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GESAMTAUSGABE GRUNDPROBLEME DER PHÄNOMENOLOGIE ...

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228 Anhang B4. Bemerkung über den Fortgang der VorlesungPhilosophie ist ein Ringen um die Methode. Diejenigen Methoden,die dem Leben am leichtesten fallen, werden für sie problematischund müssen überwunden werden in der Konstruktionihrer eigenen Methode. Die philosophische Methode istnur scheinbar der technischen Erlernung zugänglich. Versuche,die philosophische Methode zu technisieren und auf gewisseProblemzusammenhänge mechanisch anzuwenden sind ver­fehlt.-Die bisherigen Betrachtungen dieser Vorlesung sind keineKonglomerate von wahren Sätzen, aus denen Schlüsse gezogenwerden sollen. Sie sollten eine Reihe von Situationen darstellen,die dazu führt, das philosophische Denken frei zu machen.Die philosophische Methode ist nicht etwas ganz Außergewöhnliches,nicht ein Sprung in eine dem Leben an sich ganzfremde Einstellung; sie ist auch nicht etwa so etwas wie einsechster Sinn, - sondern sie hat ihre Wurzeln im Leben selbst,sie muß nur in ihrer Echtheit und Ursprünglichkeit in ihm gesuchtwerden.Unsere Analyse und Beschreibung des faktischen Lebensstellte gewisse Charaktere heraus, aber nicht um sie zu generalisierenund zu verflüchtigen, sondern um sie als Ausdrucksformendes Lebens selbst zu verstehen.5. Rückblick auf das Gesamtproblem:den Weg zum Ursprung zu findenWir suchten den Weg aus dem natürlichen Leben heraus zudem Ursprungs gebiet. Wir übten eine gewisse Gewaltsamkeitin der Führung auf diesem Wege und kamen so auf die Zugespitztheitauf die Selbstwelt. Das Tendieren auf die Zugespitztheitauf die Selbstwelt ist eine Einseitigkeit, die zurückgenommenwerden muß. Auch bei anderen Gelegenheiten mußten wirNachschrift des Schlußteiles 229solche Einseitigkeiten rückgängig machen. Unsere Methodebestand in einem Zickzackkurs, in einem Vor- und Zurückspringen.Scheinbar kamen wir nicht von der Stelle, aber trotzdemnäherten wir uns Schritt für Schritt dem Ursprungsgebiet.Diese Methode ist aber sehr langsam.Im Interesse der Kürze sind wir gezwungen, sie von jetzt aba~~zugebe~ .. Um zu einem gewissen Abschluß zu gelangen,mussen WIr Jetzt sprungweise fortschreiten und einzelne besonderswichtige Kapitel herausgreifen, um den Weg zu mar­kieren.-6. Kritik der »transzendentalen Problematik«Es gibt mannigfaltige Zugänge zum Ursprungsgebiet, gewissermaßeneine nicht abzählbare Mannigfaltigkeit. Sie liegen nichtam Tage. - Wir wollen vermeiden, die Problematik der Phänomenologieeinseitig auf das Subjekt zuzuspitzen. Diese »transzendentale«Problematik führt nur bis zu einer gewissen Stufeund nicht weiter.Wir wollen diese transzendentale Problematik kurz skizzieren:Wir hatten früher das Phänomen des Ausdruckszusammenhangsbetrachtet. Die Wissenschaft war ein spezieller solcherAusdruckszusammenhang. Bei der Naturwissenschaft endlichstießen wir auf einen ganz bestimmten Ausdruckszusammenhangund damit auf eine ganz besondere Bedeutung von »Phänomen«.Mit dem Ausdruck »Phänomen« wird in der mechanischenNaturauffassung keine unmittelbare Gegebenheit bezeichnetauch nicht das in den sogenannten »Sinnesempfindungen

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