Studie Kaisersesch 2030 - Leader Vulkaneifel
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Zukunftsfeld Wirtschaft - Leitthema Wirtschaft und Technologie<br />
auswirken. Regional betrachtet kann<br />
diese negative Arbeitsmarktentwicklung<br />
je nach demografischer Dynamik<br />
zeitversetzt bereits früher oder später<br />
auftreten. Vorher, bereits im Laufe der<br />
kommenden 10 Jahre, wird aufgrund<br />
der seit Langem defizitären Geburtenquoten<br />
die Zahl der ausbildungsplatzsuchenden<br />
Jugendlichen zurückgehen.<br />
Quelle: www.focus.de, 03.08.2010<br />
Neben dem Rückgang der Ausbildungsplatznachfrage<br />
besteht aber auch heute,<br />
trotz des noch konstanten Gesamtarbeitskräfteangebotes,<br />
bereits ein<br />
Fachkräftemangel. Das vorhandene<br />
Potenzial erwerbsloser Menschen kann<br />
die gestiegenen Qualitätsanforderungen<br />
des Arbeitskräftebedarfes vieler<br />
Unternehmen nicht kompensieren. Von<br />
diesem Defizit an qualifizierten Facharbeitskräften<br />
werden bereits für die<br />
kommenden Jahre Probleme für die<br />
deutsche Wirtschaft erwartet, denen<br />
schnell entgegengewirkt werden muss.<br />
Die aktuell im Sommer 2010 zwischen<br />
Parteien, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden<br />
auf bundes- und landespolitischer<br />
Ebene geführte Diskussion<br />
zur Bewältigung dieser Problematik,<br />
belegt die Brisanz dieser Thematik.<br />
Die Diskussion bewegt sich zwischen<br />
der gezielten, eventuell am jährlichen<br />
Bedarf orientierten, Anwerbung ausländischer<br />
Facharbeitskräfte und der<br />
besseren und gezielteren Ausbildung<br />
deutscher Arbeitssuchender.<br />
Auch hier wird die Bedeutung von<br />
Bildung für die bedarfsorientierte<br />
und zielgerichtete Ausrichtung<br />
auf den Arbeitsmarkt der Zukunft<br />
deutlich. Dies gilt für den primären Bildungsbereich<br />
von Kindern und Jugendlichen<br />
als zukünftige Arbeitskräfte<br />
ebenso, wie für die berufliche Weiterbildung<br />
und Qualifizierung von<br />
Erwachsenen auf die Anforderungen<br />
des zukünftigen Arbeitsmarktes und<br />
den diesen prägenden wissensinten-<br />
Abb. 105: Zukunfts- Leit- und Wachstumsbranchen der deutschen Wirtschaft; Quelle: Eigene Darstellung Kernplan,<br />
in Anlehnung: Prognos Zukunftsatlas Branchen 2008 & Georg & Ottenströer: Zukunftsbranchen-Atlas 2010<br />
siven Zukunftsbranchen (siehe Abbildung).<br />
Gerade im Bereich der Qualifizierung<br />
von Arbeitssuchenden und der<br />
Weiterbildung von Arbeitnehmern sind<br />
künftig effizienter am Bedarf orientierte<br />
und zielführendere Angebote erforderlich.<br />
Als Träger sind hier Angebote<br />
von Arbeitsverwaltung, Kammern,<br />
regionaler Wirtschaftsförderung<br />
aber auch privaten Unternehmen<br />
selbst vorstellbar. Wünschenswert wäre<br />
die Etablierung regionaler Netzwerke<br />
aus den genannten Bereichen,<br />
um kooperativ abgestimmte und auf<br />
regionale Gewerbestruktur und<br />
Arbeitsmarkt ausgerichtete Weiterbildungs-<br />
und Qualifizierungsmaßnahmen<br />
zu entwickeln und anzubieten.<br />
Schließlich wird der demografische<br />
Wandel sich aber auch auf Betriebs-<br />
und Arbeitgeberseite bemerkbar<br />
machen. Nach Schätzung des Institutes<br />
für Mittelstandsforschung (IfM)<br />
Bonn steht in Deutschland pro Jahr in<br />
circa 71.000 Familienunternehmen die<br />
Nachfolgeregelung an. Durch verstärkte<br />
Alterung und Renteneintritt<br />
vieler Betriebsinhaber werden in den<br />
kommenden 20 Jahren immer mehr,<br />
gerade kleine und mittlere Betriebe<br />
mit der Nachfolgeproblematik konfron-<br />
tiert. Diesen steht demografiebedingt<br />
eine immer geringere Zahl potenzieller<br />
Übernehmer gegenüber. Auch<br />
dies wird eine Herausforderung für die<br />
Wirtschaftsentwicklung auf Bundes-<br />
und Regionsebene darstellen. Gerade<br />
in ländlichen Regionen mit ausgeprägter<br />
klein und mittelständischer<br />
Gewerbe- und Handwerksstruktur<br />
und erhöhter demografischer Dynamik<br />
kann dies zu Problemen führen, die<br />
im schlechtesten Fall zu vermehrten<br />
Aufgaben von gesunden Kleinbetrieben<br />
führen könnten. Quelle: www.ifm-<br />
bonn.org; 10.07.2010<br />
Wirtschaftsförderung, Cluster und<br />
regionale Wirtschaftskreisläufe<br />
Aufgrund der veränderten Standortbedingungen<br />
von Dienstleistungen,<br />
Wissens- und Zukunftsbranchen und<br />
den veränderten Rahmenbedingungen<br />
ist die wirtschaftliche Entwicklung von<br />
Regionen und Gemeinden gerade in<br />
ländlichen Regionen kein Selbstläufer.<br />
Im zunehmenden Standortwettbewerb<br />
sind vielmehr aktive Wirtschaftsförderungsmaßnahmen<br />
zwingend erforderlich, um Anreize für<br />
eine möglichst positive Entwicklung zu<br />
setzen. Diese umfassen Maßnahmen<br />
<strong>Kaisersesch</strong> <strong>2030</strong> - Initiative Zukunft www.kernplan.de<br />
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