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GESAMTAUSGABE GRUNDPROBLEME DER PHÄNOMENOLOGIE ...

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260 Anhang Bverborgen sind (»Schicksal«, »Fügung«). Sie können mir absolutunverständlich sein. Trotzdem kann ich mich selbst in dieserSituation auf das klarste verstehen. - Situation ist eben dereigentümliche Charakter, in dem ich mich selbst habe, nichtden Inhalt des Erlebten. Der Umkreis des Verständlichen [...]*das Sich-Selbst-Haben, das ein Prozeß des Gewinnens und Verlierensder Vertrautheit mit dem Leben ist.-26. Die Spontaneität des SelbstEs gibt im Leben ein bestimmtes Herkommen von bestimmtenMotiven und ein Fortgehen und Hinneigen nach bestimmtenTendenzen. Es gibt einen Bezugssinn des Lebens, in dem esselbst lebt, ohne sich selbst zu haben; das ist der Bezug von Motivzur Tendenz. Dieser Bezugssinn kann bestimmte Umgestaltungenerfahren. Tendenzen und Motive können ihre Funktionenwechseln. - (Das ist von allen Objekts beziehungen getrenntzu halten!) - In derselben Situation kann das, was Motiv ist, zugleichals Tendenz lebendig sein. Der Bezugssinn ist keine Beziehungzwischen zwei Objekten, sondern ist selbst schon Sinneines Vollzugs, eines Dabeiseins des Selbst. Das Selbst ist keinletzter Ichpunkt, es ist offen gelassen, wie das Selbst dem Bezugssinn nah oder fern ist, ob der Bezugssinn an der Oberflächeoder in der Tiefe des Selbst gelebt wird. - Man kann leben,ohne sich selbst zu haben. Von hier aus gibt es einen möglichenRückgang in verschiedenen Stufen zur immer gesteigertenKonzentration des Vollzugs (des Bezugssinns ) bis schließlich zurvollen Spontaneität des Selbst.Der Vollzugssinn entspringt aus der Spontaneität des Selbst.Sofern er so gesteigert lebendig ist, ist ursprüngliches Lebenexistent.Die Tendenz, über die ich hingeneigt bin, läßt eine letzteNachschrift des Schlußteiles 261Ausformung ihres Sinnes zu, die Idee. Sie ist inhaltlicher Art ,umspannt eine bestimmte Lebenswelt. Sie wird dann selbst zumMotiv und bestimmt einen bestimmten Gehaltssinn des faktischenLebens.27. Bezugssinn, Vollzugssinn, Gehaltssinn (Idee) als dieUrstruktur der SituationBezugssinn, Vollzugssinn, Gehaltssinn ergeben die Urstruktur derSituation. - Es ist nicht ausdrücklich vom »Ich« die Rede.-Durch diese 3 »Sinnelemente«, besser »Sinnjührungen« (d. i.Führungen des Lebensstromes selbst) wird die Selbstgenügsamkeitdes Lebens ausgedeutet. Sie umschreiben, was die Selbstgenügsamkeitdes Lebens meint. Das Phänomen der Selbstgenüg­~.amkeit ist damit in die reine Sphäre des Lebens aufgehoben.Ahnlich wären die anderen »Reliefcharaktere« des faktischenLebens auszudeuten, was Zeitmangel verbietet.Bezugssinn und Gehaltssinn der Situation können eine solchePeripetie erfahren, daß ein Sinnelement dominiert. _1) Spontaneität ist Domination des Vollzugssinns. Die Situationerfährt damit eine Modifikation ihres Gehaltssinns: eskommt zu einer schöpferischen Gestaltung der Lebenswelt. _2) Der Vollzugs sinn ist verdrängt, die Situation verläuft imBezugssinn. Das findet sich in ästhetischen und religiösen Wel­ten.-3) Das letzte Phänomen ist die Spontaneität des lebendigenSelbst, aus der der Grundsinn von »Existenz« geschöpft werdenkann. Dieser Grundsinn des Vollzugs des Selbst in seinem Lebengibt dem Sinn von »Existenz« seine ursprüngliche Bedeutung.Von hier aus hat jedes Sinngefüge des theoretischen Verhaltensseinen letzten Ursprung zu nehmen. Von hier wird der Sinn derWirklichkeit in allen Schichten des Lebens verständlich.-* [Hier ist in der Nachschrift eine Lücke angezeigt.]

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