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GESAMTAUSGABE GRUNDPROBLEME DER PHÄNOMENOLOGIE ...

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88 WLSsenschaft als Bekundungszusarnrnellhang1. Psychologie als Wissenschaft von Selbstwelt, d~m S~elischenoder den geistigen Vorgängen (Funktionen) pratendlCrt,die Grundwissenschaft des Geistes und damit Grundlegung derGeisteswissenschaften zu sein.2. Dieser Anspruch der modernen psychologie .. wird v~nden schaffenden Historikern instinktiv gleichsam zuruckgewlesen.Dabei werden sie unterstützt von der Philosophie und derWissenschaftstheorie, besonders der Windelbands und Rickerts(Rickert, »Grenzen«!: Fraglichkeiten: 1. sein Begriff der Psychologie,2. prinzipielle Theorie der Begriffsbil~ung, 3 .. auchprinzipiell nicht zentrale Problematik - dürften elI~er radIkalenKritik nicht standhalten, so sehr wertvolle Einzelheiten und Gesichtspunktein der Arbeit zu Tage treten).3. Psychologie beansprucht aber auch, Grundlage. al.lerWissenschaften zu sein, die doch selbst nur besondere geistIgeBetätigungen darstellen; besonders aus dem Gege~satz gegendie Konstruktionen der transzendentalphilosophischen Erkenntnistheorie,die die Erkenntnisprobleme lösen will, ohnesich jemals Erkennen und Erkenntnis wissenschaftli.ch vo.rheranzusehen, sondern sich einen Begriff erdenkt und 1m StIllendoch Anleihen macht bei einer vulgären psychologie. Sie setztdas lebendige Erkennen voraus, studiert es aber nic~t - Tr~st:Psychologie hat ja nichts zu tun mit Transzenden:alphilosophie.4. Dieser Anspruch wird von den einen radIkal abgelehnt,und das wieder aus verschiedenen Gründen, von den anderendahin eingeschränkt, daß zwar Psychologie noch eine philosophischeDisziplin oder Vorwissenschaft der Philosophie .ist.Eine Krisis des Geistes die noch keineswegs radikal undreinlich überwunden ist, a~s deren prinzipieller Überwin~ungin handanlegender Arbeit die wissenschaftliche Philosophie msicheren Gang kommt, ebenso wie die Geisteswissenschafteneine radikale Erneuerung erfahren.1 H. Rickert, Die Grenzen der naturwissenschaftlichen Begriffsbildung. 2.neu bearb. Auf!. Tübingen 1913.§ 20. Bernächtigung der Selbstwelt 89Für unseren Zusammenhang ist wichtig, den Motiven dieserfast unüberwindlichen Problemverwirrung nachzugehen und sounS in den Stand zu setzen, das Problem rein herauszuarbeiten:die Frage der theoretisch wissenschaftlichen Erkenntnis derSelbstwelt als solcher. Aus dem Sinn dieser Problemstellungwird sich entscheiden lassen, ob wir mit unserem methodischenUnternehmen - Gewinnung des Ursprungsgebietes - am Zielsind. Also zunächst kurze historische Orientierung über typischeTendenzen.b) Historische Orientierung über Tendenzen derSelbstbemächtigungDie erkenntnismäßige Bemächtigung der Selbstwelt ist lange Zeitbeherrscht von fnetaphysischen und vor allem religiösen Motiven.Die Seele ist ein Ding-objekt unter anderen, aber ein solchesmit bestimmter Bedeutung - Schicksal. Da, wo bereits theoretischeBegriffe sich ausformen zu Zwecken der wissenschaftlichenErkenntnis der Umwelt, des Natur- und Weltgeschehens, werdensie auch benutzt zur erkenntnismäßigen Erfassung des Seelischen.Das Schicksal der Psychologie ist nicht nur ihremGegenstand nach und seiner metaphysischen Bedeutung entsprechendeng verknüpft mit dem der Philosophie, sondern auchhinsichtlich der Art und Weise, wie versucht wird, die Selbstweltzu erkennen: systematisch zu erkennen in einer Wissenschaft.Diese Verknüpftheit des jeweiligen theoretisch-wissenschaftlic~~nAusdruckszusammenhangs von der Selbstwelt mit den jeweIlIgengeistesgeschichtlichen Situationen und ihren leitendenTendenzen läßt sich durchverfolgen bis in die jüngste Zeit.Aus der griechischen Philosophie sei auf charakteristischeTypen hingewiesen:Demok't ' - so. , " "1 Tl: ETElJL U aTO!!a Xat XEVOV 2 Seelisches: rundeste,gatteste Feueratome in Bewegung; Vorform der mechanischen2 Demokrit, Fragment 125.

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