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GESAMTAUSGABE GRUNDPROBLEME DER PHÄNOMENOLOGIE ...

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270 Nachwort des Herausgebersaufgelöst. Ferner wurde, entsprechend Heideggers eigenenWeisungen, die an einigen wenigen Stellen offenkundig ausgefallenenWorte, fast durchweg Hilfsverben, ergänzt. StilistischeGlättungen unterblieben, d. h. die mitunter auftretenden Härten,die Heidegger im Vortrag abgemildert haben mag, bliebensomit im abgedruckten Text erhalten. Offensichtliche Verschreibungenwurden gemäß Heideggers Verfügung stillschweigendberichtigt. Stillschweigend berücksichtigt wurden mit zwei Ausnahmenebenso die von Heidegger vorgenommenen, meist aufeinzelne Worte bezogenen Streichungen. Bei den Ausnahmenhandelt es sich zum einen um eine Kritik an O. Spengler (S. 3),die Heidegger nach der Niederschrift wieder strich und amRand mit dem Kommentar »unnötig!« versah, aber, wie dieNachschriften nahelegen, in der Stunde dann doch vortrug unddeshalb in den Drucktext übernommen wurde. Die zweite Ausnahmebildet eine von Heidegger markierte und mit dem Hinweis»später vorbringen!« versehene absatzstarke Textpassage(S. 310.). Nun fehlt im weiteren Verlauf der Vorlesungshandschriftein entsprechender Einfügungsvermerk und auch dieNachschriften geben hier keine Auskunft, so daß nicht ausgeschlossenwerden kann, daß Heidegger im Vortrag der Stundevon seiner Verschiebungsabsicht wieder Abstand genommen hat,weshalb für die Edition der ursprüngliche Textbestand verbindlichblieb. In diesen beiden Fällen wurden dann auch im Unterschiedzu den sonst durchweg in den Anmerkungen angeführtenSelbstkommentierungen Heideggers die eben genannten Hinweisenicht in den Drucktext aufgenommen.Beim Abfassen seines Textes hat Heidegger bereits Unterstreichungenvorgenommen. Sie sind zum größten Teil keine Verdeutlichungenzum Zweck bloß des mündlichen Vortrages, sonderninhaltlich bezogene Hervorhebungen. Sie wurden deshalbdann auch im Druck durch Kursivschreibung eigens ausgezeichnet.Von der dem Herausgeber von Heidegger in seinen Richtlinieneingeräumten Freiheit, sinnhaltig solche Textauszeichnungenselbst vorzunehmen, wurde nur sparsam Gebrauch gemacht.Nachwort des Herausgebers 271Abgesehen von den mit Tinte erfolgten Unterstreichungen derNiederschrift zeigt die Handschrift vielfältige farbige Unterstreichungen.Heidegger selbst hat in seinen »Leitsätzen« darauf verwiesen,daß es sich häufig dabei um »Lesehilfen« für den Vortraghandelt. Solche farbigen Unterstreichungen können aber auch,wie Heidegger gesprächsweise gegenüber Friedrich -Wilhelmv. Herrmann äußerte, Spuren einer späteren Beschäftigung miteinem Manuskript sein und markieren dann den Bezug, den einfrüherer Text von einer späteren Besinnungsebene aus noch entfaltethat. In beiden Fällen handelt es sich um nachträgliche Bearbeitungsspuren,die für die Edition des ursprünglichen Textbestandesohne Gewicht sind.Die von Heidegger durchweg sehr verkürzt angegebenen Literaturhinweisewurden recherchiert, gängigem Standard entsprechendbibliographisch vervollständigt und dem Text alsFußnoten beigegeben. Dabei konnten für die Überprüfung derZitate wie auch der auf Titel bezogenen Hinweise zum TeilExemplare aus Heideggers Handbibliothek verwandt werden;wo dies nicht möglich war, wurden sie verifiziert anhand der betreffenden1919 zugänglichen Textausgaben.*Das seit dem Kriegsnotsemester 1919 (vgl. GA Bd. 56/57) auchnach außen sichtbar werdende Ringen Heideggers um eineneigenen systematischen Ansatz in der Auseinandersetzung sowohlmit der Tradition als auch mit zeitgenössischen philosophischenStrömungen verleiht auch der vorliegenden Vorlesungihr spezifisches Gepräge. Daß sie dabei mit Blick auf HeideggersDenkweg nicht nur ein entwicklungsgeschichtlich wertvollesZeugnis ist, sondern gerade auch als systematische VorlesungGewicht besitzt, wird durch die Intention der Vorlesung,Phänomenologie als Ursprungswissenschaft vom Leben an undfür sich aufzuweisen, nachhaltig bestätigt. Vieles von dem, wassich später im Umkreis von »Sein und Zeit« und dort selbst ana-

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