Studie Kaisersesch 2030 - Leader Vulkaneifel

Zukunftsfeld Generationen - Leitthema Medizinische Versorgung
auf dem Land würde weiter fortschreiten.
Gerade die Notfallversorgung in den
meisten ländlichen Räumen muss ohnehin
schon als defizitär und verbesserungswürdig
bewertet werden. Bereits
heute müssen Notärzte im ländlichen
Raum Quadratkilometer große
Flächen abdecken. Für Betroffene sind
damit auf dem Land bei Not- und Unfällen,
oft lebensbedrohliche Verlängerungen
der Wartezeiten bis zum
Eintreffen des Notarztes verbunden.
Verstärkt wird dieses Problem zusätzlich
durch die häufig fehlende Bereitschaft
ansässiger Ärzte, aufgrund der
auskömmlichen eigenen Praxis, des
Konkurrenzdenkens und mangelnder
Kooperationsbereitschaft in Notfallzentren
mitzuarbeiten. Durch abnehmende
Ärztezahlen könnten die Defizite
der Notfallversorgung zukünftig weiter
zunehmen.
Mit dem abnehmenden, zukünftig in
Teilräumen vielleicht sogar unzureichenden,
medizinischen Versorgungsangebot
geht somit insgesamt auch ein
Verlust an Wohnstandortqualität
einher. Ein gutes und nah erreichbares
medizinisches Grundversorgungsangebot
ist neben dem Bildungs- und
Einkaufsversorgungsangebot wesentlich
für den Wohnwert einer Gemeinde,
für ihre Bürger aber auch im Hinblick
auf die Wohnstandortentscheidung
potenzieller Neubürger. Dies gilt
sowohl für kranke und ältere Menschen,
die einen besonderen Bedarf
an ärztlich-medizinischer Pflege und
Versorgung haben. Es gilt ebenso aber
auch für junge Familien, die im Sinne
von Gesundheit und Sicherheit ihrer
Kinder auf ein nahes, schnell erreichbares
und qualitativ hochwertiges Angebot
verschiedener Ärzte achten.
Abb. 69: Zeitungsartikel Rheinzeitung "Ärztemangel kommt schleichend ins Land" vom 01.04.2010
Quelle: www.rhein-zeitung.de, 06.04.2010
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