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GESAMTAUSGABE GRUNDPROBLEME DER PHÄNOMENOLOGIE ...

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126 Bereitung des Eifahrungsbodenssammenhangsbildung der explizierend abhebenden Kenntnisnahme.Die Tendenz dieser auf Eigenzusammenhang ist daund zwar wirklichkeitsgerichtet, aber da in einer Katastrophe,ohne Möglichkeit, einen Schritt zu tun, gerichtet, aber ins Leeregreifend, sofern jeder Sinn charakter von Bedeutsamkeit fehlt.Das Dastehende im Charakter des »nicht mehr« ist dastehendals ein Korrelat einer noch wachen Erwartungs- und Zusammenhangstendenzder Kenntnisnahme, zugleich ein »nichtschon«, d. h. es bleibt als dastehend stehend in einem bestimmtenHorizont-Zusammenhang - ein Zusammenhang, der Aufgabeist und als Aufgabe auf sich selbst gestellt: ein Trümmerfeldwohl, gesehen von der Bedeutsamkeitsverdrängung her,ein reicher, mit noch nicht übersehbaren Explikationsmöglichkeitengeladener Fruchtboden in der Tendenz auf abgehobenen,übersehbaren, expliziten Eigenzusammenhang.c) Die Idee der Dinglichkeit als Leitidee der WissenschaftSo ist in der phänomenologisch-methodischen Radikalisierungder Kenntnisnahme eine Idee erwachsen, die Idee eines reinen,abgehobenen, in sich selbst verfestigten, expliziten gegenständlichenZusammenhangs, den wir zur Kennzeichnung gegen dasformal Gegenständliche als Dinggegenständlichkeit oder Dinglichkeitbenennen.Aus dem phänomenologischen Prozeß der Herausbildungdieser Idee wird ersichtlich das sinnmäßige Rückbezogenseinder Dinglichkeitssphäre auf faktisch volle Bedeutsamkeitserfahrung.Ganz durchschlagend wird die Evidenz dieses Sinnzusammenhangserst, wenn der Primat des Lebens selbst volleinsichtig geworden ist. Eine Evidenz, auf der allerdings dieganzen Betrachtungen ruhen, eine solche, die aber jederzeit gewinnbarist - was für die phänomenologische Aufklärung unddas sinngenetische Verstehen der objekterkennenden Begriffsbildung,der Struktur dieser Begriffe von prinzipieller Bedeutungist. (Nicht so, daß man vom letzten Gewühl von Empfin-.~' 26. Kenntnisnahme und Dingerkennen 127dungsdaten ausgeht und fragt: Wie werden daraus Dinge undDingbegriffe!)Das erlebnismäßige Korrelat, die Lebendigkeit des Vollzugsdieser Idee, bezeichnen wir als theoretisches Dingerkennen.Der Erwartungshorizont ist jetzt selbst nicht mehr Funktion derfreien Lebensbewegung der faktischen Bedeutsamkeitserfahrung,sondern ist streng vorgezeichneter nach Was und Wie inder selbständigen Dinglichkeitssphäre selbst. Er erwächst imHinsehen auf sie, Hinsehen in der Zusammenhangstendenz.Im Wechselbezug zwischen Dingsphäre und der Aufgabe dertheoretischen Zusammenhangsbildung erwachsen bestimmtebesondere Leitideen, deren Herausstellung einen besonderenphänomenologischen Problemkreis ausmacht, den man selbstnie isolieren und noch weniger verabsolutieren darf.Zu letzterem ist die Gefahr groß und fast unüberwindlich.Der Grund liegt darin, daß die Idee der Dinglichkeit nicht auseinem bestimmten Erfahrungsgebiet entwächst, zugeschnittenist, sondern phänomenologisch herausbildbar ist aus der unabgehobenenfaktischen Erfahrung. Alles und jedes, was in dieseeingeht, steht in der Möglichkeit, betreffbar zu werden von dertheoretischen Tendenz auf Dinglichkeitszusammenhang, hatdie Chance der Verdinglichung. Wird also die Idee der Dinglichkeitund der theoretischen Dinglichkeitserkenntnis als Leitideeder Wissenschaft überhaupt und jeder Wissenschaft angesetzt,dann ist 1. in dieser Tendenz selbst überhaupt eine spezifischeGrunderfahrung unmöglich, 2. zugleich aber, falls man siedurch Rückgang in faktische Bedeutsamkeitserfahrung doch irgendwierealisieren könnte - auch nur der Idee nach -, hierüberflüssig und bedeutungslos, sofern ihr ja in der Dingerkenntnisnotwendig der Bedeutsamkeitscharakter überhauptund der besondere erst recht genommen würde.Zuvor muß eine Betrachtung eingeschoben werden, die sowohldas Vorangegangene weiter klärt, als vor allem für diekommenden Schritte und deren echten Vollzug notwendig ist:das Problem der Gegebenheit. Und zwar lassen wir alles Bishe-

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