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GESAMTAUSGABE GRUNDPROBLEME DER PHÄNOMENOLOGIE ...

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114 Bereitung des E1ahrungsbodensgen und unabgehoben eingehen in Erzählungen. Mein Selbststeht unabgehoben im durchgehenden Charakter 5 des faktischgelebten Bedeutsamkeitszusammenhanges. Kenntnisnehmendsolche Erfahrungen und erzählend werden nicht psychischeVorgänge oder so etwas als Geschehenszusammenhänge derobjektiven Zeit gegenständlich, sondern ich erfahre mein Selbstnur in und durch seine Leistungen und Schicksale, die selbstden einheitlich einzigen Charakter der Lebenswirklichkeit habenim faktischen Lebenszusammenhang und zwar so, daß dieLeistungen weder im Als meiner ausdrücklichen Leistung nochim Als des lediglich Vorgehens in mir - des irgendwoher Verursachtseins- zur Kenntnis genommen wurden. Allerdings gibt esauch hier im faktischen Erfahrungszusammenhang und demihn ausdrückenden Kenntnisnehmen ein ganz eigenes >Als< derCharakterisierung, aber es ist nicht das >Als< der generellenoder sonstwie begrifflich regionalen Charakterisierung, sonderndas »Als« der Bedeutsamkeit, das notwendig immer situationsentwachsenes,historisches ist.b) Phänomenologische Bestimmung derKenntnisnahme als Modifikation der Einstellungdes faktischen ErfahrensAuf die Frage: JiVie kommt es aus der faktischen, nach besonderenWeisen des Erfahrens nicht artikulierten Lebenserjahrungmit ihrer Ungehemmtheit des Erreichens und der Gleichsinnigkeitderselben zur Abhebung einer Grunderjahrung? Zwar lerntenwir jetzt ein merkwürdiges Phänomen kennen: die Kenntnisnahme;weiter, bestimmte Konstitution dieser. Wir bezeichnetensie geradezu als Modifikation der faktischen Erfahrung, undandererseits lernten wir sie kennen als im Grundstil der faktischenErfahrung sich haltend. Ein merkwürdiges Phänomenalso deshalb, weil die Kenntnisnahme gleichsam auf der Grenze5 Vgl. S. 94f.f § 25. Das Grundphänomen der Kenntnisnahme 115steht: eine Artikulation und doch keine, sofern sie im Grundstilbleibt. 6Ein noch schärferes Verfolgen dessen, was modifiziert wird,in der Richtung, in welche der Sinn der Modifikation weistwird uns Horizonte eröffnen, deren Verfolg am Ende zu etwa~Neuem führt. 7Wir suchen also die >Kenntnisnahme< als Modifikation näherzu verstehen. Wir durchlaufen das Phänomen in seinen Strukturmomentenund fragen: 1. Was wird modifiziert? 2. Wozuwird es modifiziert? 3. Wie vollzieht sich die Modifikation undihr Vollzugs sinn? Was letztlich Modifikation besagt, ihren Sinnüberhaupt und die möglichen Tendenzzusammenhänge, in denensie selbst irgendwie stehen muß, können allerdings nochnicht besprochen werden.Ad 1) Konkreter Fall - Besuch: gemeinsames Bücher ansehen,Bilder betrachten, Tee trinken, Zigarren rauchen; daraufgemeinsamer Spaziergang; Wetter hellt sich auf, Sonne kommtdurch, Sonnenuntergang, Frischwerden - ein Erfahrungszusammenhang,in dem ich voll aufgehe. Abends werde ich gefragt:Was hast du heute nachmittag getrieben? - und ich erzähleden Besuch und den Spaziergang; oder ich denke abends selbstfür mich darüber nach, lasse es an mir vorbeiziehen oderschreibe das, was mir passierte, in mein Tagebuch - allg~mein:nehme es erzählend, mündlich oder schriftlich, oder besinnlichzur Kenntnis. Was wird modifiziert? Im Grunde nichts. DieKenntnisnahme will ja gerade nur erzählen, das Erfahrene gegenwärtigen,wieder vergegenwärtigen in der Lebendigkeit seinesErfahrengewesenseins, und sie wird gerade als vollkom-6 A,:ikulation (formal) bes,,:gt: Auszeiclmung, Abhebung, Ausformung, AusschneIden(vgl. Manuskript »Uber Psychologie«, S. 12) [= ein im Nachlaß vorhandenerAufsatz, der in der III. Abteilung der Gesamtausgabe veröffentlichtwerden wird).S F~ktisches Erfahren des Erfahren-seins - Passiert-seins - Verfestigung vontationen und Momenten - Entspannung vorbereitet - »aus« ~ ruhen!!7 vgl. Anhang BIl., Ergänzung 10, S. 221 f.

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