Studie Kaisersesch 2030 - Leader Vulkaneifel
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Strukturelle Ausgangslage<br />
1946 Teil des neu gegründeten Bundeslandes<br />
Rheinland-Pfalz.<br />
Strukturwandel,<br />
Verbandsgemeinde & Autobahn<br />
1950 wurden auf dem Gebiet der heutigen<br />
Verbandsgemeinde 9.713 Einwohner<br />
gezählt, die in den "Vor-Pillen-<br />
Knick-Zeiten" bis 1970 auf 10.860 Einwohner<br />
anwuchsen. Gleichzeitig setzte<br />
in den Nachkriegsjahren allmählich der<br />
Strukturwandel der Landwirtschaft ein,<br />
was zu zunehmenden Arbeitsmarktproblemen<br />
führte. 1956 konnte die angespannte<br />
Erwerbslage durch die Einrichtung<br />
der nahen Bundeswehrstandorte<br />
Ulmen und Flugplatz Büchel und deren<br />
Bedarf an zivilen Arbeitskräften etwas<br />
verbessert werden.<br />
1959 wurde der Schieferbergbau<br />
durch die Überflutung der letzten aktiven<br />
Grube "Maria Schacht" in Folge<br />
Schneeschmelze abrupt beendet. Eine<br />
"Schieferhalde" wird in Leienkaul bis<br />
heute als Wahrzeichen erhalten und<br />
gepflegt. Als charakteristische Besonderheit<br />
der Region wird das Thema<br />
Schiefer im "Schieferland <strong>Kaisersesch</strong>"<br />
unter anderem mit einem Schiefergruben-Wanderweg<br />
zu den ehemaligen<br />
Stollen zunehmend für Freizeit- und<br />
Tourismuszwecke entwickelt.<br />
Im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform<br />
wurde 1969 dann die<br />
heutige Verbandsgemeinde <strong>Kaisersesch</strong><br />
gegründet.<br />
Im gleichen Jahr wurde eine weitere<br />
bedeutende Entwicklung für die neue<br />
Verbandsgemeinde und ihre Ortsgemeinden<br />
abgeschlossen. Das Teilstück<br />
<strong>Kaisersesch</strong> - Mayen der Eifelautobahnbau<br />
BAB 48 wurde fertiggestellt<br />
und seiner Bestimmung übergeben.<br />
Diese enorme Verbesserung von Verkehrs-<br />
und Lagegunst hat die folgende<br />
Entwicklung der Verbandsgemeinde<br />
nachhaltig beeinflusst. Da gleichzeitig<br />
der Strukturwandel und erwerbsmäßige<br />
Bedeutungsverlust der Landwirtschaft<br />
an Intensität gewann, war dies<br />
um so wichtiger. In <strong>Kaisersesch</strong> konnten<br />
autobahnnah größere Industrie-<br />
und Gewerbegebiete erschlossen und<br />
Betriebe mit außerlandwirtschaftlichen<br />
Arbeitsplätzen angesiedelt werden.<br />
Dennoch hatte sich die Bevölkerung<br />
der neuen Verbandsgemeinde, bedingt<br />
durch Strukturwandel und Pillen-Knick,<br />
zwischen 1970 und 1985 auf 10.030<br />
Einwohner verringert. Erst Ende der<br />
80er Jahre und in den 90er Jahren erfolgten<br />
wieder größere Wachstumsschübe<br />
durch Zuwanderung, vor allem<br />
infolge der politischen Veränderungen<br />
in Osteuropa und Ostdeutschland.<br />
Zum zweiten Mal Stadtrechte &<br />
Strategische Wirtschaftsförderung<br />
In den 80er Jahre konnte durch Engagement<br />
und Beharrlichkeit der Bürgerschaft<br />
die Errichtung einer atomaren<br />
Wiederaufbereitungsanlage und später<br />
einer Sondermüllverbrennungsanlage<br />
in <strong>Kaisersesch</strong> verhindert werden.<br />
1991 wurde von der Deutschen Bahn<br />
der Personenverkehr der Eifelquerbahn<br />
und 2000 auch der Güterverkehr endgültig<br />
eingestellt. Bereits im August<br />
2000, wenige Monate nachdem der<br />
private Betreiber trans regio den Betrieb<br />
zwischen Andernach und Mayen<br />
übernahm, wurde auch die Strecke von<br />
Mayen West bis <strong>Kaisersesch</strong> wieder für<br />
den Personenverkehr reaktiviert. Der<br />
Abschnitt von Gerolstein bis <strong>Kaisersesch</strong><br />
wird seit 2001 von Mai bis Oktober<br />
an Wochenenden für den Touristenverkehr<br />
befahren.<br />
1993 wurde die Grund- und Hauptschule<br />
<strong>Kaisersesch</strong> zur Regionalschule<br />
mit Möglichkeit eines Realschulabschlusses<br />
erweitert.<br />
Nach wiederholten erfolglosen Bemühungen<br />
wurde ein Jahr nach den<br />
Feierlichkeiten zur 675. Wiederkehr<br />
der Stadt- und Marktrechte dem Antrag<br />
der Ortsgemeinde <strong>Kaisersesch</strong> zur<br />
(Wieder-)Verleihung der Stadtrechte<br />
von der Landesregierung zugestimmt.<br />
Am 22. November 1997 erhielt <strong>Kaisersesch</strong><br />
die Stadtrechte wieder.<br />
Am 12. Juni 2004 wurde Leienkaul, das<br />
bis dahin als Ortsteil der Ortsgemeinde<br />
Laubach geführt wurde eigenständige<br />
Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde<br />
<strong>Kaisersesch</strong>.<br />
Weitere Industrie- und Gewerbeflächen<br />
mit direktem Autobahnanschluss<br />
wurden in Masburg und Laubach geschaffen.<br />
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
(WfG) <strong>Kaisersesch</strong> wurde<br />
1998 gegründet, in <strong>Kaisersesch</strong> 2003<br />
ein modernes Technologie- und Gründerzentrum<br />
errichtet.<br />
<strong>Kaisersesch</strong> <strong>2030</strong> - Initiative Zukunft www.kernplan.de<br />
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