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GESAMTAUSGABE GRUNDPROBLEME DER PHÄNOMENOLOGIE ...

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232Anhang Bdas faktische Leben dem Begriff gänzlich unzugänglich sei.Aber das ist nur die Kehrseite des Rationalismus dieser Philos~phie(bes. des Kantianismus infolge seiner Form-Inhalt.-Theonedes Erkennens). - Die drei Charaktere des Lebens zeIgen alsounser Vordringen auf den Ursprung hin an.-Wir erwogen ferner die Idee einer Wissenschaft von der Selbstwelt.Wir betrachteten die Dingerkenntnis, die an den Sachve~haltendahin gleitet, Sachverhalten, die entsinnlicht sind, dIevom Leben nichts mehr an sich tragen. Es ist keine Unvollkommenheitder Verdinglichung, daß sie lediglich an den entlebtenSachverhalten entlanggleitet. Die Verdinglichung ist keine Degradierung,aber sie ist nicht auf alle Gegenstand~gebiete anwendbar.Weil die Verdinglichung des Lebens mcht bedarf,scheint es, als ob sie sich über Alles im Leben a~sbrei~.enkönnte. Diese Tendenz der universellen Ausbreitung 1st moglich,_ die Verdinglichung kann sich auch bis auf die Selbstwelterstrecken. Die Selbstwelt kann als ein Dingzusammenhangbetrachtet werden. Aber das Selbst als Selbst und der »Welt«­charakter der Selbstwelt geht dabei verloren. Die spezifischenElemente der Selbstwelt werden ausgeschaltet und die Verdinglichungs-Tendenzführt zu etwas Anderem, als. sie beabsic~tigt~.Hier liegt das Problem der naturwissenschaftlIchen (~hys.lOlogIschenund experimentellen) Psychologie. - Die VerdmglIchun.gist als Prozeß der »Entlebung« keine Methode zur Erkenntmsdes Lebens. Wir werden also zurückgeworfen auf die Betrachtungdes faktischen Lebens, wo die Selbstwelt unabgehobeneine Rolle spielt, im Charakter der Bedeutsamkeit (die abernicht als Bedeutsamkeit für ein Subjekt angesehen werdendarf). Die Selbstwelt im faktischen Leben ist weder ein ?ing,noch ein Ich im erkenntnistheoretischen Sinn. Sondern SIe hatden Charakter als Bedeutsamkeit, aber den einer bestimmtenBedeutsamkeit, der Möglichkeit nach. Sie kann eine besondereRolle spielen.--Nachschrift des Schlußteiles 2338. Vorblick auf das reine» Verstehen«Es werde nun kurz der weitere Gang unserer Betrachtung vordeutendskizziert:Die Selbstwelt gibt sich in Situationen. Das Leben ist immerkonkret in Situationen. Lockern wir sie konkret auf, so weisen sieeine Struktur auf, die durch die Tendenz der Situation bestimmtist. Erlebnisse sind nicht Dinge, nichts Vereinzeltes, sondern Ausdrucksgestaltenvon Tendenzen von konkreten Lebenssituationen.Wissenschaft von Erlebnissen ist die originär gebendeAnschauung des Erlebniszusammenhangs, der Situationen, ausdenen Erleb~iss~ entspringen. - Wie kann sich die Anschauungvon LebenssItuatlOnen explizieren? Im reinen Verstehen, das sichausf~rmt i~ de~ Interpretation von Sinnzusammenhängen. -EndlIch ergIbt sIch ein Zusammenhang zwischen dem Verstehenund der Konstruktion der letzten Dominanten der Lebenssituationen.- - Außerdem spielt ständig herein das Problem derDialektik: Ist sie eine Form des Erfassens oder des Ausdrucksoder- ?9. Einwände gegen die Phänomenologie als»wissenschaftliche Philosophie«Die Phänomenologie ist die Ursprungswissenschaft vom Lebens:l~st. P~änomenologie ist gleichbedeutend mit Philosophie,SIe. 1St kerne Vorwissenschaft. Es bedeutet eine Erlahmung derphIlos~phisch~n Intuition, wenn man das PhänomenologischebeurteIlt als Emzelheiten, die zusammengefaßt werden müssendurch Formensysteme. Es besteht dann keine Beziehung mehrdes Formensystems zur Grundintuition. Die Systematik tritt unverbundenund unvermittelt auf (z. B. bei Rickert das System derWerte, bei MÜllsterberg die Werttheorie unvermittelt neben seinerPsychologie). Dieses Fortschreiten zur »eigentlichen Philosophie«,zu einer »wissenschaftlichen Philosophie« oder einer

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