Studie Kaisersesch 2030 - Leader Vulkaneifel

Zukunftsfeld Wirtschaft - Leitthema Naherholung & Tourismus
2. AUSGANGSSITUATION
TOURISMUS KAISERSESCH
Aktuell besitzt der Fremdenverkehr in
der Verbandsgemeinde Kaisersesch
eine nur geringe Bedeutung. Eine
größere Rolle kommt dem Tourismus
bislang lediglich in der Ortsgemeinde
Landkern zu.
Geringe Fremdenverkehrsbedeutung
und Gästeintensität
Im Jahr 2008 besuchten 11.166 Übernachtungsgäste
die Verbandsgemeinde
Kaisersesch. Damit kam über
das gesamte Jahr weniger als ein Gast
auf jeden Einwohner der Verbandsgemeinde.
Die sich über dieses Gäste-Einwohner-Verhältnis
definierende Fremdenverkehrsintensität
der VG lag
bei 0,87 Gästen pro Einwohner. Bei
dem in nebenstehender Abbildung 127
dargestellten Vergleich mit benachbarten
Verbandsgemeinden wird die
untergeordnete Rolle des Tourismus in
Kaisersesch deutlich. Die südwestlich
Richtung Eifel anschließenden Verbandsgemeinden
wie Kelberg (16,49
Gäste/ Einwohner) und vor allem die
südöstlich Richtung Mosel liegenden
Verbandsgemeinden Treis-Karden
(6,64) und Cochem-Land (20,71 Gäste/
Einwohner !) konnten deutlich höhere
Zahlen an Übernachtungsgästen
erreichen. Auch im Durchschnitt des
Landkreises Cochem-Zell (9,64 Übernachtungsgäste
pro Einwohner 2008)
waren die Gästezahlen und damit die
Fremdenverkehrsbedeutung deutlich
höher als in der Verbandsgemeinde
Kaisersesch. Lediglich in den nördlich
Richtung Mayen und Verdichtungsraum
Koblenz anschließenden Verbandsgemeinden
Vordereifel, Maifeld
und der Stadt Mayen ist die Fremdenverkehrsintensität
ähnlich gering. Hier
herrscht die Gewerbe-, Wohn- und
Siedlungsfunktion vor.
Abb. 127: Fremdenverkehrsintensität Verbandsgemeinde Kaisersesch 2008 im Vergleich
Quelle: Stala Rheinland-Pfalz 2010; Verbandsgemeinde Kaisersesch
Nur die Ortsgemeinde Landkern
konnte höhere Gästezahlen verzeichnen.
Hier übernachteten 2008 4547
Gäste, was immerhin einer Fremdenverkehrsintensität
von 4,9 und 43%
aller Gäste der Verbandsgemeinde
entsprach.
Mit gleichzeitig 37.683 Übernachtungen
im Jahr 2008 in der Verbandsgemeinde
Kaisersesch blieben die Gäste
bei ihrem Besuch durchschnittlich
3,4 Tage in der VG. Zur überwiegenden
Herkunft der Gäste liegen keine Informationen
vor.
Geringe wirtschaftliche Bedeutung
Die geringe Fremdenverkehrsbedeutung
spiegelt sich auch beim Arbeitsplatzangebot
wieder. Von allen sozialversicherungspflichtigen
Arbeitsplätzen
in der Verbandsgemeinde Kaisersesch
entfielen nur 1,2% auf das Gastgewerbe,
was 35 Arbeitsplätzen entspricht.
Auch wenn hier selbstständige
und nebenerwerbliche gastgewerbliche
Tätigkeiten nicht mit erfasst sind,
ist dies im Vergleich ein geringer Wert
und belegt, dass es vor allem wenig
größere Betriebe (siehe weiter
unten) mit Angestellten gibt.
Aber Entwicklungsdynamik
Positiv hervorzuheben ist aber, dass
wenn auch auf geringem absoluten
Niveau, in der Verbandsgemeinde Kaisersesch
in den letzten 15 Jahren und
insbesondere in den letzten drei Jahren
ein deutlicher Zuwachs der Gästezahlen
verzeichnet werden konnte.
Gegenüber 1994 lag die Zahl der jährlichen
Übernachtungsgäste 2008 um
71 % (!) höher. Dies übertraf, wie in
Abbildung 128 erkennbar, die durchschnittlichen
Wachstumsraten des
Landes Rheinland Pfalz (+ 32 %) und
auch des Landkreises Cochem (+ 40%)
deutlich. Beim Vergleich mit den tourismusstärkeren
benachbarten Eifel- und
Moselgemeinden fällt auf, dass vor allem
die Moselgemeinden Treis-Karden
(+ 40%) und Cochem-Land (+
103%) in den zurückliegenden Jahren
ebenfalls hohe Gäste-Zuwachsraten
verzeichnen konnten, während in den
Eifel-Gemeinden Ulmen (+1,5%)
und Kelberg (- 6,8%) stagnierende
bis leicht rückläufige Gästezahlen
feststellbar sind. Bei den nördlichen
Nachbargemeinden ist, wenn auch auf
ebenfalls geringem absoluten Niveau,
der sehr hohe Gästezuwachs (+ 193%)
der VG Vordereifel markant.
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