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GESAMTAUSGABE GRUNDPROBLEME DER PHÄNOMENOLOGIE ...

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262 Anhang B28. Das Leben-an-und~für-sich oder der UrsprungDiese Struktur der Situation als eine variable Mannigfaltigkeitder drei Sinneselemente muß zurückgeworfen werden in das lebendigeLeben selbst. Diese Sinneselemente erlauben damit einenZugang zu dem Leben-an-und-jür-sich.-Die Situationen lassen sich in der Umwelt verfolgen mit Beziehungauf die Gegenwart und die Geschichte des Lebens. Ausdiesem Ausdruckszusammenhang zwischen dem faktischen Erfahrenin der Umwelt, der Spontaneität der Selbstwelt und dergegenwärtigen Geschichte läßt sich in der Methode der Rekonstruktionder Ursprung gewinnen.Der Ursprung ist ausgedrückt durch diesen letzten Ausdruckszusammenhangselbst. Das phänomenologische Verstehenist nichts anderes als ein anschauliches Mitgehen, Hinlaufenan dem Sinn entlang. Es muß stets die Gesamtsituation desPhänomens gegenwärtig sein. Kein Ausdruckszusammenhangkann iIn Sinn der methodischen Darstellung isoliert werden. Erist auch nicht nur »relativ«. Jeder philosophische Ausdruckszusammenhangist nur soweit Philosophie, als wir ihn aus demUrsprung verstehen.29. Die Begriffe der Philosophie. Ihre Dialektik istDiahermeneutikMan kann nicht »objektiv« untersuchen, was an den Aufstellungeneines Philosophen »richtig« oder »falsch« ist. Es kommtdarauf an, welche Ferne oder Nähe seine Ausdrucksgestaltenzum Ursprung haben. - Die Begriffe der Philosophie habeneine andere Struktur als die Objekts- und Ordnungsbegriffe.Alle Begriffe haben die formale Funktion des BestimmerL~. AberBestimmen durch Ausdruck ist nicht Bestimmen durch Ordnwzgsschemata.Die Dialektik in der Philosophie, als Form desAusdrucks, ist nicht Dialektik im Sinne der synthetischen An-Nachschrift des Schlz~ßteiles 263einandersetzung von Begriffen, sondern die philosophischeDialektik ist »Diahermeneutik«.Durch die Umkippungen des Verstehens und Anschauens(Verwendung der Negation?) kommen die Phänomene zumAusdruck. - Philosophische Intuition ist nicht dann am adäquatesten,wenn sie das Geschehen nachbildet. (Diese Idee vonAdäquation ist aus der Objektssphäre übertragen.) - Adäquationdes Ausdrucks kann der Nachbildung ganz fern stehen;d. h. dem, was zunächst gesehen wird, fernstehen. Man findetdurch das Verstehen der ausdrückenden Rede nie das Phänomen.- Die Adäquation des Ausdrucks bestimmt sich durch dieUrsprünglichkeit der Motive, die in der Darstellung lebendigsind.30. Der platonische E(!(JJ~ als philosophische GrundhaltwzgDie wahre philosophische Haltung ist nie die eines logischen~yrannen, der durch sein Anstarren das Leben verängstigt.Sondern es ist PLatons EQW~. Aber der hat noch eine viel lebendigereFunktion als bei Platon. Der EQW~ ist nicht nur ein Motivgrundder Philosophie, sondern die philosophische Betätigungselbst verlangt ein sich Loslassen in die letzten Tendenzen desLebens und ein Zurückgehen in seine letzten Motive. Die derphänomenologischen Philosophie entgegengesetzteste Haltungist ein Sich-Einspannen in etwas. Jene Philosophie verlangtvielmehr ein Sich-Loslassen in das Leben, allerdings nicht inseine Oberfläche, sondern gefordert wird eine Vertiefung desSelbst in seine Ursprünglichke~t.

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