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GESAMTAUSGABE GRUNDPROBLEME DER PHÄNOMENOLOGIE ...

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254 Anhang Behen mit der Motivierung der philosophischen Methode desVerstehens überhaupt aus dem Leben selbst. Dadurch kommtman auf die Frage, wie Leben sich selbst erfährt, wie man sinngenetischdie philosophische Methode selbst durch sich selbstgewinnt. Wir bedürfen für das konkrete Verstehen des philosophischenVerstehens selbst keines Exempels, sondern schon imRückgang auf das Verstehen müssen sich die einzelnen Schritteder Methode abheben.22. Die Stufen des phänomenologischen VerstehensSo finden wir die folgenden Schritte der phänomenologischenMethode:1) Zunächst, wenn man vorurteilslos mit der Betrachtunganfängt, ist sie ein Hinweisen auf eine bestimmte Sphäre desfaktischen Lebens.2) Damit verknüpft sich ein erstes Fußfassen in der Lebenserfahrung,gleichgültig welche im einzelnen betrachtet wird.Dies Fußfassen ist kein Stehenbleiben, sondern ein Mitgehen,ich werde dabei von der Strömung des Lebens mitgerissen. Esist das unmittelbare Mitmachen des Erlebens.(Damit scheint Husserls »phänomenologische Reduktion« inihr Gegenteil verkehrt. Dort mache ich gerade nicht mit, nehmekeine Stellung, übe EJtOXtl. Doch ist dies nur die negative Seiteder Sache. Man kann die phänomenologische Reduktion nurdann so charakterisieren, wenn man von vornherein die Erlebnissesämtlich als intentionale ansieht und außerdem noch vondingerfassenden Erlebnissen (z. B. Wahrnehmungen) ausgeht._ Geht man vom Verstehen selbst aus, so kommt man geradezur Forderung des »Mitmachens« der persönlichen Lebenserfahrungmit größter Lebendigkeit und Innerlichkeit).-3) Es folgt das Vorschauen, Vorausspringen der phänomenologischenIntuition in die Horizonte, die in der Lebenserfahrungselbst gegeben sind, in die Tendenzen und Motive, die inNachschrift des Schlllßteiles 255der Lebenserfahrung liegen. Das ist nicht erLernbar. Es ist entscheidendfür das produktive Sehen der Phänomene selbst. _4) Dann kommt die ArtikuLation des Gesehenen, das Heraushebender einzelnen Momente des Phänomens.5) (Es ist noch einzuschalten:) die Interpretation der Phänomene.6) Endlich folgt die eigentliche Gestaltgebung des phänomenologischGeschauten, die die Zerrissenheit der articuliwieder zusammenfügt. - Hier tritt die Phänomenologie in engeBeziehung zur Kunst.1m Verlauf (des »Mitgehens« oder) der »Artikulation« arbeitetdie phänomenologische Methode schon mit Hilfe einer kritischenDestruktion der Objektivierungen, die immer bereit sind,sich den Phänomenen anzusetzen. Damit scheint das anschaulicheVerhalten verlassen und ein diskursives Denken an seineStelle zu treten. Ich sage ja vor allem, daß das Phänomen dasund das nickt ist. Dies kann nur in der Art und Weise einer Argwnentation,gewissermaßen dialektisch vollzogen werden. Wirstoßen hier auf das Problem des Verhältnisses der Anschauung,des reinen Verstehens und des dialektischen Ausdrucks in Be­griffen.-Wir wollen nun versuchen, den Prozeß des phänomenologischenVerstehens selbst durchzuführen. Wir wollen sehen, wiewir in unserer faktischen Lebenserfahrung uns selbst habf'n.­Die Abgrenzung gegen die »wissenschaftliche« Erkenntnisder Selbstwelt, die Psychologie, hatten wir vollzogen. -Wir fragen also: Wenn ich mit einer faktischen Lebenserfahrungselbst mitgehe, die ursprünglich »weltlich« gerichtet ist, _wie habe ich da mich selbst, obwohl mein Selbst ganz in dieserErfahrung aufgeht, sich in ihr spiegelt, mit ihr mitgeht?Am besten sieht man das, wenn eine gewisse Distanz zwischender betrachteten Erfahrung und der jetzigen besteht. (Ambesten nehme man ein für mich besonders bedeutsames Erlebnis.)Was habe ich damals erlebt ohne irgendeine Reflexion aufmich selbst?

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