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GESAMTAUSGABE GRUNDPROBLEME DER PHÄNOMENOLOGIE ...

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80 Wissenschaft als BekundungszlLSammenhanggendwie als Ganzes faktisch nicht faßbar, einmal insofern esimmer und notwendig sich gibt in diesem einen und nicht injenem anderen, oder in jenem anderen, dann nicht in diesemeinen Aspekt; und auch alle Aspekte, annahmeweise erfaßt,bleiben hinter dem Reichtum des bereits inzwischen weiter gestürmtenLebens zurück.Zur Widersinnigkeit der Idee einer Wissenschaft vom Lebenund zur faktischen Unausführbarkeit gesellt sich als drittes dieÜberflüssigkeit einer solchen Wissenschaft, denn wir sehen jagerade aus den bisherigen Betrachtungen - was mit die Absichtwar zu zeigen, was aber bis jetzt nicht ausdrücklich betontwurde -, daß faktisch das ganze Leben und seine antreffbarenLebenswelten und Tendenzen wissenschaftlicher Betrachtungunterliegen und sogar so, daß sich gerade aus der denkbarechtesten und verständnisvollsten Anschmiegung an die verschiedenenLebenswelten ganz verschiedene Wissenschaftenergeben: konkrete Logiken - in den nicht zusammenbringbarentypischen Ausformungen wie mathematischer Physik etwa undKunstgeschichte, Chemie und Religionswissenschaft.Wozu also noch eine gleichsam indifferente, sich mehr undmehr entfernende Wissenschaft vom faktischen Leben an sich,behaftet mit allen prinzipiellen Fragwürdigkeiten und schließlichgezwungen, die Resultate der sachlichen Einzelwissenschaftenaufzunehmen?Idee der Ursprungswissenschaft vom Leben: 1. ihre vermeintlicheWidersinnigkeit; 2. ihre faktische Unausführbarkeit; 3. ihreÜberflüssigkeit - Argumentation aus dem Faktischen!!Wissenschaft vom Leben - dieses also irgendwie vorgegeben,sofern die Ursprungswissenschaft überhaupt etwas und wissenschaftlichausdrücken soll. Der nächste Gegenstand ist dasfaktische Leben selbst. Wie gewinnen wir aus ihm den Erfahrungsbodenfür die Ursprungswissenschaft? Erfahrungsbodenist solcher immer >>für« eine Wissenschaft. Die Weise seiner Bereitungbestimmt sich aus deren Idee und diese ihrerseits solldoch motiviert sein aus dem Grundsinn des zu bearbeitendenI1§ 19. Problem der Zugänglichkeit zum Leben 81Gebietes. Nochmal zurückgreifen auf das Problem der Ge e­benheit - die Möglichkeit der Bereitung des Erfahrungsbod:nsnur in der Tendenz einer Wissenschaft, ihrer Idee, die selbstwieder geschöpft sein muß aus dem nichtwissenschaftlich Erfahrbaren.!§ 19. Ein Gmndproblem der Phänomenologie:die Zugänglichkeit des Urspmngsgebietesvom faktischen Leben aus!a) Die leitende Tendenz: das Verstehen des Lebensaus seinem UrsprungDie Idee der Phänomenologie ist: Ursprungswissenschaft vomLeben. Das faktische Leben selbst und die unendliche Fülle d.. h I ermIm ge ebten Welten soll nicht erforscht werden, sondern dasLeben als entspringend, als aus einem Ursprung hervorgehend.Also leitend ist die Tendenz des Verstehens des Lebens aus seinemUrsprung, und diese Tendenz ist bestimmend für die Weisede~ Bereitun~ des Erfahrungsbodens und der Ausformung deseVIdenten ObJekt- und Sachgebietes. Sofern also nicht das Zielder Ursprungswissenschaft ist, lediglich das faktische Lebenund seine Welten und Weltgehalte nach deren Wasbestimmtheitenund Zusammenhängen zu erfassen, in der faktischenLebensrichtung stehend, in seinem Fluß mitgehend sich in seinenWelten wissenschaftlich erkennend zu bewegen, kommt dieUrsprungswissenschaft nicht in Konflikt mit den Einzclwissens~haften,sie redet ihnen nicht ins Handwerk. Sofern sie alsodie U rsprungsWIssensc . h aft, in einer anderen Tendenz dem Le-benund seinen Lebenswelten gegenüber lebt als die Einzelwissenschaften,1S . t· SIe nzc . h t u ··b er fl·· USSIg, . k eine bloße verbessernde: Vgl. Anhang BI!., Ergänzung 6, S. 210.Vgl. Anhang NI!., Beilage 6, S. 173-180.

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