) Begriffsbildung der Psychologie.

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