Studie Kaisersesch 2030 - Leader Vulkaneifel
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Zukunftsfeld Wirtschaft - Leitthema Energie<br />
mit ist die Energieeffizienz des Immobilienangebotes<br />
ein weiterer wichtiger<br />
Zukunftsfaktor für Bevölkerungsentwicklung<br />
und Vermeidung von<br />
Leerständen.<br />
Die energetische Sanierung kommunaler<br />
und privater Gebäude trägt zudem<br />
zur finanziellen Entlastung der öffentlichen<br />
und privaten Haushalte<br />
bei.<br />
MOBILITÄT<br />
Mittel- bis langfristig will und muss<br />
die Verbandsgemeinde <strong>Kaisersesch</strong>,<br />
als ländlicher und mobilitätsabhängiger<br />
Standort, auch im Bereich von<br />
Verkehr und Mobilität ihrer Bürger<br />
neue und zukunftsfähige Wege<br />
suchen. Um in der Verbandsgemeinde<br />
<strong>Kaisersesch</strong> zukünftig zu verhindern,<br />
das der für ländliche Regionen typische<br />
erhöhte Mobilitätsanspruch der Bevölkerung<br />
bei steigenden Kraftstoffpreisen<br />
zu einem Standort- und<br />
Entwicklungsnachteil wird, müssen<br />
sowohl attraktive Mobilitätsalternativen<br />
zum PKW etabliert als auch<br />
neue Antriebssysteme und Kraftstoffe<br />
für das Auto entwickelt werden.<br />
Dadurch sollen auch der fossile Kraftstoffverbrauch<br />
und die damit einhergehenden<br />
CO2-Emissionen und Umweltschäden<br />
verringert werden.<br />
In der VG <strong>Kaisersesch</strong> besteht der Gedanke,<br />
aufgrund der anstehenden demografischen<br />
Veränderungen und der<br />
steigenden Zahl älterer Mitbürger für<br />
Versorgungsfahrten zum Einkauf, zum<br />
Arzt, zu Kulturveranstaltungen einen<br />
Bürgerbus als flexibles, bedarfsorientiertes<br />
und ergänzendes ÖPNV-System<br />
einzurichten. Dieser könnte durch individuelle<br />
Mitfahrgelegenheiten der<br />
Ehrenamtsbörse ergänzt werden.<br />
Aber auch dem Thema alternative Antriebssysteme<br />
und -stoffe will sich die<br />
Verbandsgemeinde <strong>Kaisersesch</strong> im<br />
Rahmen ihrer Zukunftsstrategie aus<br />
Energie-, Verkehrs- und Wirtschaftsgründen<br />
widmen. Neben der zukunftsorientierten<br />
Forschung im Bereich<br />
Wasserstoff- und Brennstoffzelle<br />
(H2BZ), würde die Verbandsgemeinde<br />
gerne zur unmittelbaren Mobilitätsverbesserung<br />
ein Projekt im Bereich<br />
Elektromobilität durchführen. Hierzu<br />
werden entsprechende Partner aus<br />
Energie- und Verkehrswirtschaft sowie<br />
Hochschulen gesucht.<br />
ENERGIE ALS WIRTSCHAFTS-<br />
UND BILDUNGSPOTENZIAL<br />
Aufgrund der essenziellen Bedeutung<br />
einer Energiewende unter Klima- und<br />
Umweltgesichtspunkten und damit für<br />
den Fortbestand unseres gesellschaftlichen<br />
Wohlstands, ist der Energiesektor<br />
auch aus wirtschaftlicher Perspektive<br />
eine absolute Zukunftsbranche<br />
für Wachstum und Beschäftigung.<br />
Diese bietet Innovationspotenziale<br />
für den Arbeitsmarkt (qualifizierte<br />
Arbeitsplätze) und das Standortimage<br />
als Kompetenzregion. Hiervon<br />
könnten aufgrund der besonderen<br />
standortgebundenen Energiepotenziale<br />
auch einige ländliche Regionen<br />
profitieren und ein neues ökonomisches<br />
Standbein etablieren, wenn es<br />
gelingt, Defizite durch die Entfernung<br />
zu Hochschul- und Forschungseinrichtungen<br />
zu überwinden.<br />
Dies will die Verbandgemeinde <strong>Kaisersesch</strong><br />
nutzen und sich im Bereich erneuerbare<br />
Energien und energetische<br />
Gebäudesanierung auch gewerblich<br />
entwickeln und profilieren. Durch<br />
die Einrichtung des Technologie- und<br />
Gründerzentrums und die explizite<br />
Erklärung des Themenfeldes "Erneuerbare<br />
Energien" zu dessen Schwerpunkt<br />
haben Verbandsgemeinde und<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
frühzeitig eine gute Basis geschaffen,<br />
die es nun weiterzuentwickeln gilt.<br />
Vor allem das am TGZ von WfG und<br />
Verbandsgemeinde gegründete Forschungsnetzwerk<br />
Brennstoffzelle<br />
Rheinland-Pfalz e.V. ist ein absolutes<br />
Alleinstellungsmerkmal. Die über diesen<br />
Forschungsverbund entstandenen<br />
Kontakte und Netzwerke zu Hochschulen<br />
und Forschungseinrichtungen,<br />
die regelmäßig durchgeführten<br />
überregionalen Fachveranstaltungen<br />
(z. B. Bioenergietagung Rheinland-Pfalz)<br />
tragen zur Bündelung von<br />
Kompetenzen und Akteuren bei und<br />
helfen so, die fehlende räumliche Nähe<br />
zu Hochschulen zu kompensieren. Die<br />
Vermarktung dieser Aktivitäten über<br />
Internet, Presse und Veranstaltungen<br />
trägt bereits jetzt zur überregionalen<br />
Wahrnehmung eines entsprechenden<br />
Standortimages der Verbandsgemeinde<br />
im Energiebereich bei.<br />
Auch im Bildungsbereich setzt die<br />
Verbandsgemeinde aufgrund der Zukunftsbedeutung<br />
von Energie und des<br />
Zusammenhangs von Bildung und<br />
Wirtschaftsförderung auf den Bildungsschwerpunkt<br />
Energie. Ein<br />
mobiler Energieparcours mit Experimentierstationen<br />
für regionale Schulen<br />
ist bereits am TGZ vorhanden. An<br />
der TGZ-Akademie wurden im Rahmen<br />
der Erwachsenenbildung bereits<br />
Weiterbildungskurse als Energieberater<br />
oder Solarteur angeboten, was zukünftig<br />
erneut erprobt und weiter forciert<br />
werden sollte. Die themenspezifische<br />
Bildungs- und Innovationsinfrastruktur<br />
soll schrittweise erweitert werden. Einzelne<br />
Kindergärten und Grundschulen<br />
sollen zu Schwerpunkteinrichtungen<br />
Energie mit entsprechenden<br />
Veranstaltungs- und Infrastrukturangeboten<br />
werden.<br />
Der geschaffene Rahmen muss und soll<br />
nun weiter mit Leben gefüllt werden.<br />
Hierbei soll das TGZ als Kompetenzzentrum<br />
Energie eine zentrale<br />
<strong>Kaisersesch</strong> <strong>2030</strong> - Initiative Zukunft www.kernplan.de<br />
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