Studie Kaisersesch 2030 - Leader Vulkaneifel
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Zukunftsfeld Wirtschaft - Leitthema Energie<br />
2. AUSGANGSSITUATION KAI-<br />
SERSESCH<br />
Derzeit erfolgt die Stromversorgung<br />
in der Verbandsgemeinde <strong>Kaisersesch</strong><br />
noch konventionell über ein zentrales<br />
Großunternehmen und die Bereitstellung<br />
von Wärme überwiegend aus<br />
fossilen Energieträgern wie Heizöl und<br />
Erdgas. Das Stromnetz wird von Amprion<br />
(vormals RWE Transportnetz Strom<br />
GmbH) betrieben und die RWE Vertrieb<br />
AG mit Sitz in Dortmund fungiert als<br />
Stromgrundversorger. Die Erdgasversorgung<br />
in der Verbandsgemeinde erfolgt<br />
über die EVM (Energieversorgung<br />
Mittelrhein) in Koblenz.<br />
Die energetische Umstrukturierung<br />
und Umrüstung auf erneuerbare Energien<br />
hat grade in den zurückliegenden<br />
Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen.<br />
Der Landkreis Cochem Zell hat<br />
2008 beschlossen, sich zu einem Null-<br />
Emissionslandkreis zu entwickeln.<br />
Bis 2020 sollen CO2-Emissionen um<br />
50 % gegenüber den Werten des Jahres<br />
1990 reduziert werden. Hierbei<br />
wird neben den vorhandenen erneuerbaren<br />
Energiepotenzialen von Wasserkraft<br />
(Mosel) und Wind vor allem<br />
der Bioenergie ein hoher Stellenwert<br />
eingeräumt. Der Landkreis ist offizieller<br />
Bioenergielandkreis. In der Verbandsgemeinde<br />
<strong>Kaisersesch</strong> hat sich<br />
bislang vor allem die Windkraft etabliert.<br />
ENERGIEVERBRAUCH<br />
Für die Verbandsgemeinde <strong>Kaisersesch</strong><br />
liegen keine expliziten Zahlen zum<br />
jährlichen Strom- und Wärmeverbrauch<br />
vor. Im Landkreis Cochem-Zell wurden,<br />
wie in Abbildung 95 dargestellt,<br />
im Jahr 2007 334,5 GWh Strom und<br />
1095 GWh Wärme benötigt. Der Wärmebedarf<br />
bezieht sich nur auf die privaten<br />
Haushalte und beinhaltet noch<br />
nicht den Verbrauch von gewerblichen<br />
Abb. 95: Stromverbrauch und regenerative Stromerzeugung LK Cochem-Zell und VG <strong>Kaisersesch</strong> 2007/2008<br />
Quelle: Eigene Darstellung Kernplan; Datenbasis: LK Cochem-Zell/ Ifas: Bioenergiepotenzialanalyse<br />
Betrieben und Kommunen. Überträgt<br />
man nun, um einen groben Anhaltspunkt<br />
zu erhalten, diese Werte anhand<br />
der Einwohner- und Haushaltszahlen<br />
auf die Verbandsgemeinde <strong>Kaisersesch</strong><br />
ergeben sich folgende Sachverhalte.<br />
Es ist von einem jährlichen<br />
Stromverbrauch von ca. 50 bis 60<br />
GWh auszugehen und der Wärmebedarf<br />
der Privathaushalte in <strong>Kaisersesch</strong><br />
kann auf ca. 200 GWh pro Jahr geschätzt<br />
werden. Quelle: Landkreis Cochem-Zell/<br />
Ifas: Bioenergiepotenzialanalyse Landkreis Cochem-<br />
Zell; 2008<br />
REGENERATIVE<br />
ENERGIEERZEU GUNG UND<br />
BEDARFSDECKUNG<br />
Im Landkreis Cochem-Zell kann somit<br />
rein rechnerisch der Strombedarf bereits<br />
heute aus erneuerbaren Energien<br />
gedeckt werden. Wie in Abbildung<br />
92 erkennbar wurden im Jahr<br />
2007 bereits 336,0 GWh aus erneuerbaren<br />
Energiequellen im Landkreis<br />
erzeugten Stroms in das Stromnetz<br />
eingespeist. Hiervon entfallen jedoch<br />
zwei Drittel (66 %) auf Stromerzeugung<br />
aus Wasserkraft durch die drei<br />
Mosel-Kraftwerke der RWE. Immerhin<br />
noch ein Viertel des im Kreis re-<br />
generativ erzeugten Stroms entfällt auf<br />
Windkraft (33 Anlagen). Mit Biomasse<br />
(12 Anlagen) werden bereits 8 %<br />
(26,8 GWh) des Stroms erzeugt.<br />
140,8 GWh Wärme wurden 2007<br />
im Landkreis Cochem-Zell auf Basis<br />
erneuerbarer Energien erzeugt, was<br />
12,9 % des Wärmeverbrauchs entspricht.<br />
Hiervon entfielen alleine 9,3<br />
% auf Waldholz und 2,4 % konnten<br />
durch erste Blockheizkraftwerke auf<br />
Biogasbasis gedeckt werden. Bei der<br />
Wärme wird also der Großteil des Bedarfs<br />
(87 %) noch mit konventionellen<br />
fossilen Energieträgern wie<br />
Erdöl und Erdgas gedeckt. Deshalb<br />
schenkt der Landkreis der Erhöhung<br />
des Bioenergieanteils für seine CO2-<br />
Minderungsstrategie eine besondere<br />
Aufmerksamkeit.<br />
In der Verbandsgemeinde <strong>Kaisersesch</strong><br />
bestehen aufgrund der Standortgunst<br />
23 Windkraftanlagen, also<br />
zwei Drittel aller Anlagen des Landkreises.<br />
Diese verfügen über eine Gesamtanlagenleistung<br />
von 33.300 kW,<br />
was einer jährlichen Stromerzeugung<br />
von etwa 69 GWh entspricht.<br />
Somit könnte die Verbandsgemeinde<br />
<strong>Kaisersesch</strong> rein rechnerisch ebenfalls<br />
<strong>Kaisersesch</strong> <strong>2030</strong> - Initiative Zukunft www.kernplan.de<br />
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