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Studie Kaisersesch 2030 - Leader Vulkaneifel

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Zukunftsfeld und Leitthema Bildung<br />

1. WARUM BILDUNG?<br />

Bildung ist zweifelsohne eines der zentralen<br />

Zukunftsthemen unserer Gesellschaft.<br />

Ohne Bildung keine Zukunft sagen<br />

die Experten. Dies gilt für alle Ebenen<br />

von der Europäischen Union ("Lissabon-Strategie"),<br />

den Bund ("Nationales<br />

Reformprogramm Deutschland"),<br />

die Bundesländer, Regionen und Landkreise<br />

bis hin zu den Städten und Gemeinden.<br />

Bildung, als Prozess zur Erschließung<br />

von Wissen, ist dabei "Zukunftsschlüssel"<br />

unter wirtschaftlichen<br />

wie auch sozialen Gesichtspunkten.<br />

Bildung als Innovations- und<br />

Wirtschaftsfaktor<br />

In einer postindustriellen Gesellschaft,<br />

die durch Bevölkerungsrückgang, Verlagerung<br />

von einfachen Produktionsarbeitsplätzen<br />

in sogenannte Billiglohnländer,<br />

exponentiale Zunahme des<br />

verfügbaren Wissens sowie durch das<br />

weitgehende Fehlen eigener Rohstoffe<br />

und Bodenschätze geprägt ist, werden<br />

Bildung, kluge Köpfe und Humankapital<br />

zur zentralen Zukunftsressource und<br />

Grundlage der Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Die eigene Bezeichnung als Wissens-,<br />

Informations- und Kommunikationsgesellschaft<br />

drückt dies deutlich aus.<br />

So heißt es im Nationalen Reformprogramm<br />

Deutschland vom August 2006:<br />

„Die Innovationskraft hängt entscheidend<br />

von der beruflichen Qualifikation<br />

der hier lebenden Menschen ab.<br />

Der strukturelle Wandel in Richtung jener<br />

Wirtschaftszweige, die überdurchschnittlich<br />

hoch qualifizierte Menschen<br />

beschäftigen, wird sich fortsetzen. Damit<br />

steigt der Bedarf an qualifizierten<br />

Bildungsabschlüssen. Der demografische<br />

Wandel wird die Zahl junger Menschen,<br />

die in den Arbeitsmarkt eintreten,<br />

absehbar verringern. Es droht ein<br />

Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften<br />

– der zentralen Ressource des<br />

DIE BEDEUTUNG VON BILDUNG<br />

• Bildung erhöht die Chancen eines jeden Einzelnen zur Integration in<br />

das Berufsleben und auch in das Gemeinschaftsleben<br />

• Bildung ist die Grundlage der zukünftigen Qualität des lokalen<br />

Arbeitskräftepotenzials und damit Standortfaktor für Gewerbe<br />

• Bildung, Wissen und KnowHow sind Basis von Innovationen und<br />

Existenzgründung und damit der künftigen gewerblichen<br />

Entwicklung gerade in ländlichen, hochschulfernen Regionen<br />

• Bildung ist damit Wirtschaftsförderung<br />

• Qualitativ hochwertige Bildungs- und Betreuungsangebote sind wesentlicher<br />

Wohnstandortfaktor für junge Familien und beeinflussen<br />

damit die Einwohner- und Altersstrukturentwicklung<br />

• Bildung von Klein auf ist eine Präventivmaßnahme zur Vermeidung<br />

von sozialer Ausgrenzung und Abstieg und damit zur Reduzierung<br />

der enorm ansteigenden Sozialausgaben<br />

• Bildung ist die Grundlage des sozialen Zusammenhalts, der Verhinderung<br />

von Ausgrenzung und der Förderung von Toleranz<br />

• Bildung ist der Schlüsselfaktor für regionale Wettbewerbs- und<br />

Zukunftsfähigkeit<br />

Abb. 51: Warum ist Bildung wichtig?, Quelle: Eigene Darstellung Kernplan<br />

Hochtechnologiestandortes Deutschland."<br />

(Deutsche Bundesregierung, NRP 2006)<br />

Dies gilt gerade auch für ländliche,<br />

strukturschwächere und zunächst<br />

hochschul- und forschungsferne Regionen<br />

und Gemeinden. Nachdem die<br />

Landwirtschaft ihre Arbeitsmarktbedeutung<br />

weitestgehend verloren hat<br />

und auch die Funktion als "verlängerte<br />

Werkbänke" für große Produktionsbetriebe<br />

durch die Konkurrenz der Billiglohnländer<br />

und das abnehmende Ansiedlungspotenzial<br />

nachlässt, werden<br />

Bildung und Kompetenzen der Menschen<br />

und Betriebe auch hier maßgeblich<br />

die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit<br />

der einzelnen Regionen und<br />

Gemeinden beeinflussen. Qualifizierte<br />

Fachkräfte werden als Standortfaktor<br />

noch wichtiger, zudem sind "kluge<br />

Köpfe" wesentliche Grundlage für<br />

Innovationen, Existenzgründungen<br />

und auch zukünftig zu bewältigende<br />

Betriebsnachfolgen. Der Erhalt und<br />

die Schaffung von Arbeitsplätzen sind<br />

wiederum grundlegende Basis, um als<br />

Wohnstandort für Menschen im er-<br />

werbsfähigen Alter attraktiv zu sein<br />

und somit die demografische Abwärtsspirale<br />

zu mildern. Hierbei spielt die Primär-Bildung<br />

und Interessensweckung<br />

von Kindesalter ebenso eine wichtige<br />

Rolle, wie die kontinuierliche Weiterbildung<br />

der Erwerbstätigen und Gewerbetreibenden<br />

("Lebenslanges Lernen").<br />

Bildung ist der Schlüssel zum<br />

Arbeitsmarkt und ermöglicht dem Einzelnen<br />

damit die Teilhabe am sozialen<br />

und gesellschaftlichen Leben.<br />

Gleichzeitig hat die PISA-<strong>Studie</strong> im<br />

deutschen Bildungssystem und den<br />

hiesigen pädagogischen Konzepten<br />

Defizite aufgezeigt. Diese betreffen vor<br />

allem die Übergänge und Durchlässigkeit<br />

zwischen Vorschuleinrichtungen,<br />

Grundschulen und den verschiedenen<br />

Schularten sowie die Bildungsqualität<br />

im Bereich der Naturwissenschaften.<br />

Diese Diskrepanz zwischen Bildungsbedeutung<br />

und Bildungszielen einerseits<br />

und den Defiziten muss im Sinne<br />

der Wettbewerbsfähigkeit durch neue<br />

pädagogische Ansätze abgestellt werden.<br />

<strong>Kaisersesch</strong> <strong>2030</strong> - Initiative Zukunft www.kernplan.de<br />

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