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GESAMTAUSGABE GRUNDPROBLEME DER PHÄNOMENOLOGIE ...

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238Anhang Bnomenologischen Forschung ist aber das Verstehen. (Das Ganzeder phänomenologischen Erkenntnis ist ein Zusammenhangvon Stadien der Auffassung und des Ausdrucks.) - Dagegenwerden die Korrelate der »immanenten Anschauung«, der »Reflexion«usw., die sogenannten »Erlebnisse«, im Grunde alsDinge aufgefaßt. . .' .Gefährlich ist auch die Tendenz auf allgememe Mütellbarkeüund völlige Klarheit, d. h. auf die sogenannte »phänome~o~ogischeEvidenz«. _ Zur Einführung in die Phänomenologie 1st esallerdings notwendig, an leicht faßlichen Beispielen die Evidenzfür den anderen klar zu machen. Aber das sind nur vorbereitendeBetrachtungen. Eine phänomenologische Anschauungwird nicht dadurch evidenter, daß der andere ihr beistimmt.Philosophie ist keine Sache der Abstimmung.12. Charakter des phänomenologischen Verstehens. -Seine beschränkte AllgemeingültigkeitDas phänomenologische Verstehen selbst und das .Leben wirdnicht in seiner Lebendigkeit gesehen, wenn man dIe Problemeder Geschichte aus dem Gesichtskreis der Phänomenologie hinausdrängt.Darin liegt die Bedeutung ~er Hegelsc~en .Phil~sophiefür die Phänomenologie. Allerdmgs darf SIe n~cht moberflächlicher Weise aufgefaßt werden (als »Panlogismus»etc.), sondern die letzten Motive Hegels muß man zu ergründensuchen.-Augustinus hat in seinen dogmatischen Schriften gesagt:»Wunder sehen nur diejenigen, für die Wunder etwas bedeuten«.Dieser Gedanke, genügend radikal genommen, gilt füralles Verstehen. Für das Verstehen gibt es notwendige Bedingungen,die nicht in Axiomen oder Sätzen liegen, sondern imErleben von lebendigen, konkreten Situationen durch das Subjekt.Deshalb ist die Hinführung zur philosophische~ Method:besonders schwierig. Sie muß mit Suggestionen arbeIten, damItNachschrift des Schlußteiles 239Fehlwege aufgegeben und die richtigen betreten werden. Damitist die. Voraussetzung einer gewissen Intuition gegeben. Einederartige Voraussetzung findet sich in jeder Lebensform vor. Sieläßt sic~ in gewi~se Ausdrucksgestaltungen fassen. Abrupte Frag~n,WIe: »Was 1St das?«, »Wohin gehört jener Gegenstand?«,WIdersprechen dem philosophischen Geist. Man muß natürlichauch in der Phänomenologie mit abgegrenzten Gebieten anfangen.Aber man hat damit noch nicht den Sinn der Methode erfaßt.Gegen das Vorurteil der Isolierung in der phänomenologischenForschung muß angekämpft werden.-Um die Art des Ausdrucks der phänomenologischen Intuitionzu verstehen, diente uns die Besprechung der Idee der Philosophieals Wissenschaft. Man darf sich hierbei nicht von landläufigenAlternativen blenden lassen, wie: »Objektive Wissenschaft- Mystik« oder »absolute - relative Erkenntnis«. Wenn eine Erkenntnisnicht absolut ist im Sinne eines mathematischen Satzeso~er nicht jedem leicht zugänglich, so ist sie - nach jenerlandlaufigen Meinung - eine »persönliche Ansicht«. Aber dasist ein willkürliches Urteil. - Dasselbe gilt von der Alternative:»Rationalismus - Irrationalismus«. - Wenn man nicht bestimmteSätze als Beurteilungsprinzipien von vornherein annimmt,kann man solche Alternativen nicht aufstellen.--Wir .beschäftigten uns mit der Entgegensetzung von »Philosophteals strenge Wissenschaft« und »Philosophie als Weltanschauung«.Philosophie ist weder eine »objektive« Wissenschaftnoch eine praktische Anweisung zum Leben. Philosophieals Ursprungsforschung des Lebens bestimmt den Sinn ihrer~rkenntnis aus sich selbst. Sie verzichtet auf ein »System«, aufeme letzte Auf teilung des Alls in Gebiete etc. Das Leben ist ihraber auch nichts Dumpfes, Chaotisches; sondern es wird als etwasBedeutsames, konkret sich Ausdrückendes verstanden. -Die Philosophie kann von jedem Punkt des Lebens ausgehenu~d dort mit der Methode des Ursprung-Verstehens ansetzen.SIe bedarf keiner »transzendentalen Leitfäden«, keiner »Ontologie«.(Die »Ontologie« ist ja nur die höchste Zuspitzung der

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