Studie Kaisersesch 2030 - Leader Vulkaneifel
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Querschnittsthema Interkommunale Zusammenarbeit<br />
Im speziellen Themenfeld Kindergarten<br />
und Grundschule mit kurzfristig<br />
hohem Handlungsdruck sind verschiedene<br />
Optionen denkbar. Im Bereich<br />
überschüssiger Kindergartenplätze<br />
könnte zum einen, im Sinne der<br />
besseren Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf, über eine Umwandlung in Krippenplätze<br />
für 0 bis 2-jährige nachgedacht<br />
werden. Allerdings würden<br />
dabei neben zusätzliche Einnahmen<br />
auch erhöhte Anforderungen und damit<br />
Kosten an Einrichtung und Personal<br />
entstehen. Zudem würden die Auslastungsdefizite<br />
einzelner Standorte<br />
angesichts der weiter prognostizierten<br />
Kinderentwicklung nur vorübergehend<br />
gemildert, sodass das mittelfristige<br />
Kosten-Nutzen-Verhältnis intensiv zu<br />
prüfen wäre. Eine weitere Option stellt<br />
die, im Rahmen der <strong>Kaisersesch</strong>er Bildungshäuser<br />
teils ohnehin angedachte,<br />
räumliche Konzentration von<br />
Grundschule und Kindergarten dar.<br />
Hierdurch könnte jeweils ein Gebäude<br />
mit entsprechenden Folgekosten eingespart<br />
werden, ein gemeinsam erweitertes<br />
Betreuungsangebot etabliert<br />
und hierbei im Bereich des Nachmittagsbetreuungspersonals<br />
kooperiert<br />
werden. Der grundsätzliche Personalaufwand<br />
für Lehrer/innen und Erzieher/<br />
innen bliebe aber gleich. Die dritte Variante<br />
ist die ortsgemeindeübergreifende<br />
Standortzusammenlegung<br />
zweier Kindergärten oder Grundschulen,<br />
wodurch bei Gebäuden und<br />
Personal die gewünschte Effizienz und<br />
Einsparung erzielt werden könnte. Diese<br />
Variante könnte zusätzlich, im Sinne<br />
hochattraktiver Bildungs- und Betreuungsangebote<br />
am Familienwohnstandort<br />
Verbandsgemeinde <strong>Kaisersesch</strong>,<br />
auch mit den anderen beiden Varianten<br />
kombiniert werden. So könnte ein ortsgemeindeübergreifender<br />
Kindergarten-<br />
und Grundschulstandort auch räumlich<br />
in einem modernen Bildungshaus<br />
konzentriert werden. Dieses könnte<br />
zusätzlich altersgruppenübergreifend<br />
tolle Nachmittagsbetreuungsangebote<br />
bieten, die eventuell sogar durch einen<br />
themenbezogenen außerschulischen<br />
Lernort oder Krippenplätze für 0 bis<br />
2-jährige ergänzt werden könnten.<br />
Auf Ortsgemeindeebene liegen aufgrund<br />
der zu geringen Grundgesamtheit<br />
keine Prognosewerte zur Einwohner-<br />
und Kinderentwicklung vor.<br />
Anhand der bisherigen Entwicklung<br />
(siehe Leitthema Bildung) und erkennbaren<br />
Trends der Kinder in Kindergärten<br />
und Grundschulen in den zurückliegenden<br />
Jahren, der gegenwärtigen<br />
absoluten Kinderzahl und der damit<br />
verbundenen Auslastung der Einrichtungen<br />
ist eine Zusammenarbeit bei<br />
Kindergärten vordringlich (siehe Tabelle,<br />
Abbildung 207) in den Bereichen<br />
Müllenbach und Masburg sowie Illerich<br />
und Landkern zu prüfen. Auch<br />
in Düngenheim sollten zukünftig entsprechend<br />
der Kinderzahl die Kooperationspotenziale<br />
zwischen öffentlichen<br />
Kindergarten und der zweiten privaten<br />
Einrichtung St. Martin Kooperationsmöglichkeiten<br />
geprüft werden.<br />
Ebenso ist in Kaifenheim die künftige<br />
Auslastung und Notwendigkeit von<br />
drei Kindergartengruppen zu prüfen.<br />
Im Grundschulbereich ist ein vorrangiger<br />
Handlungsdruck im Bereich<br />
Laubach, Masburg absehbar (siehe<br />
Tabelle, Abbildung 208). Für abschließende<br />
Standortentscheidungen sind<br />
hier entsprechende gebäudetechnische<br />
Erhebungen durchzuführen, die<br />
Entscheidungsmatrix zu ergänzen und<br />
verschiedene Varianten im Rahmen von<br />
Machbarkeitsuntersuchungen auch<br />
monetär gegeneinander abzuwägen.<br />
Bei der Prüfung ortsgemeindeübergreifender<br />
Kooperationspotenziale bei<br />
Bildung, Feuerwehr, Vereinen etc. sollten<br />
auch die im folgenden Abschnitt<br />
beschriebenen Entwicklungen im Bereichverbandsgemeindeübergrei-<br />
fender Kooperation bzw. Fusion<br />
Berücksichtigung finden. Sollte es tatsächlich<br />
zu einer Fusion, etwa mit der<br />
VG Treis-Karden kommen, könnten sich<br />
für einzelne Ortsgemeinden durch neue<br />
Nachbar-Ortsgemeinden zusätzliche<br />
Kooperationsvarianten ergeben.<br />
Auch bei dem zu erwartenden Bedarfsanstieg<br />
an spezifischen Wohnraum-<br />
und Betreuungsangeboten für Senioren<br />
sollte ein Vorgehen auf Verbandsgemeinde-<br />
und Ortsgemeindegruppenebene<br />
anvisiert werden. Ausgehend<br />
von einer Bedarfsermittlung auf<br />
VG-Ebene, zu Wohn- und Betreuungsbedürfnissen<br />
und -wünschen junger<br />
und älterer Senioren, könnten gemeinsam<br />
und gezielt geeignete Standorte<br />
entwickelt werden. Ebenso könnte für<br />
den Bereich der häuslichen und ambulanten<br />
Betreuung ausgehend von dieser<br />
Bedarfsanalyse ortsgemeindeübergreifend<br />
der Versuch unternommen<br />
werden, entsprechende ehrenamtliche<br />
Angebote, wie Einsetzung und Ausbildung<br />
von Gemeindeschwestern oder<br />
rotierenden Dorfkommunikationszentren/<br />
Dorfakademien mit Ehrenamtsangeboten<br />
von Bürgern für Bürger<br />
zu etablieren.<br />
Als grundlegend für die Intensivierung<br />
ortsgemeindeübergreifender Zusammenarbeit,<br />
die Umsetzung sinnvoller<br />
Kooperationsprojekte und den allmählichen<br />
Aufbau einer Identität, wird die<br />
Einrichtung eines regelmäßigen Forums<br />
zum Austausch aller Stadt- und<br />
Ortsgemeinderäte empfohlen. Der<br />
Nutzen einer solchen Veranstaltung<br />
wurde im Rahmen des Workshops zu<br />
dieser <strong>Studie</strong> (siehe Fotos, Abbildungen<br />
194, 196, 203) mehr als deutlich.<br />
<strong>Kaisersesch</strong> <strong>2030</strong> - Initiative Zukunft www.kernplan.de<br />
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