Studie Kaisersesch 2030 - Leader Vulkaneifel
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Zukunftsfeld und Leitthema Bildung<br />
Bildung und Betreuung als<br />
Grundlage von<br />
Wohnstandort qualität und<br />
sozialem Zusammenhalt<br />
Gleichzeitig gehen, wie im Kapitel Demografie<br />
dargestellt, die Einwohner-<br />
und vor allem die Kinderzahlen zurück.<br />
Dies hat nicht zu unterschätzende Auswirkungen<br />
auf die Betreuungsangebote<br />
in Schulen und Kindergärten. Diese<br />
müssen an die Veränderungen angepasst,<br />
vor allem aber auch zukunftsfähig<br />
gemacht werden. Denn von Familien<br />
und auch Alleinerziehenden wird in<br />
viel stärkerem Maße als bisher erwartet,<br />
Beruf und Kindererziehung zu verbinden.<br />
Das erfordert differenzierte Betreuungsangebote<br />
vom Säuglings- bis<br />
ins Jugendalter.<br />
Gute Bildungs- und Betreuungsangebote<br />
sind neben dem generellen Arbeitsplatzangebot<br />
zunehmend zentrales<br />
Wohnstandortkriterium für Familien.<br />
Die örtlichen Einrichtungen bestimmen<br />
die Bildungschancen ihrer Kinder und<br />
tragen je nach Qualität mehr oder weniger<br />
zur Entlastung der Eltern bei. Ist<br />
in einer Region ein Arbeitsplatz gefunden,<br />
entscheiden sich Familien kleinräumig<br />
oft für die Standorte, wo sie ein<br />
besonders gutes Bildungs- und Betreuungsangebot<br />
vorfinden.<br />
Aber auch im Hinblick auf die Sozialstruktur<br />
und den sozialen Zusammenhalt<br />
ist Bildung ein wichtiger Baustein.<br />
Der Deutsche Landkreistag (DLT) fordert<br />
durch mehr Investitionen in Bildung,<br />
und zwar frühestmöglich auch<br />
schon bei Kleinkindern, besser auf deren<br />
individuelle Bedürfnisse einzugehen,<br />
um so auch den enormen Mitteleinsatz<br />
im Bereich der Sozialhilfe zu reduzieren.<br />
"Wir fangen über die Jugendhilfe<br />
und später auch Hartz IV vielfach<br />
das Versagen von Schulen auf, die auf<br />
die individuellen Bedürfnisse der Schü-<br />
Abb. 52: Kindergarten in Düngenheim; Foto: Kernplan<br />
ler nicht richtig eingehen." Quelle: Presse-<br />
mitteilung des Deutschen Landkreistages (DLT) 2007<br />
Die Europäische Union schreibt in<br />
ihrem Arbeitsprogramm: "Die Systeme<br />
der allgemeinen und beruflichen Bildung<br />
müssen angesichts der Herausforderungen<br />
der Wissensgesellschaft<br />
und der Globalisierung geändert werden;<br />
gleichzeitig verfolgen sie umfassendere<br />
Ziele und die gesellschaftliche<br />
Verantwortung, die auf ihnen lastet,<br />
nimmt zu. Sie spielen eine wichtige<br />
Rolle für die Festigung des sozialen Zusammenhalts,<br />
für die Verhinderung von<br />
Diskriminierung, Ausgrenzung, Rassismus<br />
und Fremdenfeindlichkeit und somit<br />
für die Förderung der Toleranz und<br />
die Achtung der Menschenrechte.“<br />
Quelle: Arbeitsprogramm der Europäischen Union<br />
Kindergärten, Schulen und Bildungseinrichtungen<br />
sind auch Katalysatoren<br />
der Gemeindeentwicklung. Der Wissens-<br />
und Bildungsfundus der Lehrer,<br />
Schüler und Eltern und der von ihnen<br />
ausgehenden sozialen, integrativen,<br />
kulturellen und weltoffenen Veranstaltungen,<br />
Aktivitäten und Initiativen prägen<br />
das Gemeindeleben stark. Attraktive<br />
Bildungs- und Betreuungsangebote<br />
fördern die Identität und Standortbin-<br />
dung von Kindern und Eltern in starkem<br />
Maße.<br />
Hierbei wird auch die Gewinnung qualifizierten<br />
und guten Lehrpersonals ein<br />
zunehmend wichtiges und aufgrund<br />
der oft im Vergleich zu größeren Städten<br />
mäßigen Infrastruktur und Attraktivität<br />
ein gleichsam problematisches<br />
Thema in ländlichen Regionen.<br />
Aufgrund all dieser Wirkungszusammenhänge<br />
muss die Anpassung und<br />
zukunftsfähige Ausrichtung der Betreuungs-<br />
und Bildungsinfrastruktur auch<br />
auf kommunaler Ebene, gerade im<br />
ländlichen Raum, als Schlüsselthema<br />
erkannt werden. Schulen und Kindergärten<br />
müssen enger miteinander verzahnt<br />
und wirklich wertvolle Betreuungsangebote<br />
mit Leben gefüllt werden.<br />
Benachteiligte Schichten müssen<br />
an Wissen und Bildung herangeführt,<br />
berufsbegleitende und lebenslange<br />
Lernangebote etabliert werden. Auch<br />
hochschulfern müssen durch den geschickten<br />
Aufbau von Netzwerken und<br />
Wissenstransfer Forschungsimpulse erschlossen<br />
und genutzt werden. Bildung<br />
ist Grundlage einer innovationsorientierten<br />
Wirtschafts- und Gründungsförderung<br />
und bestimmt immer stärker<br />
die Zukunft einer Gemeinde.<br />
<strong>Kaisersesch</strong> <strong>2030</strong> - Initiative Zukunft www.kernplan.de<br />
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