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GESAMTAUSGABE GRUNDPROBLEME DER PHÄNOMENOLOGIE ...

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150 AnkangAsehend-verstehendes Führen in die Lebensgestalten selbst,nicht mit Anweisungen und Regeln, nicht historizistisch als historischesVerstehen im Sinne des objektivierten bloß Vergangenen,sondern ein Führen, das das lebendige Verstehen in entscheidendenStellen und überhaupt sich selbst und der Echtheitseines Ursprungsverstehens überläßt, aus dem ihm für seine,seiner Generation und der Menschheit zufallenden (Aufgaben)Bestimmungen echte Motive erwachsen.Philosophieweder lediglich Sach- und Objektuntersuchung (gültig vonSätzen)noch predigthafte, prophetische Anleitung und Anweisung,sondern: verstehende Führung;noch praktische Verwertbarkeit von Normen,sondern echte Führungsmöglichkeit und Gestaltung selbst.Das Verstehen selbst ist Führung, sofern Verstehen immer istVerstehen von Leben und damit Bildung und Bewahrung undMotivierungsauflockerung und Echtheit des verstehenden Lebensselbst.Jede echte Philosophie ist aus der Not von der Fülle des Lebensgeboren, nicht aus einem erkenntnistheoretischen Scheinproblemoder einer ethischen Grundfrage.Destruktion der rationalen Ordnung, dann ergibt sich nichtein Chaos, Gewühl oder ähnliches, sondern es bleiben Fragmentevon Ausdrucksgestalten, denen nun im Ursprungsversteheninterpretativ gestaltend nachzugehen ist.(Primat des konkreten Lebens als eines in jedem seiner Stadiensinnerfüllten. Kein bloßes Geschehensgetriebe.)Es gibt in der Philosophie keine Definitionen, weil es in ihrkeine Objekte gibt, sondern nur Ausdruckszusammenhänge,denen man nachgehen muß (verstehen). Wenn ich in die unddie Situation echt mich begebe, begegnet mir mit der und derSinnzusammenhang.rI!Rekonstruktion des Scklußteiles 151Phänomenologische Reduktion: nach ihrem Vollzug, sofern manihn überhaupt für notwendig hält (was nur auf transzendentalerVorstandpunktnahme der Fall ist), entstünde erst das eigentlicheProblem: was nun?Ich habe mich erst der Fesseln entledigt - aber was soll nuneigentlich geschehen? Die Reduktion ist doch nicht selbst produktiv.Antwort: schauen! aber was und wie!! (transzendental,erkenntnistheoretisch - »Wie sieht Bewußtsein aus?« Es siehtüberhaupt nicht aus, weil es kein Objekt ist.)*6. Tendenz und Motiv psychologischer VergegenständlichungEs müßte jetzt konkret und eingehend in den verschiedenstenGebieten der psychologischen Forschung und nach den verschiedenenSchulen und Richtungen die wirkliche Arbeit derPsychologie in Augenschein genommen werden.So überraschend reich eine solche Untersuchung ausfällt, ichmuß hier von einer konkreten Behandlung absehen. Währendes früher darauf ankam, lediglich zum Verstehen zu bringen,daß seelisches Leben überhaupt vergegenständlicht wird, sollenjetzt verstanden werden Tendenz und Motiv dieser Vergegenständlichung,und zwar inwiefern damit eine definitive Tendenzdes Lebens sich ausformt.Ich dränge das Wichtige unter zwei Gesichtspunkte zusammen:1. die Frage nach der Einstellungsrichtung [Beobachtungsrichtung];2. die Frage nach der psychologischen Begriffsbildung[Objektbegriffe (Worte)]Da diese Probleme von den schaffenden Psychologen selbstnur selten und dann sehr roh zur expliziten Formulierung gebrachtwerden, andererseits vermieden werden muß, (jetztschon) phänomenologische Begriffe heranzutragen, gebe ichdie Charakterisierung in der Unvollkommenheit der Formulie-

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