Studie Kaisersesch 2030 - Leader Vulkaneifel
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Zukunftsfeld Wohn- und Standortqualität - Leitthema Siedlung<br />
der VG <strong>Kaisersesch</strong> bis 2020 wie prognostiziert<br />
um 400 Personen zurück,<br />
könnte dies entsprechend der derzeitigen<br />
durchschnittlichen Bewohnerzahl<br />
je Gebäude dazu führen, dass ca.<br />
140 der bestehenden Wohngebäude<br />
zu viel sind und nicht mehr gebraucht<br />
werden. Bis <strong>2030</strong> (-700 Einwohner)<br />
könnten dies schon 240 Gebäude<br />
und bis 2050 (-1.600 Einwohner)<br />
sogar 550 Gebäude (!) zu viel sein.<br />
Dies wird sich entsprechend der Unterschiede<br />
bei der Einwohnerentwicklung<br />
auch unterschiedlich auf die Ortsgemeinden<br />
verteilen. Fakt ist jedoch,<br />
dass eine Zunahme von Leerständen zu<br />
erwarten ist und diese auch nicht mehr<br />
alle durch eine entsprechende Nachfrage<br />
nachgenutzt werden können.<br />
Auch unter sozialen Gesichtspunkten<br />
lässt die Verteilung der potenziellen<br />
Leerstände eine gewisse sozialräumliche<br />
Polarisierung innerhalb<br />
der Siedlungsbereiche erkennen. Es<br />
gibt Bereiche, die eine fast ausschließlich<br />
ältere Bewohnerstruktur aufweisen<br />
und in den zurückliegenden Jahren<br />
keine Durchmischung durch Gebäudeübernahme<br />
oder Zuzug jüngerer Menschen<br />
erfahren haben. Sei es, weil die<br />
Gebäude durchgängig bewohnt waren<br />
oder auch weil diese Ortskernbereiche<br />
für junge Menschen im Vergleich zum<br />
Neubau am Ortsrand nicht attraktiv<br />
waren.<br />
Für die Ortskerne ist diese Entwicklung<br />
problematisch, weil mit Überalterung<br />
und zunehmenden Leerständen ein<br />
Funktionsverlust der Ortskerne und<br />
auch bausubstanziell-gestalterische<br />
Defizite einhergehen und dadurch die<br />
Vitalität und Attraktivität ebendieser<br />
nachlässt. Funktional und gestalterisch<br />
sind solche Entwicklungsansätze , wie<br />
aufgezeigt, in einigen Ortszentren<br />
der Verbandsgemeinde <strong>Kaisersesch</strong> mit<br />
unterschiedlicher Intensität erkenn-<br />
bzw. absehbar. Ein Gegensteuern<br />
Abb. 160: Typische Bruchsteinbauweise Ortskern Kaifenheim<br />
Foto: Kernplan<br />
dieser Entwicklung wird künftig auch<br />
ein aktives und gezieltes Vorgehen<br />
von Verbands- und Ortsgemeinden<br />
erforderlich machen.<br />
Aber auch Potenziale für den<br />
künftigen Wohnraumbedarf<br />
Andererseits sollten die bestehenden<br />
142 Wohngebäudeleerstände und die<br />
in den nächsten Jahren hinzukommenden<br />
Leerstände aber auch als Potenzial<br />
und Chance erkannt werden,<br />
um die künftigen Bedürfnisse an<br />
Wohn- und Gewerberaum zu de-<br />
Abb. 161: Bausubstanzielle Mängel, Bsp. Ortskern Urmersbach<br />
Foto: Kernplan<br />
cken und damit als Flächen und Ansatzpunkte,<br />
um gezielte Impulse für<br />
die Erneuerung und Revitalisierung<br />
der Ortskerne zu setzen. Dies gilt vor<br />
allem für den Bereich alternativer<br />
Wohnformen und Wohnraumangebote<br />
zum Einfamilienhaus (z. B. kleinere<br />
Single-Wohnungen, Seniorenwohnungen,<br />
betreutes Wohnen, Mehrgenerationenwohnen,<br />
Starterwohnungen,<br />
gemeinschaftliches Familienwohnen),<br />
für die aufgrund des zunehmenden Anteils<br />
älterer Menschen, der abnehmenden<br />
Haushaltsgrößen und vor allem der<br />
<strong>Kaisersesch</strong> <strong>2030</strong> - Initiative Zukunft www.kernplan.de<br />
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