Studie Kaisersesch 2030 - Leader Vulkaneifel
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Einleitung<br />
Verlagerung in Billiglohnländer in vollem<br />
Gange. Die Zukunft von Wirtschaft<br />
und Arbeit in den ehemaligen "Industrienationen"<br />
wie Deutschland wird im<br />
Dienstleistungsbereich sowie vor allem<br />
in innovationsorientierten und wissensintensiven<br />
Wirtschaftsbranchen, die<br />
einen gewissen Know-how-Vorsprung<br />
benötigen, gesehen. An den Arbeitsmärkten<br />
bedeutet dies aber auch eine<br />
zunehmend angespannte Situation für<br />
die Arbeitskräfte mit geringerem Bildungsabschluss<br />
und -niveau.<br />
Und auch für Regionen, Städte und<br />
Gemeinden, die hochschul- und forschungsfern<br />
abseits der großen Verdichtungsräume<br />
und Wirtschaftsmetropolen<br />
liegen, wirft dies die drängende<br />
Frage auf, wie man sich in der gewerblichen<br />
Entwicklung künftig positionieren<br />
kann. Gelingt dies nicht, nimmt<br />
die Abwanderung gerade junger gut<br />
ausgebildeter Menschen (sogenannter<br />
"Brain-Drain") in diesen Räumen immer<br />
mehr zu, was den demografischen<br />
Wandel weiter verstärkt und das eigene<br />
Innovationspotenzial und die Innovationsfähigkeit<br />
dieser Räume immer<br />
mehr reduziert.<br />
In Folge dessen gewinnen aber auch<br />
Angebot und Qualität von Infrastruktur<br />
und Initiativen in den Bereichen Bildung<br />
und Weiterbildung einen zunehmenden<br />
Stellenwert in der Kommunal-<br />
und Regionalentwicklung.<br />
Cluster und Regionale<br />
Wertschöpfungsketten<br />
Auf Innovationsförderung als Basis der<br />
Wirtschafts- und Arbeitsmarktförderung<br />
zielt auch der Ansatz der Cluster-<br />
Entwicklung ab. Durch enge Vernetzung<br />
von Unternehmen, Hochschulen<br />
und Forschungseinrichtungen sollen<br />
gemeinsam neue Produktideen und Innovationen<br />
entstehen, die dann wich-<br />
Abb. 6: Schaubild Regionale Wirtschaftskreisläufe, Quelle: Sauerborn, Taurus-Institut Universität Trier<br />
tige Impulse für die ökonomische Entwicklung<br />
geben können.<br />
Ein ähnliches Konzept, jedoch weniger<br />
an globalen Absatzmärkten orientiert,<br />
sondern eher sogar als Gegenentwurf<br />
zu den mit der Globalisierung verbundenen<br />
Abhängigkeiten und Problemen<br />
angedacht, stellen regionale Wertschöpfungsketten<br />
und Wirtschaftskreisläufe<br />
("Aus der Region, für die Region")<br />
dar. Kleinräumige Vernetzung<br />
von Unternehmen und Kunden entlang<br />
der Wertschöpfungskette (Zulieferer,<br />
Weiterverarbeitung, Abnehmer) soll die<br />
Kapitalzirkulation in der Region verlängern<br />
und dadurch die regionale Gewerbe-<br />
und Beschäftigungssituation stimulieren<br />
sowie Reibungsverluste und Abhängigkeiten<br />
durch globale Markt- und<br />
Lieferbeziehungen reduzieren. (Quelle:<br />
Bätzing, Werner 1999: Regionale Wirtschaftskreisläufe)<br />
In Verbindung mit vielfältigen, klein-<br />
und mittelständischen Betriebs- und<br />
Branchenstrukturen soll so vor allem<br />
in ländlichen Räumen eine stabile Wirtschaftsbasis<br />
gefördert werden.<br />
Handel und Versorgung -<br />
Konzentration, Citymarketing und<br />
Bring-Dienste<br />
Auch in den nachgelagerten, den der<br />
Versorgung der Menschen und Gewerbebetriebe<br />
dienenden Dienstleistungsbereichen<br />
müssen die Kommunen sich<br />
zunehmend mit strukturellen Veränderungen<br />
und Marktverschiebungen auseinandersetzen.<br />
Im Einzelhandels- und Dienstleistungssektor<br />
ist durch die enorm gestiegene<br />
Mobilität der Bevölkerung und die<br />
immer stärkere Marktposition weniger<br />
Großkonzerne ein scharfer Konkurrenzkampf<br />
zwischen Betriebsformen<br />
und Standorten entbrannt. Dieser führt<br />
im Ergebnis zu einer immer stärkeren<br />
räumlichen Angebotskonzentration<br />
auf wenige, verkehrsgünstig gelegene<br />
Standorte, zu großflächigen Betriebsformen<br />
am Ortsrand (v.a. Supermärkte,<br />
Discounter, SB-Warenhäuser) und<br />
gleichzeitig zu Problemen beim kleinen<br />
<strong>Kaisersesch</strong> <strong>2030</strong> - Initiative Zukunft www.kernplan.de<br />
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