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GESAMTAUSGABE GRUNDPROBLEME DER PHÄNOMENOLOGIE ...

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92 Wissenschaft als BekundungszusammenhangAlso: Idee der erklärenden, hypothetisch substruierenden, experimentellmessenden physiologischen Psychologie.Motiv dieser Tendenz: ein objektives Sachgebiet zu gewinnen,zugänglich in strengwissenschaftlicher Method~, um seineGesetzlichkeit herauszuarbeiten. Motiv also: strengwlssenschaftlieheErkenntnis der Selbstwelt - echt, insofern Ausschaltungaller metaphysischer, religiöser und sonstiger nichttheoretischerTendenz und zwar in solcher Strenge wie die Naturwissenschaft.Also: dieser es nachzutun?7Hier setzt die Unechtheit ein: Man nimmt sie in der Weisezum Vorbild, daß man zugleich ihre Grundeinstellung (Tendenz)und Methodik übernimmt - also nicht nur die wissenschaftlicheTendenz überhaupt, sondern die aus ihrem spezifischenSachgebiet besonders motivierte - und nimmt sie sichnicht radikal genug zum Vorbild, indem man die Frage stellt,worin denn gerade ihre Größe liegt: nämlich in dem echtenSichmotivierenlassen von ihrem spezifischen Erfahrungsbodenund der echt möglichen Weise seiner erkenntnismäßigen Zugänglichkeit.Also das echte Motiv wird gerade in Unechtheitverkehrt, woraus aB die Verwirrungen sich herleiten.Die echte Vorbildnahme liegt also nicht darin, daß Fragestellungund Methoden der Naturwissenschaften schlechthin od~rmit unbedeutenden Modifikationen übernommen und auf emneues, in der Tendenz der Naturwissenschaft ausgeformtesSachgebiet übertragen werden, sondern daß, wie bei den Naturwissenschaftendie vortheoretische Umwelt, so jetzt die hierin Frage kommende Erfahrungswelt selbst befragt wird. Dabeibesteht die Möglichkeit, daß diese Befragbarkeit eine mehrfachgerichtete ist. Dabei ist notwendig, daß wir wieder ganz ins Vortheoretischezurückgehen und die Abgehobenheit der Selbstweltvortheoretisch beachten.7 Noch schärfer formulieren!ZWEITES KAPITELPhäno~en~logische Bereitung des Erfahrungsbodensfur dIe Ursprungswissenschaft vom Leben§ 21. Exposition der Aufgaben des zu gewinnenden theoretischwissenschaftlichenAusdruckszusammenhangs der Selbstwelt.Die Frage nach der Grunderjahrung der SelbstweltUnabhängig von dieser Vergleichung mit den Naturwissenschaftenkann zur unbedingten Einsicht gebracht werden daßalle Bestimmungsstücke einer besonderen Wissenschaft' unddamit auch der jeweilige Charakter ihrer Strenge und Evidenzmotiviert sein muß aus der genuinen Erfahrungswelt, derentheoretisch wissenschaftlicher Ausdruckszusammenhang diebetreffende Wissenschaft darstellen soll.Es ist notwendig, daß man nicht, auch nicht versteckterweisenach den Fragestellungen und Methoden anderer, in sichere~Gang laufender Wissenschaften hinschielt und es ihnen abgucktsondern sich lediglich und frei leiten läßt von dem Prinzip de:notwendig genuinen Sinn- und Sachangemessenheit jeder Ausdrucksgestalt.Es führt zu Widersinn, wenn von einer bestimmtenStufe der Theoretisierung einer Wissenschaft oder Wissensc~aftsgruppeaus man die Theoretisierungsstufe einer anderenWIssenschaft als unecht kritisiert oder gar für zurückgeblieben,unvollkommen erklärt, ebenso, wenn man einen faktischen Besta~deiner Wissenschaft verabsolutiert zu ihrem Sinn (Kunstgeschichte,Philologie), eingezwängt in den Mechanismus der starrgewordenen Disziplinen und Fakultäten wo man alle Fragen»di~zu weit führen würden«, mit gew~hnter Promptheit ab~schIebt, zugleich aber mit vorsintflutlichen Begriffen arbeitet.Daß man zum Beispiel vom Standpunkt des Physikers ausdem Botaniker entgegenhält: Wenn ihr von roten, weißen, violettenm··ua ern, grunen.. BI··aUern sprecht, so ist das »eigentlich«

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